Politik | Sanität
Vallazzas (ungewöhnliche) Anfrage
Foto: Facebook
Der Großteil der Landtagsanfragen zum Bereich Soziales, Gesundheits- und Sanitätswesen kam in den vergangenen viereinhalb Jahren vom Team K, genauer gesagt vom ehemaligen ärztlichen Leiter des Krankenhauses Sterzing, Franz Ploner, und von Maria Elisabeth Rieder, Verwaltungsmitarbeiterin im Gesundheitsbetrieb und ehemalige Vize-Obfrau im ASGB-Gesundheitsdienst und ASGB-Bundesvorstand.
Neuerdings scheint sich auch der SVP-Abgeordnete und Bauernvertreter Manfred Vallazza, der kürzlich eine Gesetzesvorlage zur Lebensmitelkennzeichnung von Fleisch, Milch und Eiern eingebracht hat, für das Südtiroler Gesundheitswesen zu interessieren. Mit der Bitte um eine schriftliche Antwort hat er nämlich eine Anfrage zum einheitlichen Datensystem des Sanitätsbetriebes zur klinischen Dokumentation in einer datenbankgestützten Patientenakte gestellt. Diese Anfrage sei, so erklärte Vallazza auf Nachfrage von Salto.bz, im Rahmen einer Sprechstunde an ihn herangetragen worden. Wie es in der Prämisse der Anfrage heißt, werden während eines stationären Aufenthaltes (ordentlicher Aufenthalt, Day Hospital oder Day Surgery) die klinischen Daten und Befunde gesammelt, als Krankengeschichte angelegt und schließlich in digitaler Form abgespeichert. Dies gilt auch für die Ambulanzkartei (einschließlich Day Service), diagnostische Dokumentation, jene der Ersten Hilfe und der Intensivbeobachtungseinheit (OBI). Auch der Hausarzt speichert die Daten des Patienten in einer Datenbank ab. Die Archivierung der klinischen Dokumentation bezüglich der erbrachten Leistungen auf dem Territorium (Ambulanzkartei oder Kartei über die Betreuung am Wohnort) erfolgt auf dieselbe Art und Weise. Patientendaten werden an verschiedenen medizinischen Stellen erfasst und abgespeichert.
„Die Digitalisierung und Einspeisung der Patientendaten in ein einheitliches Datensystem ist zeitgemäß und ein wichtiges Faktum, damit die gesamte Patientengeschichte verfügbar ist. Theoretisch könnte bei Notfällen somit jeder behandelnde Arzt in jeder Einrichtung und zu jeder Tageszeit, die Daten orts- und zeitunabhängig abrufen und gemäß der Krankendaten eine wirksame und verträgliche Medikation des Patienten umgehend ergreifen, um Menschenleben zu retten“, so Vallazza, der die Landesregierung um die Beantwortung von fünf Fragen ersucht.
Wenn ja, ist es bei Menschen aufgrund des Umstandes, dass Ärzte nicht auf Patientenakten zugreifen konnten, bereits zu medizinischen Schäden gekommen?
Zum einen möchte der SVP-Landtagsabegordnete in Erfahrung bringen, ob es ein einheitliches Datensystem zur klinischen Dokumentation gibt, das orts- und zeitunabhängig mit medizinischen Patientendaten gespeist wird. Weiters möchte Vallazza wissen, ob es stimmt, dass Ärzte auf das Informationssystem, welches mit den medizinischen Patientendaten gespeist ist, bzw. auf die Gesundheitsdatenbank der Patienten nicht ortsunabhängig zugreifen können, um die Krankengeschichte des Patienten vollständig zu eruieren. „Wenn ja, warum ist der orts- und zeitunabhängige Zugriff auf Patientendaten im Jahre 2022, in Südtirol immer noch nicht möglich?“, so Vallazza, dessen nächsten beiden Fragen in die gleiche Kerbe schlagen: „Wenn ja, ist es bei Menschen aufgrund des Umstandes, dass Ärzte nicht auf Patientenakten zugreifen konnten, bereits zu medizinischen Schäden gekommen? Wenn ja, um welche medizinischen Schäden handelt es sich dabei?“
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Es ist mehr als erfreulich
Es ist mehr als erfreulich (und schon wirklich nicht anrüchig), wenn der Abgeordnete Vallazza jetzt offensichtlich neuen Mut gefasst hat und darum bemüht ist, sich in alles andere als neue Problemstellungen einzuarbeiten.
