SVP: Sprachkompetenz stärker einfordern
-
Nach langem Warten hat die Südtiroler Volkspartei (SVP) nun doch ein Papier zu deutschen Kindergärten und Schulen vorgelegt. Das hat die Parteileitung gestern in einer Sondersitzung beschlossen. „Es ist für uns als Partei ein hochsensibles Thema, da Sprache ein Grundpfeiler unserer Identität ist“, betont SVP-Obmann Dieter Steger. „Die erarbeiteten Maßnahmen sind die dringend notwendige Reaktion auf eine sich wandelnde Gesellschaft und Bildungswelt.“
Wie bekannt, wurde bereits vor einem Jahr Parteisekretär Harald Stauder mit der Aufgabe betraut über eine Arbeitsgruppe, der auch Bildungslandesrat Philipp Achammer angehört, ein Maßnahmenpaket auszuarbeiten, um den veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Das Paket soll auch dem Parteiausschuss zur Genehmigung vorgelegt werden.
-
Der Vorschlag der SVP
Die SVP will bereits ab dem vierten Lebensjahr Sprachstandserhebungen in Südtirol durchführen. Der individuelle Bildungsplan soll ausgeweitet und auch zur Dokumentation der Sprachfähigkeiten herangezogen werden. Zudem soll innerhalb der Klassen verstärkt gruppenteiliger Unterricht nach Sprachkompetenz ermöglicht werden, um individuellere Förderung sicherzustellen. Bei Bedarf sollen verpflichtende Fördermaßnahmen festgeschrieben werden, etwa Nachmittags- oder Sommersprachförderkurse, die auch das Elternhaus aktiv einbinden. Das Sprachförderangebot, das am Nachmittag von Vereinen in der Gemeinde Salurn organisiert wird, sei hier ein positives Vorzeigebeispiel.
-
Die Bewertung der Sprachkompetenz soll künftig entscheidend für das Versetzen von Schülerinnen und Schülern in die nächste Klasse sein. Die Mitwirkungspflicht der Eltern ist dabei Teil des Maßnahmenpakets, um bei demonstrativer Nicht-Partizipation der Eltern oder mangelnder Fürsorgepflicht Sanktionsmöglichkeiten vorzusehen. Für Lehrpersonen, die in besonders komplexen schulischen Realitäten unterrichten, sollen leistungsbezogen Zulagen zusätzlich zum Grundlohn eingeführt werden.
Darüber hinaus wurden auch weiterführende Vorschläge diskutiert, die vertiefte rechtliche und organisatorische Prüfungen erfordern. Dazu zählen insbesondere die Einführung eines zusätzlichen Kindergartenjahres als Vorschulbereich sowie ein Übergangsformat für Kinder von Flüchtlingen.
-
Weitere Artikel zum Thema
Society | Mehrsprachige Schule„Sprache muss gelebt und geliebt sein“
Society | Deutsche SchuleSVP-Maßnahmen spalten Meinungen
Society | BildungMehr Deutsch vor dem Schuleintritt
Bestimmt das Papier nicht…
Bestimmt das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist.
Bayern: - in 275 Klassen…
Bayern:
- in 275 Klassen sitzt kein einziges Kind mit deutscher Muttersprache;
- in 1.209 Klassen liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei 100%;
- in 10.555 Klassen sind mehrheitlich Schüler die zu Hause nicht Deutsch sprechen.
... und wir hier in Südtirol?
Lieber statistische Daten unter dem Teppich kehren.
Ist das ernst gemeint oder…
Ist das ernst gemeint oder sollen da nur Eltern und Lehrer beruhigt werden, nach dem Motto: seht her, wir haben es versucht, aber unser Koalitionspartner und die Gesetzeslage sind dagegen?