Wirtschaft | Busbahnhofareal

Blooming Bozen

Im Garten des Laurinhotels wurde das Gesamtkonzept der Erlebnishaus GmbH für das "Perathoner"-Areal vorgestellt. Das Kaufhaus als Brücke zwischen Bahnhof und Waltherplatz

Ordentlich Holz aufs Feuer legten heute die Vertreter der Erlebnishaus GmbH bei der Präsentation ihres neuen Gesamtkonzeptes zur Gestaltung des Bozner Busbahnhofareals: Blooming Bozen, ein Park der vier Jahreszeiten der auf 20 Jahre von der Gesellschaft begrünt und betreut werden soll – „dazu verpflichten wir uns“, eine neue unterirdische Verkehrsverbindung von der Mayr-Nusser-Straße zur Südtiroler Straße, ein Fahrrad-Zentrum mit Abstellplätzen für 1000 Räder, und natürlich das Herzstück, das Erlebnishaus selbst, noch einmal  als „pulsierende und grün-paradiesische Brücke zwischen Bahnhof und Waltherplatz“ skizziert von Architekt Boris Podrecca.

In den auf einem Großbildschirm im Garten des Hotel Laurin projizierten Plänen und Zeichnungen war dann auch bereits das neue Stadtviertel am Bozner Bahnhof mitgemeint, das ebenfalls vom Wiener Architekten gebaut werden soll, sowie die provisorische Positionierung des Busbahnhofs außerhalb des zu verbauenden Komplexes. Dieser ist, im Gegensatz zu den kubischen Architekturen René Benkos, ein zusammenhängender und geschwungener Gebäudekomplex mit einem „Kristall“-Abschluss am Dach. Diese „Öffnung nach oben“ sei einzigartig in Bozen und fügt das Gebäude sanft in das Stadtbild ein," so Podrecca. Öffnungen und Wechselwirkung von Innen nach Außen sind wichtig im gesamten viergeschossigen Erlebnishaus, durchgehend verglast der Handelsbereich sein, einladend die Loggia vis-a-vis vom Bahnhof.

Die Infrastruktur und das Verkehrkonzept sind den Vorgaben der Gemeinderichtlinien entsprechend, bzw. wie Georg Oberrauch und Boris Podrecca betonen, habe ja die Gemeinde schlussendlich die Kriterien ihres Projektes übernommen: Verbauung von nicht mehr als 22.000 Quadratmetern und die Erhaltung des gesamten Bahnhofsparks. Dazu kommt im Erlebnishaus-Konzept eine unterirdische Verbindung der bestehenden Parkgaragen „Walter“ und „Central“ mit der neuen Garage und die Anbindung der Südtiroler Straße an die Mayr-Nusser-Straße am Bozner Boden durch eine Untertunnelung. So soll der Parkverkehr eingeschränkt werden und eine vollständige Entlastung der jetzigen Straße zwischen Bahnhof und Waltherplatz erfolgen. Das alles würde grün werden, erklärte Landschaftsarchitekt Andreas Kipar. Blooming Bozen, der jetzt degenerierte Bahnhofspark solle aufblühen, die Erlebnishaus GmbH verpflichte sich, diesen für die kommenden 20 Jahre zu betreuen.

„Wichtig ist uns zu betonen, dass wir hier nicht nur ein Handelszentrum bauen wollen, sondern eine neue Zone für die Menschen die hier wohnen und arbeiten,“ beschwörte Initiator Georg Oberrauch. Bozen solle den Begriff Handelsstadt weiterdenken, ohne auf seine Einzigartigkeit zu verzichten. Man habe bisher 37 Unternehmer und Unternehmerinnen mit im Boot, es gebe bereits Anfragen von weitern 15, darunter viele junge Wirtschaftstreibende.

250 Millionen Euro sollen von der Unternehmergruppe in die Neugestaltung des Busbahnhofareals investiert werden, die Pläne seien bereits fertig und könnten sofort realisiert werden, ließ Architekt Podrecca wissen. Ein Jahr werde man für den Bau brauchen, sollte die Entscheidung der Gemeinde Bozen auf die Erlebnishaus fallen. Am 18. Oktober ist Stichtag, dann wird die Dienststellenkonferenz eine erste Antwort geben.

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Michael Bockhorni Fr., 26.09.2014 - 08:45

toll fände ich wenn das fahrradzentrum nicht nur ein radparkhaus wäre sondern gleich auch ein rad(reparatur)service beinhalten würde, geführt von einer sozialgenossenschaft, die damit ein paar arbeitsplätze schafft, vielleicht auch ein radbotendienst und / oder stadtführungen per rad wie es dies schon in vielen anderen europäischen städten gibt: http://www.radstationkoeln.de/ oder http://www.radstation.de/de/home/4_1.html

Fr., 26.09.2014 - 08:45 Permalink