Politik | Gleichberechtigung

Equal pay - equal inheritance

Groß gefeiert wurde er nun, der "equal pay day". Wie wäre es mit gleichen Erbrechten für Mann und Frau in Südtirol?
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Salbungsvolle Worte hörten wir, vielfach von hochbezahlten BerufspolitikerInnen im Niedriglohnland Südtirol. Kein Zweifel, ein handfestes Problem, wenngleich viel komplexer als in den Sonntagsreden regelmäßig dargestellt. Insbesondere in einem Land, in dem das Reallohnniveau ständig zurückgeht, auch für Männer.

Die Herausforderung aber, die wirklich lösbar wäre, die Südtirol in ganz besonders negativer Weise hervorhebt, die Diskriminierung von Mann und Frau im Erbrecht im Bereich des geschlossenen Hofes, wird totgeschwiegen. In private Arbeitsverträge kann die Politik nur schwer eingreifen, die Regelung zum geschlossenen Hof könnte die Politik hingegen unmittelbar angehen. Sie tut es aber nicht, weil sie sich dann mit den mächtigen Bauernvertretern anlegen müsste, das könnte Stimmen kosten.

Formal werden Hofübernehmer (regelmäßig männlich) und "weichende Erben" (regelmäßig weiblich, bzw. auch weitere männliche Erben) gleich behandelt, tatsächlich ist der "Ertragswert", auf den die Auszahlungen für die weichenden Erben berechnet werden, ein Euphemismus für "nahezu gar nichts". So kann der Sohn einen Hof im Wert von 5 Millionen € bekommen, die Tochter (bzw. sonstige weichende Erben) vielleicht 100.000 €, die nicht einmal für eine Einzimmerwohnung reichen.

Wo gibt es in Europa noch eine solche Diskriminierung? Ja, wo gibt es weltweit noch eine solche Ungleichbehandlung? Indien zeigt den Weg, den Südtirol noch gehen muss:

https://ohrh.law.ox.ac.uk/one-step-closer-to-gender-justice-equal-inheritance-rights-to-hindu-daughters/