Politik | Landtag

Anhörung der Sanitätsspitze abgelehnt

Der IV. Gesetzgebungsausschuss hat eine Anhörung der Geschäftsführung des Südtiroler Sanitätsbetriebes und des Gesundheitsassessorates abgelehnt.
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Foto: Team K
Beantragt wurde die Anhörung von den Team K Abgeordneten Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder. Die Minderheit hat geschlossen dafür gestimmt, die Mehrheit hingegen hat die Anfrage abgelehnt. „Die Sanität wird jährlich mit 1,4 Milliarden Euro Steuergeld finanziert. Die Probleme der Sanität sind so gravierend, dass eine Anhörung der Verantwortlichen des Gesundheitssystems dringend notwendig ist. Die Sanitätsspitze sollte Konzepte vorlegen, um die aktuellen Probleme anzugehen. Der geltende Gesundheitsplan 2016-2020 ist nicht mehr aktuell“, zeigen sich Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder enttäuscht und erklären, dass es Ziel der Anhörung im Landtag gewesen wäre, einen Informationsaustausch zwischen den leitenden Beamten des Gesundheitswesens und den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern zu ermöglichen. Die Anfrage zur Anhörung wurde von allen Vertretern der Opposition (Franz Ploner, Brigitte Foppa, Diego Nicolini, Sandro Repetto) mitgetragen, aber von der Mehrheit (Paula Bacher, Helmuth Renzler, Franz Locher, Manfred Vallazza) abgelehnt. 
 
 
 
Die Probleme der Sanität sind so gravierend, dass eine Anhörung der Verantwortlichen des Gesundheitssystems dringend notwendig ist.
 
 
„Der Sanitätsbetrieb steht vor massiven Herausforderungen. Trotz der hohen Geldzuwendungen durch den öffentlichen Haushalt empfinden die Bürger und Bürgerinnen bedauerlicherweise immer häufiger keine adäquate, zeitgerecht medizinische, ambulante und stationäre Versorgung. Die langen Wartezeiten, der zunehmende Personalmangel und die mangelnde Attraktivität des Sanitätsbetriebes erfordern dringend eine politische Diskussion. Zu Beginn der Legislaturperiode war die Leitung des Sanitätsbetriebs für eine Anhörung bereit. Jetzt haben sich offensichtlich die Zeiten geändert“, sagt Franz Ploner und Maria Elisabeth Rieder ergänzt, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit den Steuergeldern der Bevölkerung finanziert wird und aus dem Landeshaushalt ca. 1,47 Milliarden für das kommende Jahr erhält. Es wäre angebracht, dass die Sanitätsspitze sich mit den Politikerinnen und Politikern im Landtag austauscht. Es zeige sich aber, dass dieser Austausch nicht erwünscht sei, denn nur so sei die Ablehnung des Antrages durch die Mehrheit im Gesetzgebungsausschuss zu erklären.
Wie es in der Presseaussendung des Landtages heißt, sei der Vorschlag der Anhörung zum Sabes mit der Begründung abgelehnt worden, dass nun nicht der richtige Zeitpunkt wäre, dieses facettenreiche Thema in den verbleibenden wenigen Monaten dieser Legislatur anzugehen. „Das sollte der neue Landtag bzw. die neue Landesregierung machen“, so die Vorsitzende Paula Bacher.