Gesellschaft | Schule
Neurologe und Direktoren
Foto: LPA
In der Schule braucht man gute Nerven. Deshalb dürfte die Wahl durchaus angemessen sein.
Am Donnerstag ging im Bozner Gymnasium „Walther von der-Vogelweide“ in Bozen die Eröffnungskonferenz der Führungskräfte für die deutschsprachigen Kindergärten und Schulen über die Bühne. Es ist traditionell der offizielle Auftakt des Bildungsjahr 2022/2023. Die Auftaktkonferenz stand unter dem Leitspruch „Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv?“. Als Gastreferent sprach der Südtiroler Neurologe Leopold Saltuari über Erkenntnisse aus der Forschung zu den Auswirkungen einer Infektion mit dem Coronavirus.
„Die Herausforderung im heurigen Bildungsjahr wird weniger das Coronavirus an sich sein, sondern vielmehr, wie wir nach zwei Jahren Pandemie damit umgehen“, erklärte Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner auf dieser ersten Dienstkonferenz für Kindergarten- und Schulführungskräfte. Über 100 Führungskräfte der deutschsprachigen Kindergärten, Grund-, Mittel und Oberschulen waren nach Bozen gekommen.
Während Bildungsdirektor Gustav Tschenett die „fruchtbare Zusammenarbeit“ zwischen den einzelnen Schulstufen hervorhob, ging der Landesrat Philipp Achammer der Frage nach, wie Kinder in einer Zeit der Verunsicherung, der unverhältnismäßigen Leistungserwartung und der emotionalen Verarmung für das Leben vorbereitet werden sollen. „Die Optimierungs- und Wettbewerbsgesellschaft präge auch das Bildungssystem“, erklärte Achammer. Der Landesrat plädierte in seiner Rede deshalb für „eine Kultur der Lücke, des Durch- und Aufatmens“ und einen Lernprozess, in dem Kinder das Empfinden von Selbstwirksamkeit erfahren.
Achammer verweis auch auf die drei großen Baustellen im Bildungsbereich, die in diesem Jahr von der Politik angegangen werden müssen. Sie betreffen das Lehrpersonal, die Schulverwaltung und die Gestaltung der Oberstufe.
Beim Lehrpersonal gelte es, flexibler und unkomplizierter zu werden, nicht Hürden aufrecht zu erhalten, welche nicht mehr zu halten seien. Zum Bereich Schulverwaltung sagte der Landesrat für Deutsche Bildung: „Schulen müssen verwaltbar bleiben.“ Es brauche unmittelbar Lösungen für eine Verwaltungsmisere, der man zunehmend entgegengehe. Achammer sagte offen: „Die autonome Schulpersonalverwaltung muss kommen.“ Bei der Gestaltung der Oberstufe wies der Bildungslandesrat darauf hin, dass es darum gehe, mehr Spielräume und Wahlmöglichkeiten den Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.
Im Rahmen der Veranstaltung, die von der Deutschen Bildungsdirektion organisiert wurde, verabschiedeten Landesschuldirektorin Falkensteiner und Bildungsdirektor Tschenett auch jene Schuldirektorinnen und -direktoren, die ab September in den Ruhestand treten und begrüßten jene, die mit Beginn des Bildungsjahres 2022/2023 ihren Dienst antreten.
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Oben steht: „Als Gastreferent
Oben steht: „Als Gastreferent sprach der Südtiroler Neurologe Leopold Saltuari über Erkenntnisse aus der Forschung zu den Auswirkungen einer Infektion mit dem Coronavirus“: leider steht von diesen Erkenntnissen nicht ein einziges Wort im Bericht. Schade.
Antwort auf Oben steht: „Als Gastreferent von Peter Gasser
Man muss schon starke Nerven
Man muss schon starke Nerven haben, um zu verstehen, wie man auf die abwegige Idee kommen kann, bei der Eröffnungskonferenz für die schulischen Führungskräfte für das Gastreferat das Thema „Folgen der Covidinfektion“ zu wählen. Schade, dass Herr Saltuari sich dafür hergegeben hat. Ein Dank an die Redaktion, dass sie so intelligent war, uns nähere Ausführungen zu diesem kontextuellen Nonsens zu ersparen. Frau Falkensteiner meint richtigerweise, „Die Herausforderung … wird weniger das Coronavirus an sich sein, sondern wie wir nach zwei Jahren Pandemie damit umgehen“. Als Einstieg in eine Antwort könnte der Satz helfen „Wer von den Folgen der Infektion redet, darf von den Folgen der Impfung nicht schweigen.“
Jeder, der Lehrer spielen
Jeder, der Lehrer spielen will, ist willkommen; bei 900 fehlenden Lehrerinnen bzw. Lehrern eine verständliche Sichtweise. Allerdings gelten in diesem Zusammenhang immer noch die Staatsgesetze, solange Südtirol kein Freistaat ist. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen auch die Frage stellen, wieso so viele Lehrerinnen bzw. Lehrer fehlen.
Die Auftaktkonferenz stand
Die Auftaktkonferenz stand unter dem Leitspruch „Wir müssen ja sowieso denken, warum dann nicht gleich positiv?“
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Sogar denken müssen wir, es bleibt uns auch nichts erspart... ;-)