Hass kommt vor Gericht
Das ist für mich ein Wendepunkt in einer langen Geschichte des Hasses, den ich in den zehn Jahren meiner Zeit als Landtagsabgeordnete erlebt habe.
Als ich begonnen habe, gab es noch vergleichsweise harmlose Kommentare über meine Haare, über mein Aussehen, über meine Kleidung. Nach meiner Wahl wurde es schlimmer. Je bekannter ich wurde, desto schlimmer wurden die Kommentare. Ob ich nicht einmal zum Ficken gut sei oder ob ich erst einmal ordentlich… da war man sich oft nicht einig, aber die Zielrichtung des sexualisierten Kommentars war meist dieselbe.
Der Höhepunkt wurde 2017 erreicht, als es zur berühmt gewordenen „Kreuzdebatte“ kam. Es war für mich die erste Erfahrung eines landesweiten Shitstorms und ich habe, nach einigen schlaflosen Nächten, beschlossen, Südtirol mit seiner Diskussionskultur zu konfrontieren. Denn was macht es mit einem (einer), wenn sie über sich Sätze liest, wie (kleine Auswahl):
• „Naja sie wird sich denken, wenn ich diesen Invasoren ein bißchen beistehe vielleicht bekomme ich auch ein bisschen Ficki Ficki ab, denn sonst bekommt sie eh keinen ab“
• „Schlog ihr oaner bitschian oane zu die Oarn“
• „Wenn die weiterhin so einen Scheiss verzapft, sollte sie sich in Zukunft nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen… Könnte ins Auge gehen…“
• „Frau Foppa gehört für diese Aussagen ans Kreuz genagelt“
• „Nixnutzige Tussi, bist ja nur von Idioten gewählt worden. Eine wie du sollt hinterm Herd bleiben“.
• „Sie soll exkommuniziert werden. Und wenn sie verreckt, soll sie den Geiern zum Fraß vorgeworfen werden. Auf keinen Fall auf einem Friedhof“
• “Grüne Dreckschleuder, vai a fare in culo”
Diese Sätze rumoren in dir, und sie zu veröffentlichen, hat mir damals geholfen, nicht allein damit zu bleiben. Die Anzeige, die ich in der Folge bei der Quästur gemacht habe, ging ins Leere. Sie wurde archiviert. Das war ein sehr schlechtes Gefühl.
Vier Jahre später, 2021, kam es noch einmal zu einem Shitstorm. Nachdem ich „sichere Orte“ für Menschen vorgeschlagen hatte, die vor dem Krieg in Syrien flüchteten, kochte der Hass wieder hoch. Unter den vielen Kommentaren, die damals durchs Netz jagten, war auch dieser:
"Die Foppa konn fünfe nemmen, am besten guatbestückte Männer, dass sie amol so richtig hergnuman weard."
Ich habe diesen Post zur Anzeige gebracht. Diesmal war ich klüger geworden und nahm mein Recht in Anspruch, über eine eventuelle Archivierung informiert zu werden. Zwei Mal wurde mir diese Mitteilung zugestellt. Zwei Mal habe ich rekurriert. Ich konnte Hinweise geben über eine mögliche Urheberschaft der Posts. Am Ende wurde der Herr „Rossin“ identifiziert. Mein Hater hat seitdem einen Namen. Es scheint ein ganz normaler Bürger unseres Landes zu sein.
Nun wird ihm gegenüber der Strafprozess eröffnet werden. Wenn es möglich ist, werde als Zivilklägerin auftreten. Aus meiner Geschichte habe ich viel gelernt, ich glaube, Südtirol hat viel gelernt. Vor allem eins: Hass ist keine Meinung. Das sagen wir nun auch als Gesellschaft.
“Hass ist keine Meinung” -
“Hass ist keine Meinung” - richtig so!
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Fake ist keine Meinung.
Hass und Fake anonym verbreitet, zeigen, wie charakterlos der Mensch sein kann.
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Viel Erfolg - und mag es Ihrem Seelenfrieden dienen.
Antwort auf “Hass ist keine Meinung” - von Peter Gasser
Der gute und der schlechte
Der gute und der schlechte Glaube, ab wann spricht man von Fake?
Was sind unerfüllbare Versprechen? Wichtige Frage in Wahlkampfzeiten!
