Politik | Parteikür

Walter Blaas neuer Mann der Freiheitlichen

Ulli Mair überreichte Blumen an ihren Nachfolgern. Und ließ die Funktionäre wissen: So nicht, meine Freunde!

"Zommholten in guten wie in schlechten Zeiten", die gelbe Aufschrift auf den blauen T-Shirts war ein Wink mit dem Zaunpfahl. Und Walter Blaas stellt gleich zu Beginn seiner Rede klar. Beschießen lässt er sich nicht. "Ich stehe immer für Kritik intern zur Verfügung. Kritik via Medien aber wird Konsequenzen haben." 86 Prozent der Stimmen (72 von 92 Stimmen) konnte Walter Blaas bei der Landesversammlung in Terlan auf sich vereinen. Als einziger Kandidat war der Brixner ins Rennen gegangen. Er folgt auf Ulli Mair, die nach Rentenskandal, Sexspielzeug-Aufschrei und Anti-Ausländerparolen den Rücktritt von der Parteispitze vollzogen hatte.

Walter Frick (65 Stimmen) und Tamara Oberhofer (62 Stimmen) wurden als neue Obmann-Stellvertreter gewählt.

Ulli Mair nutzte den Auftritt vor versammelter Mannschaft. Wies die noch einmal in die Schranken, die ihren Sturz gewollt hatten. stol.it zitiert Mair: "Wenn Ihr drauf kommt, dass untergriffige Kommentare in Foren von Funktionären unter falschen Namen geschrieben wurden, die eben noch am selben Tisch gesessen sind, was denkt Ihr dann?" Unter Gesinnungsgemeinschaft stellt sich Mair auch gegenseitigen Schutz vor, entschuldigt für die Fehler, die gemacht wurden, habe sie sich mehrmals.

Rüge für die Funktionäre, Rüge für die Medien, Journalisten müssten ehrlicher sein als Politiker, so ein Delegierter. Walter Blaas stellte schon vor einer Woche klar. Interne Querschläger sollen sich an die Parteispielregeln halten. Und er drohte klare Konsequenzen an, blickt in Richtung Peppi Stecher und Bernhard Hilber. „Wenn sie nicht freiwillig gehen, hat ein solch parteischädigendes Verhalten in Zukunft einen Parteiausschluss zur Folge."

Bild
Profil für Benutzer Toni Ladurner
Toni Ladurner Sa., 14.06.2014 - 20:01

Zu wirklicher Selbstkritik scheinen die Freiheitlichen nicht bereit und fähig zu sein. Und mit offener Kritik tut sich offenbar auch der neue Obmann schwer. Gleich mit Disziplinarmaßnahmen zu drohen, wenn jemand zu vorlaut ist, zeugt nicht von Autorität und Souveränität.

N.B. an die Redaktion: Es müsste im Untertitel richtig heißen "Und ließ die Funktionäre wissen"

Sa., 14.06.2014 - 20:01 Permalink