Wirtschaft | Energie

Die größte Energiegemeinschaft Südtirols

In der Gemeinde Lana soll die größte Energiegemeinschaft Südtirols entstehen. Heute wurde das Projekt vorgestellt.
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Foto: Salto.bz

„Wir haben uns dafür entschieden, den Weg der Energiegemeinschaften einzuschlagen, in erneuerbare Energien zu investieren – und die Bevölkerung dabei mitzunehmen“, erklärte Harald Stauder, Bürgermeister der Gemeinde Lana, im Rahmen der heutigen (14. März) Pressekonferenz. Gemeinsam mit Rudi Rienzner, Direktor des Südtiroler Energieverbandes (SEV), und den beiden Gemeindereferenten Jürgen Zöggeler und Werner Gadner stellte er das Projekt vor, mit welchem die größte Energiegemeinschaft Südtirols geschaffen werden soll. Die Keimzelle dieser Energiegemeinschaft soll die Gemeinde Lana als Strom produzierender und selbst verbrauchender „Prosumer“ und die lokalen „Consumer“ bilden.

 

Wir haben uns dafür entschieden, den Weg der Energiegemeinschaften einzuschlagen, in erneuerbare Energien zu investieren – und die Bevölkerung dabei mitzunehmen.

 

Stauder unterstrich, dass Energiegemeinschaften der richtige Weg seien, wenn es darum gehe, die Menschen im sorgsamen Umgang mit den Energieressourcen miteinzubeziehen. 12.500 Bürger bzw. 5.500 Haushalte haben die Möglichkeiten, Mitglied der neuen Energiegmeienschaft zu werden. „Wir haben sehr gute Voraussetzungen und mit der SEV einen starken Partner, der über die notwendigen Kompetenzen verfügt, ein derartiges Projekt umzusetzen“, so der Bürgermeister von Lana, der die tatkräftige Rolle der beiden Gemeindereferenten Zöggeler und Gadner hervorhob, welche das Projekt initiiert haben.

 

 

 

Übrigens wird das Projekt „Energie Lana“ den Bürgern und Bürgerinnen bei einer Informationsveranstaltung, die am 21. März stattfinden wird, vorgestellt. Im Rahmen des Info-Abends soll gleichzeitig erhoben werden, wie groß das potentielle Interesse vonseiten der Bürger ist, sich am Projekt zu beteiligen. Wie der Direktor des Südtiroler Energieverbandes, Rudi Rienzner, erklärte, sei die Gemeinde Lana mit sehr konkreten Vorstellungen an dieses Projekt herangegangen. In den vergangenen Wochen habe der Energiedienstleister Energytech Erhebungen durchgeführt und diese in einer technischen Projektstudie geprüft und bewertet. So seien derzeit 104 Photovoltaik-Anlagen in der Gemeinde Lana in Betrieb, deren Leistung bei rund 2.700 kW liegt. Bei 22 Gebäuden wie beispielsweise der Feuerwehrhalle oder der Mittelschule, die im Besitz der Gemeinde sind, könnten ebenfalls Photovoltaik-Anlagen istalliert werden, die eine Leistung von rund 1.800 kW liefern könnten, berichtete der SEV-Direktor, der die dafür notwendige Investitionssumme mit einer bis eineinhalb Millionen Euro bezifferte. „Die Energiegemeinschaft Lana ist ökonomisch machbar“, lautete denn auch das Ergebnis des Partnerunternehmens des SEV, Revi Consult, welches einen Businessplan für dieses Modell erstellt hat. Innovation, lokaler Klimaschutz, die Stärkung der Dorfgemeinschaft und Selbstbestimmung: „Mit dem Projekt kann unsere Gemeinde ihre eigene Energiezukunft gestalten“, so Stauder.