Politik | Forstwirtschaft

Gewaltiger Auszahlungs-Stau

Bei der Auszahlung der Holz-Bringungsprämien gibt es einen „gewaltigen“ Auszahlungs-Stau. Von 5.000 Gesuchen wurden nur 1.500 positiv begutachtet und genehmigt.
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Foto: LPA/Fabio Brucculeri

„Tausende Waldbesitzer waren 2019 und 2020 von Schneedruckereignissen oder Windwurf betroffen. Ebenso viele wollten unmittelbar die Aufräumarbeiten an professionelle Unternehmen übergeben. Aufgrund des großen Arbeitsumfanges war es diesen jedoch nicht möglich, in den letzten beiden Jahren die Schadflächen vollständig aufzuräumen“, erklärt der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer von der Fraktion Perspektiven für Südtirol im Vorwort seiner Anfrage zu den Bringungsprämien, mit welchen das Land die Waldbesitzer bei der Aufarbeitung des Schadholzes finanziell unterstützt. Wie aus der Antwort des zuständigen Landesrates für Landwirtschaft, Arnold Schuler, hervorgeht, wurden zwischen 2020 und 2022 rund 5.000 Gesuche eingereicht und davon etwa 1.500 mit Dekret positiv begutachtet und genehmigt.

 

Die restlichen 3.500 werden im Laufe des Jahres 2023 begutachtet und je nach Geldverfügbarkeit, behandelt und genehmigt.

 

„Die restlichen 3.500 werden im Laufe des Jahres 2023 begutachtet und je nach Geldverfügbarkeit, behandelt und genehmigt“, so der Landwirtschaftslandesrat in seiner schriftlichen Antwort. Auf Nachfrage von Salto.bz erklärt Landesrat Schuler, dass der Bearbeitungsstau nichts mit dem Inkrafttreten der neuen Förderprogrammperiode des GAP 2023 – 2027 zu tun habe, sondern die Ursache für die Probleme reiche noch in die vorhergehende zurück. Jene Gesuche, die vor allem aufgrund der Schneedruckereignisse gestellt worden waren, wurden über den ländlichen Entwicklungsplan finanziert – sprich mit EU-Mitteln. Die Finanzierung über diesen Fördertopf sei allerdings sehr komplex und kompliziert, da für jedes Gesuch die notwendigen Unterlagen bereit gestellt werden mussten. „Das hat leider zu einem gewaltigen Stau bei den Auszahlungen geführt und aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, mit der neuen Förderperiode – also ab 2023 – die Bringungsprämie über den Landeshaushalt zu finanzieren und nicht mehr über EU-Mittel“, erklärt der Landwirtschaftslandesrat. Damit sollten die Gesuche, auch wenn es sich um kleinere Summen handelt, erheblich schneller abgewickelt werden können. „Es sind noch einige Auszahlungen ausständig, aber ich glaube, dass wir mittlerweile an einem guten Punkt sind“, so Schuler.