Umwelt | Alpinica

Achtung Mountainbiker!

Der Schnee schmilzt, das Murmeltier kommt aus dem Bau und die Mountainbiker erobern die Berge - Frühling in der Bergen
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Mountaibiker
Foto: ©Mg
  • Kaum ist der letzte Schnee geschmolzen, kommen sie zurück. Die Mountainbiker. Wie die Heuschrecken befallen sie auch die abgelegensten Wandersteige. Fahrverbote werden ignoriert. Spaziergänger und Wanderer als lästige Hindernisse betrachtet. Kein Danke, wenn man ihnen den Weg freimacht. Der Berg gehört ihnen.

    Der Mountainbiker ist ein verbissener Zeitgenosse. Er spult seine Kilometer herunter. Hat keinen Blick für die Berge. Macht keine Pause, um die Landschaft zu genießen. Hört nicht das Piepsen der Murmeltiere, die vor dem Eindringling warnen. Sieht nicht die Gämsen, die er den Berg hinauf verscheucht. Es geht ihm um den Kick. Je spektakulärer der Trail, desto mehr Adrenalin. Der Mountainbiker spürt sich selbst und nicht die Natur. 

    Und doch wird der Mountainbiker willkommen geheißen. Lässt er doch sein Geld hier liegen. In der Unterkunft. Auf der Almhütte. Beim Apres-Bike. Mit ihm lässt sich Geld verdienen. Je mehr Mountainbiker, desto höher der Umsatz. Nicht nur die Wirtschaft freut´s, sondern auch die Politik. Und wehe dem Einheimischen, der aufmuckt. Dann heißt es sofort, ohne Tourismus keine Arbeitsplätze. 

    Also zieht sich der Einheimische zurück. Auf die Tagesrandzeiten. Wer sich´s leisten kann, verbringt den Sommer anderswo. Es wundere sich nur niemand, wenn immer mehr Menschen die Alpentäler dauerhaft verlassen. So ein Alpen-Erlebnispark ist nicht jedermanns Sache. Vor allem nicht, wenn er die Alpen als Kraftort und als Ort der Ruhe erleben will. (Mg, 13.5.2024)