Von der Religionsstunde hab ich noch Drohungen der ewigen Verdammnis in Erinnerung, wars vielleicht Hass Predigt?
Die von ihnen geschilderten,
Die von ihnen geschilderten, zweifellos unsäglichen Kommentare entbehren jeglichen Niveaus – keine Frage. Hervorgebracht, leicht, anonym und offenbar bei bester Bierlaune. Deshalb plädiere ich für ein vollständiges Impressum jedes Kommentators und jeder Kommentatorin. Jedoch ist Ihr Satz „Hass ist keine Meinung“ ein politischer Slogan und juristisch substanzlos, da „Hass“ kein Rechtsbegriff ist. Wenn überhaupt, dann könnte man sagen „Hass ist keine zulässige oder geschützte Meinungsäußerung“. Das ist juristisch immer noch falsch, aber zumindest ein sinnvoller Satz und nur inhaltlich falsch, jedoch kein politisches Tangentialgerede. Bezeichnend ist, dass Sie erst meinen, Hass sei keine Meinung, und dann möchten, Gesetze regelten das, wann Hass strafbar sei. Wie kommen Sie dazu, pauschal zu sagen, Hass sei keine Meinung? Die vollziehende Gewalt ist an Gesetz und Recht gebunden, und macht es nicht selbst. Ob Hass eine zulässige Meinungsäußerung ist oder nicht, entscheidet, wenn überhaupt, der Gesetzgeber.
Antwort auf Die von ihnen geschilderten, von Anonymous (nicht überprüft)
Der gesetzgeber entscheidet
Der gesetzgeber entscheidet auch, dass es überhaupt möglich ist, anonym, solche Unsäglichkeiten zu verbreiten. Dies gilt allerdings auch für die etablierte medienlandschft. Dafür widmet sich die judikative dem Wolf
Antwort auf Die von ihnen geschilderten, von Anonymous (nicht überprüft)
Zitat: “ leicht, anonym und
Zitat: “ leicht, anonym und offenbar bei bester Bierlaune...”:
... so wie der spanische Fussballboss ‘offenbar bei bester Siegeslaune’ einer Spielerin ungefragt auf den Mund geküsst hat.
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Mir graut...
und ich bekräftige auch meine Meinung dazu: eine Hassrede ist keine “Meinungsäußerung”, und damit weder erlaubt noch gerechtfertigt.
Ich verstehe durchaus wie
Ich verstehe durchaus wie ungut derlei unvertretbare Kommentare auf Frau Foppa wirken mögen.
Wenn Frau Foppa sich für die Tatsache ausspricht, dass in der Sache Flüchtlingshilfe tatsächlich Taten gesetzt werden, wie "sichere Orte" für syrische Kriegsflüchtlinge zu schaffen, dann dürfte die Bemerkung, Sie könne "fünf nemmen", allerdings eindeutig als Stellungnahme zur vorgeschlagenen Tatsache aufgefasst werden. In der Tat könnte Frau Foppa vorbildlich einen sicheren Ort für Flüchtlinge bei sich zu Hause schaffen. Ist doch ein liebevoller Gedanke.
Der Rest der Bemerkung bezeichnet tatsächlich auch eine Tat mit Bezug auf Frau Foppa, die man/frau in der Tat als geschmacklos ansehen sollte. Eine aus tiefer Feindschaft bzw. Ablehnung gegenüber Frau Foppa als Person geäußerte Hass Botschaft kann ich darin allerdings nicht erkennen. Es ist auch in keinster Weise eine ad personam Etikettierung, die aus meiner Sicht das Hauptmerkmal von Hass ist [mit Sicherheit schreit jetzt ein Herr P Gasser auf]. Geschmacklos ja! Hass?
Wie frau es empfinden mag.
Ad personam hingegen sind aus meiner Sicht eindeutig die etikettierenden Aussagen "nixnutzige Tussi" und "grüne Dreckschleuder". Darin ist für mich eindeutigst Hass zu erkennen. Persönlicher Hass, also persönliche Feindschaft und tief empfundene Ablehnung. Derlei ist absolut zu verurteilen und aus meiner Sicht auch rechtlich zu ahnden. Absolut dafür.
Doch wie sehen es die Grünen und SympathisantInnen, wenn aus Hass (tief empfundener Ablehnung und Feindschaft) Menschen allein aufgrund ihrer persönlichen Meinung, die niemandem zu Nahe treten möchte, öffentlich angefeindet werden? Und zwar mit "Gruppen pauschal verurteilenden" bzw. vorurteilenden Etikettierungen wie "Leugner", "Gegner", "Verweigerer" usw.