Die Baustelle der fehlenden oder zumindest stark holpernden landesweiten digitalen Vernetzung im Bereich des Gesundheitswesens harrt ja seit uralten Zeiten (seit Jahrzehnten?) einer seriösen Aufarbeitung und Lösung, die umso mehr wichtig und dringlich wäre, als immer mehr und immer öfter Nutzer des öffentlichrechtlichen Gesundheitsbetriebes sich dazu gezwungen sehen, möglichst mobil zu sein und auf der Suche nach einigermaßen zeitgerechter Versorgung Visiten, Behandlungen und Impfungen in allen Landesteilen in Anspruch zu nehmen.
5 Jahre lang nicht viel
5 Jahre lang nicht viel gehört von ihm (bis auf sie wissen schon was), und jetzt kommt eine Anfrage nach der anderen. Sicher nur Zufall. Hat sicher nichts mit der Landtagswahl im Herbst zu tun.
Antwort auf 5 Jahre lang nicht viel von Lollo Rosso
Und dann fragt der Valazza
Und dann fragt der Valazza etwas an,was schon lange vor ihm x mal von Dr.Ploner und Team K angefragt wurde.Abkupfern scheint in der SvP wohl zum Standard zu gehören?
Guten Moooorgen, Herr
Guten Moooorgen, Herr Vallazza!
Also von einem Landtags- und Regionalabgeordneten hätte ich mir tatsächlich erwartet, dass er sich in dieser Materie etwas besser auskennt. Wer solche Fragen stellt hat nicht den geringsten Schimmer. Peinlich, sehr peinlich!
Die Lösung ist freilich nicht einfach, solange die Sanitäts-Königreiche West-Mitte-Ost (... magari EIN Südtiroler Sanitätsbetrieb) immer nur ihre eigenen Brötchen backen und nicht einsehen, dass es ein zentrales, einheitliches Datensystem (Software und Eingabemasken) braucht.
Und es gibt natürlich auch eine Privacy! Datenschutz ist in diesem Bereich äußerst wichtig. Italien scherzt diesbezüglich keineswegs. WER darf WAS sehen? jederzeit? wozu? warum? Wo gibt es Schlupflöcher? Und was passiert mit den PrivatärztInnen? Oder den Aushilfs-ÄrtzInnen, die nur vorübergehend im Betrieb arbeiten. Was passiert mit der regionalen- oder überregionalen Zusammenarbeit (Spezialkliniken in Innsbruck / Trient / Verona ...)?
Was ist zu tun?
1. Software-Programme SOFORT vereinheitlichen. Egal ob das dem KH Innichen, Meran oder Schlanders nun grad passt oder nicht. Es kann nicht sein, dass die Bozner in eine andere Datenbank eingeben als jene in Bruneck. Und zwar nur, weil man keine Lust hat sich auf eine neue "App" einzulassen und auf dieser zu Arbeiten.
2. Datenschutz wie in Estland; jede/r der/die sich meine Gesundheitsdaten ansieht wird persönlich registriert. Und ich kann jederzeit nachsehen wer sich in meine Akte eingeloggt hat. Wenn mir etwas Komisches auffällt, ist er/sie dran. (Datenschutzbehörde scherzt nicht).
Sowolla, mein lieber Vallazza! alle Fragen beantwortet?
Wobei, (zur letzten Frage) ... glaubt der Vallazza wirklich, dass ein Arzt unter Umständen die Zeit hätte 100erte oder 1000ende von Seiten zu lesen (teils sogar inzwischen digitalisierte Dokumente aus Pre-Digitalen Zeiten).
P.s. Mister Vallazza; einiges hat sich in letzter Zeit eh getan. Einiges ist vereinheitlicht, einiges leider noch nicht. Und was die Datenverwaltung gewisser Hausärzte betrifft ... da gibts zum Teil noch Karteikarten oder Windows XP (:-
Da kann es dem Patienten
Da kann es dem Patienten passieren dass Er einen Tagesausflug in Südtirols Osten oder umgekehrt machen muss um sich einer Magnetresonanz zu unterziehen nur weil die Programme der konventionierten Privatkliniken mit den Programmen des SABES nicht zu öffnen sind.