Politik | Rentenskandal

SVP: Friedenspfeife für Altmandatare

Deeskalation lautet das Motto der SVP-Führung in Sachen Altmandatare und Rentenreform: Neo-Obmann Philipp Achammer reichte dem Club der Altmandare schon einmal die Friedenspfeife.

Die klaren Worte der Altmandatare in Sachen Rentenreform bleiben bei der Führung der Südtiroler Volkspartei nicht ohne Wirkung. Konstruktive Gespräche statt gegenseitige Anschuldigungen war das Motto, das Neo-Obmann Philipp Achammer am Mittwoch Nachmittag bei einer Sitzung mit dem Club der ehemaligen SVP-Mandatare vorgab: „Es sind Fehler passiert, die es nun zu korrigieren gilt“, räumte er ein. Und auch Landtagspräsident Thomas Widmann versicherte, die Position der Altmandatare nachvollziehen zu können - immerhin sei es normalerweise so, dass in einem Rechtsstaat Rechtssicherheit herrsche". Versöhnliche Gesten, die wohl auch vor dem Hintergrund der Androhung eines jahrelangen Rechtsstreits der ehemaligen SVP-Politiker unter Anführung ihres wortgewaltigen Präsidenten Franz Pahl zu sehen ist.

Umso eindringlicher der Aufruf Achammers, künftig Verbalschlachten in der Öffentlichkeit zu vermeiden. Auch wenn es unterschiedliche Ansichten im Hinblick auf die Rentenregelung gäbe. Wichtig sei es nun, diese in einer internen und offenen Diskussion zu führen. Denn: „Wir sind und bleiben eine Partei“. Entsprechend dick auch der Balsam für die Politikergeneration, die laut Pahl derzeit „moralisch und politisch abqualifiziert werde“. „Als Südtiroler Volkspartei können wir auf die Verdienste unserer ehemaligen Mandatarinnen und Mandatare mit Stolz blicken“, so Achammer.

Zweigeteilte Reform

Mit den Friedensverhandlungen an dieser Front wird es bei der  neuerlichen Reform der Politikerrenten aber nicht getan sein, zeigte sich am Mittwoch im Regionalrat. Dort ernte der Gesetzesvorschlag des Präsidiums bei seiner Vorstellung von den einzelnen Fraktionen alles andere als breite Zustimmung. Nicht nur das Rentenantrittsalter von 66 Jahren sorgt weiter für Diskussionen. Auch die amtierenden Mandatare empfinden, dass man mit so mancher Bestimmung über das Ziel hinausschießt – und wollen hier noch einmal nachbessern. Wohl um den Fahrplan nun zumindest annähernd einzuhalten, wurde eine Zweiteilung der Reform beschlossen: Die Rentenkürzung für die Altmandatare soll noch vor dem Sommer per Gesetz beschlossen werden, die Regelung für die neuen Mandatare folgt dann in einem zweiten Schritt.