Umwelt | Verkehr

Maut für Dolomitenpässe

Eine Maut für Pässe in Südtirol ist keine neue Idee. Wer über das Timmelsjoch will, muss auf österreichischer Seite Maut bezahlen. Wie sieht es für die Dolomiten aus?
brigitte foppa
Foto: SALTO
  • Am 17. Mai sprachen sich Vertreter des HGV von Gröden und dem Gadertal zusammen mit dem Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider für eine Maut für die Dolomitenpässe aus. Daraufhin präsentierte die Grüne Fraktion heute in einer Pressekonferenz ihre Vorschläge für den Landtag bezüglich des Verkehrs über die Dolomitenpässe

    Es wurden zwei Beschlussanträge vorgestellt; der eine beinhaltet die Limitierung des Verkehrs in den Dolomiten, der andere eine Einrichtung eines Naturparks für die Langkofelgruppe und die Confinböden. Für die Einschränkung des Verkehrs in den Dolomiten und über die Dolomitenpässe schlägt Brigitte Foppa, Fraktionssprecherin der Grünen, konkret vor, den Zugang zu den Straßen zu erschweren. Es könnten zum Beispiel Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, damit weitere Strecken zu Fuß und nicht mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Weiters könnte ein Kontingent beschlossen werden, beispielsweise mit einem Ticket, das im Voraus gekauft werden muss. Somit wird im Vorhinein festgelegt, wie viele Touristen ein Ort verträgt. 

  • Langkofelgruppe und die Confinböden: Dieses Gebiet zählt zu den wenigen unberührten Naturgebieten Südtirols. Foto: Nosc Cunfin
  • Eine Maut sei laut Foppa möglicherweise kontraproduktiv, da es „den Exklusivfaktor“ der Region erhöhen könnte und vergleicht es damit, dass auch nicht weniger Personen die Autobahn, die ebenfalls mautpflichtig ist, nutzen. Die Grünen sind also im Gegensatz zum HGV nicht für eine Einführung einer Maut; es geht ihnen vor allem um eine Reduzierung des Verkehrs. Foppas letzter Vorschlag ist die komplette beziehungsweise partielle Schließung der Pässe. Wie diese Sperre jedoch umgesetzt werden soll oder wer die Pässe passieren darf, wurde nicht erklärt. 

    Foppa nennt als Vorschläge für die Umsetzung den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, eine Einführung von „Aktionstagen“, Tage an denen bestimmte Pässe auto- und motorradfrei bleiben sollen, sowie eine Zusammenarbeit mit Dolomitesvives und eine Erweiterung auf weitere Gebiete. 

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Josef Fulterer Mi., 05.06.2024 - 07:11

"MAUT-kassieren," ist ganz nach dem Geschmack der Touristiker, die für das kassierte Geld schon vielerlei Verwendungsmöglichkeiten parat haben.
Das röhrende + knatternde Getöse, mit der auf "den gerade verlaufenden Steilstrecken sehr beliebten Beschleunigung + dem scharfen Abbremsen vor der nächsten Kurve, um nicht von der Fahrbahn zu fliegen," ist -d r i n g e n d- zu verbieten!

Mi., 05.06.2024 - 07:11 Permalink
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Paul Tasser Mi., 05.06.2024 - 12:59

Zu verbieten wäre es freilich, wie man das aber hieb und stichfest angehen könnte, ist ganz eine andere Geschichte. Welches Fahrzeug darf und welches nicht.....

Mi., 05.06.2024 - 12:59 Permalink
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Hartmuth Staffler Mi., 05.06.2024 - 13:52

So lange es in Südtirol Menschen gibt, die Geschwindigkeitskontrollen als "Abzocke" bezeichnen, wird sich nichts ändern. Eine konsequente Kontrolle der Geschwindigkeit auf den Passstraßen würde das Problem erheblich reduzieren.

Mi., 05.06.2024 - 13:52 Permalink
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Frei Erfunden Mi., 05.06.2024 - 14:50

gegen konsequente Lärmpegelmessungen dürfte wohl nur ein kleinerer Anteil der
Motorradfahrer etwas einzuwenden haben: in diesem Sinne bitte ich um ein starkes Signal seitens der Politik und Ordnungskräfte.

Wöchentliche Aktionstage (mit Verbot von Privatverkehr) im Sommer auf den Passstrassen sind denk ich ebenfalls realistisch durchführbar und würden vielleicht auch das touristische Spektrum in Richtung Rennradfahrer und Aktivurlaub erweitern, gleichzeitig auch manche von ouvertourism geplagte Talbewohner zeitweise besänftigen.

Mi., 05.06.2024 - 14:50 Permalink
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Christian I Mi., 05.06.2024 - 16:47

Antwort auf von Frei Erfunden

Fahrradfahrer müsste man irgendwie unterstützen, fördern, prämieren, belohnen. Motorradfahrer hingegen bremsen, stoppen, kontrollieren, zahlen machen, zu verstehen geben, dass sie hier nicht willkommen sind, hauptsächlich laute oder schnelle Motorräder!!

Mi., 05.06.2024 - 16:47 Permalink
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Christian I Mi., 05.06.2024 - 16:43

Meine Angst ist, wenn man die Dolomitenpässe schliesst, dann verlagert sich halt alles auf andere Strassen, z.B. Penser Joch, Saltner, Dolomitenstrasse Auer-Cavalese, Mendel, Gampenpass.... Diese Strassen sind eh schon Moto-GP Strecken und die Menschen hier haben es auch schon längst satt! Wenn man jetzt manche Strassen schliesst, dann verlagert und konzentriert sich noch mehr auf diese Strecken...!?

Mi., 05.06.2024 - 16:43 Permalink
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Georg Simeoni Mi., 05.06.2024 - 22:01

Von Seiten verschiedener Umweltorganisationen gibt es seit 20 Jahren ganz konkrete Vorschläge für die Passstraßen in den Dolomiten und auch für die anderen Pässe in Südtirol: Es sollte ein Zeitfenster von 9 bzw.10 Uhr bis 14 bzw. 15 Uhr eingerichtet werden, in welchem der Individualverkehr - sprich Tourismus - diese Straßen nicht befahren darf, Einheimische und Anliefere sind davon ausgenommen. Leider wurde dies nie zur Kenntnis genommen, seit Jahren geistert das Gespenst der Maut herum.

Mi., 05.06.2024 - 22:01 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 07.06.2024 - 07:06

Die Gemeinde-Vorstehung von Kastelruth hat 1905 für ihre "ihre neue Straße von Waidbruck nach Kastelruth (1887)," ein totales Verkehrsverbot für Autos erlassen.
Der drögen Gemeinschaft der PS-Helden, ist das lärmende + Treibstoff-fressende Treiben auf den Pass-Straßen + auf allen Gebirgstraßen in Südtirol gründlich zu verleiden!

Fr., 07.06.2024 - 07:06 Permalink