Politik | Aus dem Blog von Markus Lobis

Propaganda statt Information

Aus einer Unterhaltung auf Facebook entstand die Idee, sich mehr mit unserem früheren Leben zu beschäftigen, damals, unter Durnwalder. Man hat hat ja manchmal den Eindruck, das sei schon ewig her. In lockerer Folge will ich hier auf einige Episoden, Vorfälle, Erinnerungen und Eindrücke eingehen, die ich mit der Ära Durnwalder verbinde.
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Ich habe mich gegen den Wahnsinn BBT gewehrt und wir haben die Transitinitiative gegründet und landauf landab Argumente gegen diesen Jahrtausendblödsinn eingebracht. Für uns war es extrem mühsam, Versammlungen einzuberufen, Säle zu finden, Referenten zu gewinnen, Informationsarbeit zu leisten und das Ganze auch noch aus eigener Tasche zu finanzieren.

Da hatten es die Tunnelfreunde schon einfacher. Sie haben mit Steuergeld so genannte "Informationsveranstaltungen" angekündigt und die haben sie dann wie Hochämter durchzelebriert. Die Bürgermeister mussten brav mitmachen, die Wortmeldungen von Gegnern wurden nach Möglichkeit behindert und als Gepeffle abgetan, vor dem selbstgefälligen Lächeln der Nomenklatura und höriger Ortsausschussmitglieder.

Wir haben Luis Durnwalder verschiedentlich aufgefordert, den Mut zu haben und Projektgegner ans Podium zu laden. Vergeblich. Dort waren immer nur Profiteure wie Bergmeister präsent, der mit dem Impetus des Gesalbten auf die Anwesenden einredete und sogar noch so zynisch war, die Gegner für ihren Einsatz zu loben, weil das ja zu "Verbesserungen" geführt habe. Damals wurde viel Steuergeld für zynische und unverhohlene BBT-Propaganda ausgegeben.

Eines muss ich aber hier betonen: Während die "Dolomiten" sich der BBT-Jubelfront schamlos angeschlossen hat und auch der Alto Adige sich als BBT-Fan geoutet hatten, hat der Sender Bozen der RAI damals eine tadellose, aufmerksame und faire Berichterstattung praktiziert.

Damals war der Sender Bozen - oder wie man jetzt sagt: RAI Südtirol - noch nicht "beim Land".

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Albert Mairhofer Do., 01.05.2014 - 12:05

Ebenso alt wie das Studie der Uni Innsbruck zum BBT ist das offiziell am 15.02.2007 im Büro des Landeshauptmannes eingereichten Tirol-Adria-Projektes. Beide blieben vor der Öffentlichkeit verborgen. Das Tirol-Adria Projekt sieht den Bau des Alpenkanaltunnels zur Verbindung der Flüsse Inn und Etsch vor, um eine Wasserstraße von der Donau zur Adria herzustellen. Eine europaweite Verlagerung des Güterverkehrs auf das umweltschonende Binnenschiff wird unsere Verkehrs- und Umweltprobleme nachhaltiger lösen, als eine weitere Bahnlinie mit dem Brenner-Basis-Tunnel und Zulaufstrecken, vor allem wenn man das freie Gewölbe des AlpenKanalTunnels und die Überdachungen von Autobahnen noch für eine sichere, schnelle und umweltfreundliche Einschienen Hängebahn – EHB nutzt.
Besonders hervorzuheben ist, dass bei Fertigstellung des AKT auch schon die Fahrspur für die Hängebahn vorhanden wäre, da diese zum Abtransport des Ausbruchmaterials benutzt wird.

Durch diesen Alpenkanaltunnel verlaufen folglich zwei Verkehrsadern, die Wasserstraße Donau-Tirol-Adria und im Tunnelgewölbe die Einschienen Hängebahn - EHB – München-Innsbruck-Verona, sowie Strom- und Datenleitungen. Dadurch können die Kosten auf mehrere Nutzungen verteilt werden.
Hier könnte man auch die Aufgabe der Medien hinterfragen.

Do., 01.05.2014 - 12:05 Permalink