Politik | Mobilität

Desinformation sorgt für großen Unmut

Die geplante Zuglinie Bozen – Meran erhitzt die Gemüter, zumindest jene der betroffenen Grundbesitzer. Diese werden nicht informiert, kritisiert Sepp Noggler.
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Foto: STA AG
Der Vize-Präsident des Südtiroler Landtages und SVP-Bauernvertreter Sepp Noggler hat vor Kurzem eine Landtagsanfrage zum zweiten Gleis und der geplanten neuen Bahntrasse Bozen – Meran eingereicht. Darin fordert er Informationen über den Trassenverlauf, denn die betroffenen Grundbesitzer stehen ohne jegliche Information da, quasi nach dem Motto „Nix Genaues weiß man nicht“.
 
 
 
Wie Noggler erklärte, sei mit dem Beschluss der Landesregierung vom Februar 2015 der Bau eines zweiten Gleises auf der Bahnlinie Bozen – Meran festgeschrieben worden. Unter anderem soll eine neue Trasse gebaut sowie in vier Etschtaler Gemeinden die Bahnhöfe verlegt werden. „Vorerhebungen zur Erstellung einer Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie wurden jedoch seit Anbeginn ohne Miteinbeziehung der betroffenen Grundbesitzer durchgeführt“, kritisiert Noggler und erklärt, dass dies bei der Bevölkerung im Etschtal und bei den betroffenen Grundbesitzern zu großer Unsicherheit und aufgrund der mangelhaften Informationslage auch zu großem Unmut geführt habe. Deshalb sei eine umfassende Information dringend notwendig, mahnt Noggler in seiner Anfrage.
 
Betroffene Grundbesitzer haben ein Recht auf eine transparente und kontinuierliche Information, auch im Hinblick auf eine künftige konstruktive Zusammenarbeit.
 
„Betroffene Grundbesitzer haben ein Recht auf eine transparente und kontinuierliche Information, auch im Hinblick auf eine künftige konstruktive Zusammenarbeit“, so Noggler und fordert von der Landesregierung Auskunft über den aktuellen Stand der Planungsarbeiten und über den konkreten Zeitplan der Umsetzung des Projektes. Zudem möchte der Vize-Präsident des Südtiroler Landtages wissen, ob eventuell eine grundsparendere Trassenführung als bisher möglich wäre. Vor allem aber möchte Noggler von den Verantwortlichen in Erfahrung bringen, „ob und ab wann die Projektverantwortlichen die Grundbesitzer umfassend über das Projekt informieren, und wann diese in die Planung und Umsetzung miteinbezogen werden.“
Auch bei der Vorstellung der Bauernbund-Kandidaten für den Landtag wurde das Thema neue Bahnlinie kritisch hinterfragt, insbesondere von Luis Walcher, Vize-Bürgermeister von Bozen. Dieser erklärte, dass 50 Hektar für den Bau der neuen Bahnlinie geopfert müssten und weitere 30 bis 40 Hektar für die Errichtung der neuen Bahnstationen. Walcher sprach sich, wie Noggler, für eine grundsparendere Variante aus.