Gesellschaft | Film und Gender

Wie frauenfreundlich sind die Oscar-Filme?

Schauspielerinnen und Juroren loben die aktuellen Oscar-Filme für ihre starken Frauenrollen, wie völlig zu Recht Cate Blanchett im letzten Woody-Allen-Film "Blue Jasmine". Doch wie frauenfreundlich sind die großen Hollywoodfilme wirklich. Ein einfacher Test findet das heraus.

Er heißt "Bechdel-Test" und soll ziemlich schnell aufzeigen, ob ein Film frauenfreundlich ist oder nicht. Erfunden wurde er von Alison Bechdel und einem humoristischen Comic-Strip "Dykes to watch out for", den sie einer Freundin widmete. In diesem Comic-Dialog erklärt eine Protagonistin der anderen, welches die drei Kriterien sind, um für sie zu bestehen:

  • Es müssen mindestens zwei Frauen (mit Namen) darin vorkommen
  • Mindestens zwei Frauen müssen miteinander reden (keine Einzeiler)
  • Es muss in diesem Gespräch (mindestens) ein anderes Thema geben außer Männer

Der Bechdel-Test war geboren, ein Indikator für die Präsenz und Darstellung von Frauen im Film. Allein, reagiert darauf haben bisher nur einige schwedische Kinos und ein schwedischer Filmverleiher, die jetzt nur mehr solche Filme zeigen, die den Bechdel-Test bestanden haben.

Die aktuellen Oscar-nominierten und ausgezeichneten Filme hingegen schneiden gar nicht gut ab, die Washington Post hat die Liste analysiert:

“Gravity” — FAIL
“Captain Phillips” — FAIL
“American Hustle” — PASS
“The Wolf of Wall Street” — FAIL
“12 Years a Slave” — FAIL
“Philomena” — PASS
“Dallas Buyers Club” — PASS
“Her” — FAIL
“Nebraska” — PASS