Politik | Burggrafenamt

Heimatschutzverein für Standseilbahn

Der Meraner Traditionsverein sieht die geplante Bahnlinie nach Schenna als zukunftsweisend. Als Standort für die Talstation sei die Galileistraße geeignet.
standseilbahn_schenna_trasse.jpg
Foto: LPA / Mobilitätsressort
Der Heimatschutzverein Meran spricht sich für den Bau der Standseilbahn nach Schenna aus. Er verschließe sich dabei „keineswegs notwendigen Neuerungen, wenn diese von allgemeinem Nutzen sind und architektonische bzw. städtebauliche Qualität aufweisen“, teilt der Traditionsverein mit.
Das Infrastrukturprojekt sorgt seit geraumer Zeit in Meran und darüber hinaus für heftige Diskussionen. Deshalb haben die Planer einen Verbesserungsprozess gestartet, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungen bezüglich des Standortes der Tal-, Zwischen- und Bergstation sowie des Trassenverlaufs zu finden.
Der Vorstand des Heimatschutzvereines Meran hat sich zum Vorhaben „Standseilbahn“ bei den letzten Vorstandssitzungen positiv geäußert: „Die Bahn ist ein modernes, elektrisch betriebenes Transportmittel, das in den nächsten Jahren und Jahrzehnten im Rahmen der übergemeindlichen Mobilität eine immer stärkere Rolle spielen wird. Im Gegensatz zu einer mehrspurigen Straße ist eine Bahntrasse relativ platzsparend und nach wenigen Jahrzehnten Betrieb CO2-emissionsfrei.“
 
treffen_standseilbahn.jpg
Workshops: In der Arbeitsgruppe zur Standseilbahn diskutierten Vertretungen der Stadtviertel, der Wirtschaftsverbände, der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, des Tourismus, des Mobilitätskonsortiums, der Jugend, der Umweltorganisationen, der Grundeigentümer und des Komitees „So nicht“ die Vorschläge. (Foto: STA)
 
Eine Bahnlinie Meran – Schenna sei dabei nur ein „Knoten“ in einem größeren Netzwerk des öffentlichen Personennahverkehrs, das die Verdoppelung der Bahnlinie Bozen – Meran mit dem zweiten Gleis, den Bau der Riggertalschleife sowie eine mögliche Verbindung Meran – Mals – Scuol – Zürich vorsehe und damit die Bahn gegenüber der Straße konkurrenzfähig mache.
Das Projekt einer straßenunabhängigen Verbindung Meran – Schenna ist nur in enger Abstimmung mit dem nachhaltigen städtischen Verkehrsplan (PUMS) zu erarbeiten. Dabei müsse einer hochfrequenten Verbindung zwischen der künftigen Talstation und dem Mobilitätszentrum am Bahnhof Meran „absolute Priorität“ eingeräumt werden.
 

Die Vorschläge

 
Des Weiteren spricht sich der Meraner Heimatschutzverein dafür aus, dass die Talstation nicht beim Karl-Wolf-Parkplatz, sondern in der Galileistraße gebaut wird, da rund 80 Prozent der Fahrgäste aus den umliegenden Gemeinden direkt das Stadtzentrum aufsuchen werden. Er empfiehlt, die Trasse der Standseilbahn nach der Zwischenstation „Tiroler Handwerkerzone“ so lang als möglich an der orografisch rechten Passerseite („Purenwiesen“, Gemeinde Tirol) verlaufen zu lassen.
„Aus der Sicht des Landschafts- und Naturschutzes ist die Enteignung von Obst-Intensivkulturen eher zu rechtfertigen als eine Zerschneidung der Auwaldinseln an der orografisch linken Passerseite (Gemeinde Meran). Bei der Einhaltung eines gewissen Abstandes zum Passerdamm müssten außerdem keine hochstämmigen Uferbäume entfernt werden“, so der Heimatschutzverein.
Nach der schrägen Überquerung der Passer knapp südlich der Radbrücke und nach der Zwischenstation „Ofenbauer“ solle die Bahn ausschließlich unterirdisch bis zur Bergstation Schenna verlaufen. Der unterirdische Verlauf würde den frei einsehbaren Hang zwischen Ofenbauer und Schenna mit der Furche des Schnuggenbachs sowie den Weingütern und Obstwiesen unangetastet lassen.
Als Bergstation würde sich laut Heimatschutzverein Meran die Prairerwiese, nördlich angrenzend an die Hofstelle Prairer bzw. die Imbissstube „Mair Stubn“, anbieten. Von dort aus sei der Dorfplatz von Schenna in wenigen Gehminuten erreichbar.  Zudem würde der Schenner Kirchhügel nicht verändert werden.
Der oberirdische Trassenverlauf solle möglichst tief geplant werden, entweder direkt auf dem Erdreich oder mit sehr niederen Stützen. Das Baumaterial für Stützen und Brücken sowie für die Begrenzungszäune müsse hochwertig sein und die Architektur so „leicht“ und landschaftsschonend wie möglich ausfallen.
 
Bild
Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Di., 12.09.2023 - 10:43

Man könnte ja noch nachvollziehen, wenn sich der Heimatschutzverein für eine moderne Version 2.0 der historischen Straßenbahn stark machen würde: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenbahn_Meran
Das würde Sinn ergeben.
Wieso man hier so fixiert ist, sämtlichen Verkehr des Umlands, egal zu welchen Nachteilen für Natur, Bevölkerung, Steuerzahler, Fahrgäste, in weiten Umwegen, unbedingt gerade durch das ohnehin völlig überfüllte Stadtzentrum Merans (Galileistraße) zu führen und dort zudem die Grünanalage um die Landesfürstliche Burg zerstören muss, ist hier jedenfalls objektiv nicht nachvollziehbar. Außer Meran will sich als das Schilda bestätigen.
Wieso sollte eine weitaus kostengünstigere und zielführendere Infrastruktur nicht ab Bahnhof Sinich Richtung Unter- und Obermais Schenna funktionieren?
(Vgl. auch Lanas BM H. Stauder:
"Also ich hoffe nicht, dass irgendjemand gegen den neuen Bahnhof Sinich sein kann. Ich hab schon 2008 diesen gefordert und bisher hab ich nie etwas negatives gehört.")
Es braucht endlich ein Gesamtkonzept und eine zielführende Planung mit Hausverstand statt Einzelinteressen und Schilda.

Di., 12.09.2023 - 10:43 Permalink