Wirtschaft | WIFO

Ungewisser Ausgang

Die kürzlich veröffentlichte Sommerausgabe des WIFO-Wirtschaftsbarometers, der Handelskammer Bozen, zeigt ein gemischtes Bild für das Gastgewerbe in Südtirol.
Gastronomie
Foto: Rene Asmussen
Die Erhebung zeigt, dass das Geschäftsklima im Südtiroler Gastgewerbe eine leichte Abschwächung erfahren hat. Insbesondere bei Bars und Cafés haben sich die Einschätzungen verschlechtert: jeder fünfte Betreiber von Restaurants, Bars und Cafés erwartet für Ende dieses Jahres, ein unbefriedigendes Betriebsergebnis. Das Ergebnis ist hierbei auf die Umsatzstagnation zurückzuführen, wie aus dem WIFO-Wirtschaftsbarometer hervorgeht. Weitere Gründe hierfür sind u.a. auch die stark angestiegenen Kosten für den Einkauf. Dies Betrifft vor allem den Lebensmitteleinkauf. Ein Weiterer Grund für die pessimistischen Einschätzungen ist auch noch die Verschlechterung der Kreditzugangsbedingungen.
 
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Ertragslage nach Branche: 1 von 5 gastgewerblichen Betrieben erwartet ein unbefriedigendes Ergebnis (Foto: ASTAT/WIFO) 
 
In der Beerbungsbranche zeigt sich jedoch ein gewisser Optimismus, der vor allem auf die positiven Entwicklungen in der ersten Jahreshälfte zurückgeht. In Südtirol wurden hierbei circa 15,7 Millionen Übernachtungen verzeichnet, was einer Steigerung von 15,2% zum Vorjahr entspricht.
Beherbergungsbetriebe verzeichnen weiterhin Umsätze. Dabei profitieren sie besonders von ausländischen Gästen, nicht zuletzt aufgrund gestiegener Preise. Dennoch wird auch hier eine Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit verzeichnet, die konstante Ungewissheit bezüglich Inflation und Nächtigungszahlen sorgen für Unsicherheit bei der Investitionsbereitschaft.
Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV), kommentiert hierzu: „Die Gastronomie und die Beherbergung spüren einmal mehr die Kostensteigerungen, die unsicheren wirtschaftlichen Aussichten und das schwindende Budget für Urlaubsreisen. Deshalb ist es nur verständlich, dass viele Wirtinnen und Wirte mit gemischten Gefühlen in das zweite Halbjahr starten.“
 
 
Manfred Pinzger
Manfred Pinzger: "Die unsichere Lage der Wirtschaft führt zu Budgetkürzungen beim Urlaub" (Foto: HGV) 
 
Die Beschäftigung im Tourismussektor ist weiterhin steigend. Im ersten Halbjahr lag die durchschnittliche Zahl der unselbständig Beschäftigten bei über 32.000, was einem Wachstum von 8,0 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres entspricht.
Handelskammerpräsident Michl Ebner hebt hervor: „Die abnehmende Kaufkraft der Familien durch die Inflation und die unsichere wirtschaftliche Lage in Deutschland werden zweifelsohne auch den Tourismus in Südtirol beeinflussen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, die Investitionen in der Gastgewerbebranche zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.“
 
 
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Salto User
veronika dapra Mo., 21.08.2023 - 14:30

Es ist zu teuer, wenn man, wie wir unlängst in reschen, 2,50€ für einen Espresso zahlt und 6,60€ für einen kleinen Apfelstrudel mit einer Kugel Eis, dann fühlt man sich schon ausgenommen. Früher hat man sich oft in der Stadt in einem Café getroffen, das hat sich irgendwie ganz aufgehört, mir scheint, man hat während der Pandemie die Gewohnheit verloren, dazu kommen die Preise, sie sind teilweise nicht mehr angemessen.

Mo., 21.08.2023 - 14:30 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 21.08.2023 - 14:56

Antwort auf von veronika dapra

Stimmt, kenne nur Leute, die sich über die Preise aufregen und nur noch einen Bruchteil von früher konsumieren (Tal & Berg). Dies sowohl aus der Not heraus, aber auch aus blanker Überzeugung, sich der irren Preistreiberei best möglich zu entziehen. Niemand lässt sich gerne ausnutzen... und die Ausrede der Inflation kann ich nimmer hören: Das proportionale Verhältnis stimmt nicht.

Mo., 21.08.2023 - 14:56 Permalink
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Ivo Maier Mo., 21.08.2023 - 16:16

Antwort auf von veronika dapra

Dass die Preise z.T. in bestimmten Lokalen überhöht sind, ja natürlich. Was aber das sich in einer Bar, einem Cafe' treffen, da scheint sich, was jetzt meine Heimatgemeinde Lana betrifft, wenig geändert haben. Vormittags jedenfalls, sind diese Lokale besonders im Ortszentrum nach wie vor gut gefüllt.

Mo., 21.08.2023 - 16:16 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mo., 21.08.2023 - 16:22

Nur zwei Anmerkungen. Was versteht ein
Restaurant-Barbetreiber genau unter "unbefriedigendes Betriebsergebnis"? Und wie wäre es die Finanzkraft der arbeitenden Bevölkerung zu fördern, an Stelle der Tourismusbetriebe?

Mo., 21.08.2023 - 16:22 Permalink