Steiermark vs Südtirol

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Donnerstag nachmittag in der Steiermark. Ein Patient meldet sich: Am Montag kam es zu einer Sportverletzung. Der Patient hat richtig gehandelt und seinen verletzten Finger gekühlt und geschont. Die Schwellung klang langsam ab, aber am Donnerstag bemerkte der Patient, dass bei einer stärkeren Belastung der Finger "nachgegeben" habe.Der Patient bekommt vom Hausarzt eine Überweisung für eine Röntgenuntersuchung mit.
Am Freitag in der Früh muss der Patient um 8:30 mit seiner Arbeit beginnen. Er muss dafür von Graz nach Leibnitz pendeln. Er geht um 8:10 ohne Termin zu einem niedergelassenen Radiologen vor Ort und meldet sich an. Um 8:25 verlässt er das Radiologiezentrum nach erfolgter Röntgendiagnostik und kommt lediglich 10 Minuten zu spät zur Arbeit.
Der Befund wird dem Hausarzt um ca 10:00 übermittelt. Der Befund zeigt einen knöchernen Ausriss im Gelenksbereich und der Patient bekommt vom Hausarzt digital einen Verordnungsschein für eine entsprechende Schiene sowie eine Überweisung für eine Magnetresonanz übermittelt.Der Patient ruft bei zwei niedergelassenen Radiologen an und bekommt einen Magnetresonanztermin für Dienstag - also in zwei Werktagen.
So kann es gehen. Man muss für solche Geschichten nicht in die Twilight-Zone oder eine andere Dimension reisen. Man muss auch nicht ins Lager der "Selbstzahler" wechseln. Nein! Das sind ganz normale Kassenleistungen in Österreich.
Die Zulassung der PRIVAT…
Die Zulassung der PRIVAT-VISITEN in den öffentlichen Kranken-Häusern durch die recht ordentlich besoldeten Ärzte, hat die Wartezeiten ... ...?
Antwort auf Die Zulassung der PRIVAT… von Josef Fulterer
Privatmedizin ist aus meiner…
Privatmedizin ist aus meiner Sicht ein gutes Werkzeug, um die Missstände zu verbessern. Ich kann z.B. meinen Privatzahlern viel bessere Labordiagnostik bietenm z.B. die Bestimmung des Omega 3 Index, die Bestimmung von Markern für das kardiovaskuläre Risiko wie Lp(a), ApoB oder auch genetische Testungen für das Demenz-Risiko.
Warum sollte man gesundheitsbewussten Bürgern diese tollen Mittel vorenthalten, nur weil das öffentliche System sich zum Teil an 30 Jahre alte und längst überholteEmpfehlungen hält?
Antwort auf Privatmedizin ist aus meiner… von Oliver Hopfgartner
"Privatmedizin ist aus…
"Privatmedizin ist aus meiner Sicht ein gutes Werkzeug, um die Missstände(für zahlungskräftige Kunden) zu verbessern."
Ist das die Zukunft? Haben nicht Ärzte so einen komischen Eid geschworen? Oder gibts das in der Medizin gar nicht mehr, so etwas wie Moral und Ethik?
Antwort auf "Privatmedizin ist aus… von Manfred Gasser
Ob das die Zukunft ist? Ich…
Ob das die Zukunft ist? Ich denke schon.
Welchen komischen Eid meinst du? Den, wo drin steht, dass man keiner Frau Mittel zur Abtreibung geben darf oder den, in dem drin steht, man müsse die Autonomie und Würde von Patienten respektieren? Meine Beobachtung ist, dass der Grundgedanke dieser Eide in der Privatmedizin deutlich stärker gelebt wird. Viele Patienten haben das Gefühl, im öffentlichen Gesundheitwesen wie eine Nummer oder gar als "lästig" empfunden zu werden.
Woran machst du Moral und Ethik in der Medizin fest? Ist da wirklich das Honorar der entscheidende Faktor?
