Umwelt | Tourismus

Keine trockenen Schwimmbecken

Kurz vor Frühlingssaison müssen die Schwimmbäder trotz Trockenheit aufgefüllt werden. Gemeinden im Burggrafenamt wollen die Becken gestaffelt volllaufen lassen.
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Foto: Clark Tai / Unsplash
Mit Frühlingsbeginn werden auch die zahlreichen Schwimmbäder der Hotels in Südtirol aufgefüllt. Im Burggrafenamt haben einige Gemeinden bereits eine Regelung dafür eingeführt, damit die Wasservorräte angesichts der weiter anhaltendenden Trockenheit nicht überlastet werden. In den Gemeinden Algund, Tirol und Partschins etwa läuft die Auffüllung gestaffelt ab.
Das empfiehlt auch der Amtsdirektor für nachhaltige Gewässernutzung, Thomas Senoner. Dadurch können die Wasserreservoire der Gemeinden bei einer reduzierten Schüttung der Quellen wieder aufgefüllt werden. Wie die Staffelung funktioniert, erklärt Alois Forcher, Bürgermeister von Partschins: „Wir haben die Besitzer der Schwimmbäder kontaktiert und diese müssen sich nun an den Wasserwärter wenden, der die Auffüllung zuteilt.“
Für den Frühling prognostiziert er in seiner Gemeinde einen Verbrauch von 20 Litern pro Sekunde, von den Quellen fließen derzeit aber nur 24 Liter pro Sekunde. Da es auch Restwassermengen für den Brandnotfall braucht, müsse sorgsam mit der Ressource umgegangen werden. „Ich befürchte, dass die Wasserknappheit in den nächsten Jahren bleiben wird. Aber ich will keine Panik schüren, wir haben noch zwei Tiefbaubrunnen, die eingeschalten werden könnten“, so Forcher.
 

Landwirtschaft größter Verbraucher

 
Neben dem Tourismus verbrauchen auch die Landwirtschaft und Industrie große Mengen an Wasser. Während das Becken- und Trinkwasser laut Senoner vom Amt für nachhaltige Gewässernutzung größtenteils gereinigt durch die Kläranlagen zurück in die Oberflächengewässer gelange, sei das in der Landwirtschaft nicht so: Bei der Bewässerung von Pflanzen und Grünanlagen versickert das Wasser in die Erde und verdunstet. Die Landwirtschaft hat laut Senoner mengenmäßig den höchsten Wasserverbrauch im Land.
Um Wasser zu sparen, hat der Obst- und Weinbau auf die Tropfberegnung umgestellt und es wurden einige Staubecken gebaut. Allerdings befürchtet Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler, dass diese nicht ausreichen werden. Denn bei schneearmen Wintern werden die Becken nicht wieder vollständig aufgefüllt. Teilweise seien die Vorräte heuer schon aufgebraucht. Es brauche deshalb mehr Wasserrückhaltebecken, um den Niederschlag besser speichern zu können.