Wirtschaft | AFI-Barometer

Ein zweischneidiges Schwert

Das AFI hat seinen Bericht für das zweite Quartal 2023 veröffentlicht. Was zu erwarten ist und was die Prognosen sind.
Arbeit
Foto: Anna Shvets Anna Shvets / Pexels
Die Daten des Landesamt für Arbeitsmarktbeobachtung zur Beschäftigung, welche das AFI in seinem Bericht zitiert, zeigen vielversprechende Ergebnisse für das zweite Quartal 2023. Ziel des AFI-Barometers ist es, anhand gezielter Fragen, die Stimmung unter den Arbeitnehmer*innen festzustellen.
Die Wirtschaft in Südtirol befindet sich weiterhin im Aufschwung, wie aus dem Bericht hervorgeht. Die lohabhängige Beschäftigung verzeichnet einen Anstieg, der weiterhin die positive Entwicklung nach der Krise 2020/21 bestätigt. Insgesamt zeigen sich Arbeitnehmer*innen, in vier von sieben Sektoren, als optimistisch gegenüber der allgemeinen wirtschaftlichen Lage. In Bezug auf die lohnabhängige Beschäftigung zeigt sich, dass in fast allen Wirtschaftssektoren, mit Ausnahme des Bausektors, eine Zunahme ab.
 
 
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AFI IPL: Erwartete Entwicklung der wirtschaftlichen Situation Südtirols (Foto: AFI IPL) 
 
Trotz allem zeigt sich auch ein negativer Aspekt: Viele Beschäftigte sind mit der Herausforderung der gestiegenen Lebenshaltungskosten und unerwarteten Ausgaben konfrontiert. Der Hauptgrund für die Sorgen der Arbeitnehmer*innen dafür ist die anhaltende Inflation, die zwar verlangsamt, aber immer noch stark ist. Auch die höheren Zinssätze für Darlehen und Kredite sorgen für Bedenken.  
Trotz der optimistischen wirtschaftlichen Lage stieg jedoch die Zahl der Arbeitslosen um 3,1% im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem die Zahl der arbeitslosen Arbeitnehmer*innen, unter 25 Jahren, nahm um 6,5% zu.

Sinkende Sparfähigkeit

Trotz wirtschaftlichen Aufschwung steigen die finanziellen Belastungen. Besonders im Baugewerbe, Handel und Verarbeitenden Gewerbe ist die Sparfähigkeit beeinträchtigt. Da es sich als schwierig gestaltet, mit dem aktuellen Lohn über die Runden zu kommen.
Am stärksten betroffen sind die Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe, den Privaten Diensten und im Baugewerbe. Im Gastgewerbe und im öffentlichen Sektor ist die Situation im Vergleich zu den Ergebnissen vor der Pandemie weniger schwierig, aber immer noch problematisch.
 
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AFI IPL: Aktuelle Fähigkeit mit dem Lohn über die Runde zu kommen (Foto: AFI IPL) 
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rotaderga Mi., 09.08.2023 - 08:04

Inzwischen reichen teils auch die Renten der Großeltern nicht mehr um die Bedürfnisse ihrer Enkelkinder mitzufinanzieren. Viele lohnabhänge Eltern sind sowieso alleine nicht mehr fähig die monatlichen Ausgaben zu stemmen.
Während Unternehmer*innen, Politiker *innen Notare, Richter, Direktoren und viele mehr mit jedem Atemzug über 2€cent erhalten!!!

Mi., 09.08.2023 - 08:04 Permalink