„Dialog entsteht nicht durch Druck”
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Angesichts des Protests des Südtiroler Lehrpersonals weicht die Landesregierung nicht von ihrem Kurs ab. Zum Austausch wurde die Plattform „Bildungsdialog“ vorgestellt, aber über Lohnerhöhungen will sie erst verhandeln, wenn die Lehrerschaft ihre Protestmaßnahmen aufgibt und Ausflüge und außerschulische Aktivitäten wieder aufgenommen werden. Die Grünen üben deutliche Kritik am aktuellen Kurs der Regierung. Zwar erkenne man die vorgesehenen finanziellen Mittel von jährlich 110 Millionen Euro für Gehaltserhöhungen an, jedoch sei es „inakzeptabel“, diese Mittel an die Bedingung zu knüpfen, dass Protestaktionen beendet und Verhandlungen innerhalb der engen Februar-Frist aufgenommen werden müssten, heißt es in der gestrigen Stellungnahme,Nach Ansicht der Grünen basiere die Qualität des Südtiroler Schulsystems wesentlich auf einem motivierten und respektierten Lehrkörper. Umso lauter die Kritik, dass Dialogbereitschaft an das Aussetzen von Protestformen gebunden wird. „Dialog darf nicht vom Schweigen derjenigen abhängen, die ihre Rechte einfordern. Die rückwirkende Auszahlung der Gehaltserhöhungen ist dabei ein zentraler Punkt und darf nicht als Druckmittel missbraucht werden”, heißt es im Rundschreiben.
Die Grünen fordern die Landesregierung daher auf, ihre Verhandlungsstrategie zu überdenken und einen transparenten Dialog ohne Vorbedingungen zu ermöglichen. Eine funktionierende Schule sei ein Gewinn für die gesamte Bevölkerung – deutsch-, italienisch- und ladinischsprachig – und „darf nicht politischem Starrsinn geopfert werden”, so die Grünen.
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Luca Bertolini, Co-Sprecher der Grünen und selbst Lehrer, betont in der Mitteilung, er erlebe täglich die Belastung und das Engagement seiner Kolleginnen und Kollegen. Von ihnen zu verlangen, auf Protestformen zu verzichten, um verhandeln zu dürfen, sende die falsche Botschaft. „Dialog entsteht nicht durch Druck, sondern durch gegenseitige Anerkennung”, so Bertolini.
Abschließend verlangen die Grünen Verhandlungen ohne Vorbedingungen, die Sicherstellung der rückwirkenden Gehaltserhöhungen sowie eine stärkere Einbindung des Schulpersonals in Entscheidungen, die die Arbeitsbelastung, didaktische Organisation und die Qualität des Bildungssystems betreffen.
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Dabei quietschen es die…
Dabei quietschen es die Maulwürfe aus allen Landtagslöchern: Die Grünen waren anfangs auch nicht dafür, dass das Lehrpersonal angemessen bezahlt kriegt. Punkt. Die SVP ist sowieso dagegen, auch wenn ein zeitfernes Kompromisstheater gespielt wird, bei dem LH K. Regie führt und die pompöse Inszenierung den LRen A. & A. überlassen ist.
PS: Die Medien, einschließlich Salto.bz u. Neue ST, machen in dieser Sache auch eine gemeine Figur. Von wegen unabhängiger, kritischer und investigativer Journalismus.
Ich bin mit der Schlagzeile …
Ich bin mit der Schlagzeile „Dialog entsteht nicht durch Druck” durchaus einverstanden. ABER der DRUCK ist ziemlich beidseitig. Warum nur der einen Seite etwas vorwerfen, wenn auf der anderen Seite mindestens der gleiche Druck ausgeübt wird. Auch der Protest (ist nicht anders einzustufen als Arbeitsverweigerung oder "bezahlter" Teil-Streik ... vielleicht sogar gerechtfertigt) einiger "Initiativgruppen" ist schließlich nichts anderes als DRUCK.
p.s. Es wäre übrigens noch zu klären wieviele Lehrpersonen tatsächlich die aktuelle Linie der Nicht-Offiziellen LehrerInnenvertretungen mittragen. Alle sogenannten "SprecherInnen" sind zudem weder gewählt noch von einer Versammlung ernannt. Ganz ehrlich meine Meinung? Ich betrachte eine Gewerkschaft immer noch als die offiziellere Vertretung als selbsternannte "Initiativgruppen". Wenn schon, sollte es EINE EINzIGE (gewählt mit Mandat) sein, die im Namen ALLER (oder demokratisch mehrheitlich abgestimmt) LEHRKRÄFTE sprechen & verhandeln darf. ... Wobei? wer wird schon dagegen stimmen, wenn´s um mehr Geld geht 😜
p.s.2 In Sachen (mangelnde) Wertschätzung ... diesbezüglich haben die Proteste jedenfalls die Parameter auch nicht umgedreht.
Antwort auf Ich bin mit der Schlagzeile … von Klemens Riegler
Naja, die Lehrer verweigern…
Naja, die Lehrer verweigern ja gerade deswegen die Begleitung von Ausflügen, weil sie viel unbezahlte Arbeit verrichten.
Ich kann deswegen die Aktion der Lehrer gut nachvollziehen und würde es auch selbst so machen, wenn ich Lehrer wäre.
Antwort auf Ich bin mit der Schlagzeile … von Klemens Riegler
Naja, die Lehrer verweigern…
Naja, die Lehrer verweigern ja gerade deswegen die Begleitung von Ausflügen, weil sie viel unbezahlte Arbeit verrichten.
Ich kann deswegen die Aktion der Lehrer gut nachvollziehen und würde es auch selbst so machen, wenn ich Lehrer wäre.
... hat die Landes Regierung…
... hat die Landes Regierung, die sich selber + die gierige Schar der Politik-Rentner -f ü r s t l i c h - v e r s o r g t-, mit den seit 2018 verfallenen Kolektiv-Verträgen + dem dauerndem blah - blah blah!", auf die eigene Kappe zu nehmen!