Als „unangenehme Überraschung“ wird sie von der neuen Führung bezeichnet. Tatsächlich wirft die Nachricht, dass die Abschlussbilanz 2014 des Südtiroler Sanitätsbetriebs von der Provinz Bozen abgelehnt worden ist, einen weiteren Schatten auf Ex-Generaldirektor Andreas Fabi, der bereits mit seinem Wartestand für Schlagzeilen sorgt. Als „tiefschwarze Null“ hatte der scheidende General in seiner Abschiedspressekonferenz das Ergebnis seiner letzten Bilanz nach 21 Jahren noch Anfang Juni bezeichnet. Nun scheint er seinem Nachfolger Thomas Schael damit weitere Probleme zu bescheren. Als Grund für die Ablehnung der Bilanz wurden Unklarheiten bei Rückstellungen für Abfertigungen und Risikorückstellungen genannt. „Dies stellt uns vor eine große Herausforderung“, erklärte Schael bei einem gestrigen Treffen mit Führungskräften aus Medizin und Verwaltung.

Dabei zeigte sich auch, dass der Bilanzausgleich 2015 „am seidenen Faden“ hängt, wie es in einer Aussendung des Sanitätsbetriebs bezeichnet wird. Denn die Daten des ersten Halbjahres würden belegen, dass die für 2015 vorgesehene Kostensteigerung nicht eingehalten werden kann. Konkret liegt der Sanitätsbetrieb laut seinem neuen Generaldirektor aktuell rund  2,5 Mio. Euro über der Planung. Dies sei insbesondere auf außergewöhnliche Steigerungen im Bereich der sanitären Güter und der pharmazeutischen Versorgung zurückzuführen. „Hochgerechnet auf  das ganze Jahr müssen also etwa 5 Mio. Euro ausgeglichen werden“, sagt Thomas Schael. Das bedeute, dass man massiv dort einschreiten müsse, wo es „Ineffizienzen“ gebe. Besonders gespart werden soll bei Medikamenten und der Verschreibung von Therapien.