Das sind für mich noch viel schlimmere hasserfüllte ad personam Anfeindungen. Zumal sie in der Regel völlig an der Sache bzw. Sachdiskussion vorbei gehen und in den meisten Fällen nur dazu dienen die Diskussion über die Sache zu ersticken und stattdessen den Inhaber einer nicht geduldeten Ansicht plakativ an den Pranger zu stellen; ihn als nicht akzeptables Feindbild der Gesellschaft zu skizzieren. Das ist für mich organisierter Hass und hat mit freier Meinungsäußerung überhaupt nichts mehr zu tun.
Tatsächlich wurde in Deutschland die Bezeichnung "Coronaleugner" als Tatsachenbehauptung an-erkannt, die als Personen verleumdende/diffamierende Straftat verfolgt werden kann.
Ähnliche Einsicht findet man hier im "Demos 2.0" Medium nicht. Man sucht sie vergeblich, auch weil das Medium sehr links und grün affin zu sein scheint.
Mit derlei Worten haben Grüne und Co systematisch Hass gegen einzelne Personen und Personengruppen betrieben, v.a. in den letzten Jahren, und die Gesellschaft tief gespalten.
Nicht umsonst lässt sich bei Demichiel "ihr seid mir fremd geworden" von vielen ehemaligen Grünen lesen, dass sie das ähnlich empfinden.
Derlei Hasskampagnen wie wir Sie lange Zeit erlebt haben, sind tatsächlich keine Meinung.
Antwort auf Ich verstehe durchaus wie von Martin Tarshito
Einfach nur erbärmlich!
Einfach nur erbärmlich!
Als erstes möchte ich sagen,
Als erstes möchte ich sagen, dass das viel zu lange gedauert hat. Dass Frau Foppa zu einer Hassfigur hochstilisiert wurde habe ich spätestens bei der Kreuzaffäre wahrgenommen und die Reaktionen gegenüber ihrer Person verurteilt.
Doch ist aufzupassen, dass man nicht jetzt auch noch über das Ziel hinausschiesst. Nicht jeder Witz darf gleich zur Majestätsbeleidigung führen. Über Kleidung, Frisur und Aussehen macht man sich auch bei Trump lustig und seit je her bei Politiker. Wäre das nicht mehr möglich, wären als Folge auch Karikaturen verboten und Wagen beim Faschingsumzug.
Das Problem ist, dass einige in der Anonyität der neuen Medien, das Maß verloren haben. Und zumindest Gefühlt ist Frau Foppa jene Person die es in unserem Lande am meisten zu spühren bekommen hat. Darunter wahren mehr oder weniger versteckte Drohungen, Anstachelung zur Gewalt, Unglückswünsche und sexuelle Anzüglichkeiten.
Um jetzt genau den nunvor Gericht zu behandelten Fall zu sprechen, so handelt es sich hier nicht um das Wünschen einer Vergewaltigung, sondern es werden eher Frau Foppa bestimmte vorlieben unterstellt. Es schlägt auf die selbe Kerbe wie dieser Kommentar:
„Naja sie wird sich denken, wenn ich diesen Invasoren ein bißchen beistehe vielleicht bekomme ich auch ein bisschen Ficki Ficki ab, denn sonst bekommt sie eh keinen ab“
Man kann davon ausgehen, dass die Verteidigung auf diese Interpretation hinspielen wird, da man sich davon verspricht, dass dies weniger schwer eingestuft wird.
Selten so primitive und
Selten so primitive und menschenverachtende Kommentare gelesen. Unbedingt vor Gericht damit.
NB: Jede Frau (die nicht dem Klischee von beschränkten Männerkoepfen entspricht), macht früher oder später mit einschneidenden verbalen Übergriffen Erfahrung: Es sind unbeholfene (meist betrunkene) Männer, mit denen man u.a. nicht mal reden möchte/könnte/wollte, welche ihren Frust an Frauen (wegen Frauen!) abarbeiten.
Mein Gott, das sind schon arme Heiter, die so was nötig haben, um ihr inneres Gleichgewicht zu finden. Anstatt sich vielleicht einmal selber zu hinterfragen...