Gesellschaft | Fair Trade

Von der Idee einer besseren Welt

Vor über 40 Jahren wurde in Brixen der erste Weltladen Italiens gegründet. Nach einer Umbauphase wurde die Geschäftsstellle am vergangenen Wochenende nun wiedereröffnet.
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Foto: Weltladen Brixen
„Damals war es diese Idee einer fairen Welt, einer besseren Welt. Wir haben die Produkte über den Brenner ‚geschmuggelt‘, weil sie in Italien damals noch nicht zu haben waren“, erzählt Gründungsmitglied Christine Baumgartner. „Ctm altromercato“ – bei dieser Organisation handelt es sich um die größte alternative Handelsorganisation Italiens für fair gehandelte Lebensmittel und Handwerksprodukte aus den südlichen Ländern der Welt – wurde 1988 in Bozen gegründet. Beim Aufbau war der Weltladen Brixen seit Anbeginn dabei. Wie Baumgartner erklärte, habe man es als Gemeinschaft und dank vieler Freiwilliger geschafft, eine langfristige und faire Beziehung mit den Produzenten und Produzentinnen im globalen Süden aufzubauen.
 
Faire Produkte zu fairen Preisen
 
„Wir und die Generationen nach uns haben Verantwortung übernommen. Faire Produkte zu fairen Preisen“, so Baumgartner. Mittlerweile gibt es in Südtirol 16 Weltläden. Die vielen Ehrenamtlichen tragen zu einem Wandel in der Bevölkerung bei: von schnell und billig hin zu fair und überlegt! Mit ein Grund, weshalb es in immer mehr Supermärkten immer mehr fair gehandelte Produkte gibt.
 

Sozialer und ökonomischer Mehrwert

 
2020 feierte der Weltladen Brixen sein 40-jähriges Jubiläum. Nach dieser langen Zeit entschied man sich für einen Umbau. Wie Obfrau Verena Gschnell betonte, sei dies eine sehr große Herausforderung gewesen. „Deshalb hat es mich besonders gefreut, dass so viele Mitglieder – und darunter einige Gründungsmitglieder – Freiwillige sowie Unterstützer und Unterstützerinnen aus Brixen und ganz Südtirol anwesend waren“, zeigte sich Gschnell begeistert. Rund 150 Personen nahmen an der Neueröffnung des Weltladens am vergangenen Samstag (3. September) teil.
 
 
 
Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Vizebürgermeister Ferdinando Stablum, die Koordinatorin der Südtiroler Weltläden Brigitte Gritsch, Gründungsmitglied Christine Baumgartner und Domdekan Ulrich Fistill sowie zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen anderer Weltläden und einige Lieferanten – sogar aus dem Ausland.
Aus dem Weltladen Brixen gingen die „OEW – Organisation für Eine solidarische Welt“ sowie das „Haus der Solidarität“ hervor. Alle drei Organisationen schaffen neben dem sozialen auch einen ökonomischen Mehrwert – schon allein deshalb, weil sie zusammengenommen in der Stadt mittlerweile über 20 Arbeitsplätze schaffen, betonte Vizebürgermeister Ferdinando Stablum in seiner Rede.