Politik | Sand in Taufers

„Hätte nicht damit gerechnet“

Josef Nöckler, der alte und neue Bürgermeister der Gemeinde Sand in Taufers, hätte mit diesem guten Wahlergebnis nicht gerechnet – auf keinen Fall.
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Foto: Bürgerliste Taufers 2020
Gestern (21. Mai) wurde in der Gemeinde Sand in Taufers ein neuer Bürgermeister und  Gemeinderat gewählt. Mit einem deutlichen Vorsprung vor seinem Kontrahenten Siegfried Stocker (SVP) konnte Josef Nöckler von der „Bürgerliste Taufers 2010“ das Rennen um den Bürgermeistersessel für sich entscheiden. Darüber hinaus eroberte seine Liste auch die Mehrheit im Gemeinderat.
 
 
Salto.bz: Herr Nöckler, hätten Sie sich diesen deutlichen Sieg erwartet?
 
Josef Nöckler: Nein, wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich aufgrund der Rückmeldungen in der Bevölkerung mit einem Ergebnis zwischen 50 und 52 Prozent gerechnet. Dass es eine absolute Mehrheit in dieser Größernordnung wird, hätte ich mir nicht erwartet. Auf keinen Fall.
 
Mit dem Wahlergebnis zufrieden?
 
Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind sehr positiv.
 
Mit der Mehrheit im Gemeinderat im Rücken regiert es sich einfacher. Erleichtert?
 
Auf jeden Fall. Ich gehe davon aus, dass die Bürger und Bürgerinnen die Situation richtig eingeschätzt und verstanden haben. Mit meiner tollen Mannschaft, die hinter mir steht, wird es natürlich in Zukunft viel leichter sein.
 
 
Ich gehe davon aus, dass die Bürger und Bürgerinnen die Situation richtig eingeschätzt und verstanden haben.
 
 
Haben Sie sich schon Gedanken über die Besetzung des Ausschusses gemacht? Bzw. ob Sie eventuell auch einen SVP-Gemeinderat in den Ausschuss holen?
 
Es ist noch zu früh, um damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Ich habe aus den Erfahrungen in meiner letzten Amtszeit gelernt, dass ich mit Ankündigungen vorsichtiger sein sollte. Als ich bei den letzten Gemeinderatswahlen zum Bürgermeister gewählt wurde, war ich mit meinen Aussagen etwas zu vorschnell. Wir werden in den kommenden Tagen die Ergebnisse analysieren, uns Gedanken machen und die Details klären. Natürlich werden wir mit allen sprechen. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.
 
Grund für den Misstrauensantrag im vergangenen Dezember war die Schließung des Hallenschwimmbades „Cascade“. Weiß man schon wie es weitergeht?
 
In der Zwischenzeit wurde ein neuer Verwaltungsrat bestellt, der ein umfangreiches Konzept ausgearbeitet hat. Dieses wird auch den neuen Gemeinderäten ausgehändigt. Im Fall der Cascade ist eine Entscheidung natürlich dringlich. Der Wunsch nach einer Wiedereröffnung besteht, allerdings müssen dafür die nötigen Voraussetzungen vorhanden sein. Wir werden das Konzept eingehend analysieren und anschließend im Gemeinderat diskutieren.
 
 
Der Wunsch nach einer Wiedereröffnung der „Cascade“ besteht, allerdings müssen dafür die nötigen Voraussetzungen vorhanden sein.
 
 
Welche Themen möchten Sie in der kommenden Legislatur noch angehen?
 
Bereits vor drei Jahren haben wir die wichtigsten Anliegen in unserem programmatischen Dokument zusammengefasst, wozu unter anderem die Vertrauensbildung in der Bevölkerung durch die Schaffung von Transparenz und mehr Bürgernähe gehört sowie der Abbau von Bürokratie, die Förderung der Gemeinschaft durch die Unterstützung des Vereinswesens, die Festigung und Förderung der Identität und Tradition, der Ausbau der Kinder- und Jugendarbeit, die Förderung der Familie, die Schaffung von attraktiven Rahmenbedingungen für den Tourismus, die Landwirtschaft und die Wirtschaft sowie die Transparenz und innovative Handhabe der Bereiche Finanzen, Vermögen und Immobilien der Gemeinde. Wir werden das Programm aufgrund der Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren gesammelt haben, und mit den Anregungen seitens der Bevölkerung, die im Rahmen der Kandidatenvorstellung an uns herangetragen wurden, ergänzen und in den kommenden Jahren versuchen umzusetzen.