Politik | Landtag

Anträge der Opposition genehmigt

Süd-Tiroler Freiheit, Team K und Grüne bringen ihre Vorschläge zu Verkehr auf der A22, Hunden in Öffis und Jugend durch: Die SVP zeigt sich ungewöhnlich kompromissbereit.
Südtiroler Landtag
Foto: SALTO
  • Freude bei der Opposition: Das Team K bringt den Jugendlandtag durch, die Süd-Tiroler Freiheit ein Abfahrverbot und die LKW-Kontingentierung auf der Brennerautobahn (A22) und die Grünen eine Regelung für Zugreisende mit Hund. Das wurde heute (7. November) Vormittag im Bozner Landtag jeweils einstimmig beschlossen.

  • Jugend mitreden lassen

    „Ich habe die Rückmeldungen vernommen, dass sich Jugendliche in der Einbindung bei Entscheidungen und in der politischen Arbeit, egal ob auf Gemeinde- oder Landesebene, nicht immer ernst genommen und gehört fühlen“, erklärt Erstunterzeichner und Team K-Abgeordneter Alex Ploner„Wenn wir der Politikverdrossenheit auch in der Jugend entgegenwirken wollen, heißt es, Partizipation ernster zu nehmen.“ 

    Neben bewährten Einrichtungen dieser Art, etwa in Salzburg oder Nordrhein-Westfalen, ist der Jugendlandtag bereits in der UN-Kinderrechtskonvention sowie in der italienischen Verfassung gesetzlich verankert. Ein Regionalgesetz aus dem Jahr 2004 legt sogar fest, dass Gemeinden der Region Trentino-Südtirol verpflichtet sind, Jugendliche überall miteinzubinden, wo es um deren Belange geht. 

  • Appell nach Rom

    „Immer wieder führt Stau auf der Brennerautobahn zu massivem Ausweichverkehr durch Gemeinden, der das Leben der Anwohner äußerst negativ beeinflusst“, teilt der Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, mit. Neben dem Abfahrverbot drängt die Süd-Tiroler Freiheit auf weitere Maßnahmen wie die Prüfung einer LKW-Kontingentierung, um den lokalen Verkehr zu entlasten. 

    Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider (SVP) hat daraufhin vorgeschlagen, den Beschlussantrag in einen Begehrensantrag umzuformulieren, um hier ein einheitliches Signal nach Rom zu schicken. Also wurde der Antrag heute im Landtag erneut vorgelegt und einstimmig genehmigt.

  • Mit Hund unterwegs

    Der Beschlussantrag der Grünen sieht hingegen vor, dass der Transport von Hunden in Bus und Bahn nicht mehr als 3,50 Euro pro Tag kosten darf. „Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, soll gegenüber der Nutzung des eigenen Autos nicht benachteiligt sein – im Gegenteil. Auch wer mit seinem Vierbeiner unterwegs ist, soll dies entspannt und bezahlbar tun können“, erklärt die Erstunterzeichnerin Madeleine Rohrer.

    Der Antrag ist Teil eines Maßnahmenpakets, das die Grünen in den Landtag bringen, um die nachhaltige Mobilität zu fördern. Dazu gehört auch die Überetscher Bahn, eine Kostensenkung beim „Südtirol Pass“ und ein preisgünstiges Jahresticket für den gesamten öffentlichen Nahverkehr.

  • Update (07.11.2024, 14:10 Uhr): Auch der Beschlussantrag „Transparenz fängt bei Sprache an“ wurde einstimmig vom Südtiroler Landtag genehmigt. Eingebracht hat den Antrag der Freie Abgeordnete Andreas Leiter Reber. Der Beschluss zielt darauf ab, verpackte Lebensmittel so zu kennzeichnen, dass sie zumindest in den beiden Landessprachen Deutsch und Italienisch verständliche Informationen bieten. 

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Elisabeth Garber Do., 07.11.2024 - 17:30

War das alles, was den Hund betrifft? Heute sah ich eine junge Frau mit 4 ,Hundlen' (Katzengrösse bis Zwerghundgrösse) an der Leine, vorgestern war's eine Seniorin mit 3. 2 Vierbeiner/chen sind heutzutage fast schon normaler Partnerersatz und/oder hündischer Kommandoempfänger. Da möchte man kaum glauben, dass so viele nicht bis ans Monatsende kommen, die meisten Tiere werden nämlich in Wohnungen gehalten.
Strassen, Gehsteige und gefühlt jede Ecke in der Stadt u. Vorstadt sind inzwischen dermassen unhygienisch verdreckt und stinken, dass man die Tierhaltung an sich reglementieren müsste.
Aber die Grünen scheinen, samt Landesregierung, im sprichwörtlichen Sinne ,auf den Hund gekommen' zu sein - weshalb dessen Fahrtkosten logisch an erster Stelle stehen.

Do., 07.11.2024 - 17:30 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Do., 07.11.2024 - 21:52

„Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, soll gegenüber der Nutzung des eigenen Autos nicht benachteiligt sein – im Gegenteil. Auch wer mit seinem Vierbeiner unterwegs ist, soll dies entspannt und bezahlbar tun können“
Auch alle anderen Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel sollten dies entspannt tun können, und dafür muss die Maulkorbpflicht kontrolliert und eingehalten werden. Denn es gibt auch Menschen, die Angst vor Hunden haben.

Do., 07.11.2024 - 21:52 Permalink