Gesellschaft | Standseilbahn

„Übergeben die Unterschriften trotzdem“

Trotz zahlreicher Unterschriften gewährt Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Komitee „Standseilbahn Meran-Schenna SO NICHT!“ keine Audienz.
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Foto: Initiativkomittee
Wie das Komitee in seiner jüngsten Presseaussendung schreibt, habe man mittlerweile 5.400 Unterschriften gegen dieses Projekt gesammelt. Ziel sei es, „dieses starke Zeichen Protestes“ dem Landeshauptmann zu übergeben und ihn bei dieser Gelegenheit aufzufordern, dieses Projekt aufzugeben. Aus Sicht der Initiatoren ist es nämlich „nutzlos, zu teuer und unwirksam für die Lösung des Mobilitätsproblems in Meran“. Laut Schreiben habe das Büro des Landeshauptmanns mitgeteilt, dass er das Komitee erst dann empfangen könne, wenn der Stadtrat von Meran über diese Angelegenheit abgestimmt hat.
 
 
Nutzlos, zu teuer und unwirksam für die Lösung des Mobilitätsproblems in Meran.
 
 
„Wir wissen es zu schätzen, dass der Herr Landeshauptmann die formellen Gepflogenheiten respektiert und sich nicht in die Entscheidungen der Gemeinde Meran einmischen möchte“, so das Komitee, das darauf verweist, dass der Beschluss zur Errichtung sowie die Planungsarbeiten vonseiten des Landes erfolgt seien. „Die Aktivitäten der Vorplanungen, der entsprechenden Studien, der dazugehörenden wirtschaftlichen Bewertungen, die Suche nach Finanzierungsquellen, vermeintliche Suche nach einem partizipativen Konsens in der Bevölkerung, die Kommunikation und das Management! Alle diese Projektphasen sind und waren Initiativen Autonomen der Provinz Bozen! Nach unserem Informationsstand gibt es keine Hinweise auf irgendwelche „Aufforderungen“ seitens der Stadt Meran zu diesem Projekt“, betonen die Initiatoren. Was letztere Aussage betrifft, so erklärte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider kürzlich in einem Interview mit Salto.bz, dass die ersten Konzepte in das Jahr 2009 zurückreichen. Im Jahr 2014 habe die Gemeinde Meran mehrere Grundsatzbeschlüsse dazu verfasst. „Paul Rösch wie Madeleine Rohrer haben einige Male bei mir vorgesprochen und gefordert, dass ich versprechen soll, dieses Projekt durchzuziehen“, so Alfreider im erwähnten Interview.
Das Komitee dagegen ist der Meinung, dass es sich hier eindeutig um eine Initiative bzw. ein Projekt der autonomen Provinz Bozen handle, weshalb die Anfrage an Landeshauptmann Arno Kompatscher absolut richtig sei. Man interpretiere das „Pontius-Pilatus“-Verhalten des Landeshauptmanns, der sich scheinbar nicht in die Entscheidungen der Gemeinde Meran einmischen wolle, als einen weiteren Versuch der Landesregierung, die Gemeinde scheinbar in den Entscheidungsprozess einzubinden, um dann die Bürgerinnen und Bürger von Meran vor vollendete Tatsachen zu stellen, welche das Ergebnis von Entscheidungen sind, die von einigen wenigen Interessengruppen vorangetrieben wurden. „Das werden wir aber nicht hinnehmen!“, betonen die Initiatoren, die der Meinung sind, dass dies nicht der Weg sei, um die Meinung eines großen Teils der Meraner Bürgerinnen und Bürger, der Unternehmer, der Landwirte, der Hoteliers, der verschiedenen politischen Parteien und Organisationen im Bezirk zu respektieren. „Alles Menschen die ihre Meinung zu einem solch spaltenden Thema wie die Standseilbahn negativ geäußert haben“, erklärt das Komitee, das trotz nicht gewährter Audienz, die gesammelten Unterschriften dem Landeshauptmann zum „strategisch richtigen Zeitpunkt“ öffentlich vor dem Landhaus übergeben möchte.