Mein Beispiel zeigt, dass es im öffentlichen Gesundheitswesen sehr wohl noch gut funktionieren kann und soll dazu anregen, sich nicht mit dem Status quo in Südtirol zufrieden zu geben. Gleichzeitig ist der Trend hin zur Privatmedizin offenkundig und aus meiner Sicht nicht ausschließlich negativ zu sehen.
Antwort auf Ob das die Zukunft ist? Ich… von Oliver Hopfgartner
Natürlich ist dieser Trend…
Natürlich ist dieser Trend nicht ausschließlich negativ, auch ich habe dieses Angebot bei für mich dringenden Problemen benutzt. Aber das geht eben nur bis zu einem bestimmten Punkt. Eine Magnetresonanz kann ich noch bezahlen, um nicht 3-4 Wochen warten zu müssen. aber kann ich es mir auch leisten, so ein Angebot in Anspruch zu nehmen, das Tausende von Euro kostet, um auf meine Hüft-OP nicht monatelang warten zu müssen? Nein, kann ich nicht.
Und was Moral und Ethik betrifft, da lasse ich jeden Arzt selbst entscheiden, ob für ihndas Honorar oder das Wohl der Patienten wichtiger ist.
Antwort auf Natürlich ist dieser Trend… von Manfred Gasser
Es gibt aus Österreich ein…
Es gibt aus Österreich ein OGH-Urteil, das ich gerne Patienten gegenüber erläutere, wenn es um die Frage geht, welche Leistungen von den Kassen übernommen werden und welche nicht. Die Kurzversion: Die Aufgabe des öffentlichen Gesundheitswesens ist es eine medizinische Versorgung zu gewährleisten, die "lege artis" ist - also den Regeln der ärztlichen Kunst entspricht. Ich kann eine chronische Wunde mit einem trockenen Schutzverband (Kosten etwa 1 €) versorgen oder ich mache modernes Wundmanagement mit feuchtigkeits- und milieuregulierenden modernen Wundauflagen, Wundfüllern uvm, wobei ein Verband auch mal das 10-20fache kosten kann. Beides ist lege artis, zweitgenannte entspricht aber den neuesten Erkenntnissen und ist somit die optimale Wahl.
Der scheinbare Konflikt aus Ethik und Honorar hat eine einfache Lösung: Patienten zahlen mit gutem Gefühl hohe Honorare an Ärzte, bei denen sie merken, dass ihnen das Wohl des Patienten wichtig ist. Der private Arzt profitiert finanziell davon, wenn er hohe Patientenzufriedenheit erreicht. der "Krankenhausarzt" hat völlig andere Anreize - er profitiert davon, wenn möglichst wenig Patienten zu ihm kommen. Das sollte uns auch zu denken geben. Honorare können also auch im positiven Sinne Entwicklungen steuern.
Antwort auf Die Zulassung der PRIVAT… von Josef Fulterer
Es ist nun mal Fakt dass die…
Es ist nun mal Fakt dass die Politik bei der Zulassung der Ärzte für Privatvisiten in den öffentlichen Krankenhäusern nicht nur gekuscht hat sondern den Patient in zwei Lager geteilt hat. Während der Patient der es sich finanziell leisten kann Untersuchungen selbst zu bezahlen muss der Patient der eben nicht so flüssig ist die immens lange Wartezeit in Kauf nehmen und u. A. daran frühzeitig sterben. Eigentlich in einem christlich sozialem Staat bzw. Land wie Südtirol beschämend und für jeden Arzt der diese Intramoenia Tätigkeit dem Beruf geschuldet ausführt.
Da wäre schon weitaus besser…
Da wäre schon weitaus besser, alle Studenten die das Arzt-Studium anstreben, zulassen ...!
Als der SAURER seinerzeit die Beiträge für die Zahnarzt-Spesen eingeführt hat (... statt Zahnärzte ausbilden ...), hat die edle Garde ihre Leistungen um die Beiträge teurer verrechnet ...!