Das Bozen von morgen
Der Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler ist für den Mobilitätsplan 2020 der Stadt Bozen zuständig. Eine "umweltfreundliche, innerstädtische Mobilität" der Landeshauptstadt "im Vergleich mit anderen europäischen Städten" wird Bozen bescheinigt. Und das soll auch so bleiben.
Umweltschonend auf der einen Seite und gleichzeitig soll etwas "Gescheites herauskommen," forderte Margot Wittig von der Südtiroler Architektenkammer schon im Dezember 2013. Etwas Anständiges, eine gute Sache eben, wenn rund um den Bozner Bahnhof die Bagger auffahren. Gut Ding braucht gut Weil.
Das Projekt Bahnhof Bozen des Wiener Architekten Boris Podrecca das über ein öffentlich-privates Kooperationsmodell (PPP) verwirklicht werden soll und 475.000 qm vom Bozner Bahnhofsplatz bis nach Rentsch zur Verbauung freigibt, sieht die Realisierung einer Shopping Mall, einer neuen Seilbahn zum Virgl, aber vor allem ein umfassendes Mobilitätszentrum vor, mit Busbahnhof, Zugang zu den Bahnsteigen, Taxi-Standplätzen, Park&Ride, Car sharing, Verkaufs- und Restaurantflächen. Ein Projekt, das vom Bozner Masterplan zwar nicht berücksichtigt wurde, jedoch ergänzend dazu gesehen werden muss. Mehr lesen Sie auf salto.bz
Doch die Anfang April 2014 von Vizebürgermeister Klaus Ladinser vorgestellte Handelsverträglichkeitsstudie bescheinigt: Bozen verträgt maximal ein Einkaufszentrum, das notwendig sei, um dem Handel neuen Auftrieb zu geben. Doch heißt es Benko, Oberrauch oder Podrecca? Fix ist laut Studie: Die Handelsfläche sollte 30.000 Quadratmeter nicht überschreiten und auch mittelgroße Verkaufsflächen beherbergen. Einen Supergau für den heutigen städtischen Handel schließt das Forschungsinstitut GMA aus.
Aufschrei der "Oberrauchler", Benko werde in dieser Studie bevorzugt. Kofler-Peintner beeindruckt dies wenig. Welcher Anbieter das Rennen macht, ist für sie unerheblich: "Es geht darum, uns über die Vorschläge Hüslers zu informieren und auch noch Ergänzungen zu hinterlegen." Um die Parkplätze geht es in der Analyse des Zürcher Verkehrsexperten. 700 Stellplätze waren im Erlebniskaufhaus-Projekt angedacht, Kofler-Peintner winkte sofort ab: "In dieser Zone haben wir mit der Mayr-Nusser-Garage und der Perathoner-Tiefgarage sowie jener am Waltherplatz etliche bereits vorhandene Strukturen, die sind auf jeden Fall hinzuzurechnen.“ 400 bestehende Parkplätze rund um das Bozner Bahnhofsgelände gibt es bereits. Was notwendig ist, werde sicherlich genehmigt. "Es wird sich aber sich nicht um 800 bis 1.000 weitere Parkplätze handeln", stellt die Stadträtin für Mobilität gegenüber der Tageszeitung Dolomiten klar.
Klar ist für Hüsler auch, dass es eine Untertunnelung der Garibaldi Straße braucht. "Eine unterirdische Verbindung zum Einkaufszentrum muss es geben", so Kofler-Peintner. Doch mehr sickert nicht durch. Vielleicht hilft's eine Entscheidung für oder gegen Benko bald zu treffen. Das Bozen von heute wird es danken.
untertunnelung der
untertunnelung der garibaldistraße... und der rest? darf weiterhin im verkehr ersticken?! verkehrsberuhigung ist für bozen wohl keine in sicht??