Politik | Mit auf den Weg

Gut macht ihr's

salto.bz hat den Online-Journalismus in Südtirol eingeführt – und damit ins Schwarze getroffen, auch die Zivilbevölkerung in die öffentliche Diskussion eng einzubinden. Was bleibt aber für die noch zu tun?

Ich bin eine glühende Verfechterin von Partizipation, was einfach heißt: mitmachen. Öffentlichkeit ist, was viele Einzelne schaffen. JedeR von ihrer/seiner Warte, Position, Funktion und von der eigenen Haltung aus.

salto.bz ist ein gelebtes Beispiel für ein partizipatives Medium. Obwohl wir noch viel Luft nach oben haben, breiter, besser und raffinierter zu werden, haben wir alle gemeinsam in diesen zweieinhalb Jahren eine gute Ausgangslage geschaffen. Zu unser aller Freude. Ich nehme (mit Blick auf die rasant steigenden Zugriffe) an, auch zu Ihrer/Eurer. Wir werden nacheinander Schritte setzen, um das viele Potential zu nutzen.
Dafür gehört auch der Dialog, zu dem ich hier beitragen möchte.

Trotz der steigenden Aufmerksamkeit für salto, hat ein Aspekt aber noch deutlich zu wenig Aufmerksamkeit erhalten: Wer salto liest und wer sich aktiv einbringt, kann das ohne finanziellen Obulus machen – Ihr werdet von uns nicht dazu angehalten, etwas dafür zu zahlen.

salto, vielmehr sein Herausgeber, seinerseits hingegen entschädigt die unabhängigen kreativen Köpfe, jene in der Redaktion, die die Technik weiterentwickeln und jene die die Geschäfte führen, im Rahmen der Möglichkeiten. Aus salto ist schon ein kleines, wachsendes Unternehmen der Arbeitsgenossenschaft Demos2.0 geworden: Jede Einnahme wird zurück in das Projekt gesteckt, in Inhalte, Konzepte, Technik, Marketing und Geschäftsführung. Die Kerngruppe, die dieses Unternehmen vorantreibt, nimmt für Energie und Herzblut keinen einzigen Cent mit nach Hause, im Gegenteil …
Das Produkt, das aus all dem hervorgeht, hat keinen Geldwert.

Mir fällt dazu immer wieder ein Beinahe-Prinzip von Südtirols Mediengeschichte ein, das schon vor 20 Jahren gegriffen hat: das Schulterklopfen. Gut macht ihr's, heißt es heute auch zu salto nunmehr aus allen erdenklichen Gesellschaftsschichten Südtirols und darüber hinaus. Und ebenso: "Ich möchte salto unterstützen". Ermutigend oft haben wir das gehört.
Auch von Ihnen?

Haben wir auf Lippenbekenntnisse gebaut?
Tatsache ist, es haben bisher einige

Diese salto-Unterstützer haben keine Lippenbekenntnisse abgegeben, sondern mit geholfen, salto zu finanzieren.
Mein großes Dankeschön dafür!

Es braucht viel mehr von Euch.
salto ist ein Projekt von und für Überzeugungstäter, die für Unabhängigkeit, für die Öffnung zwischen den Sprachgruppen, hin zu den Nachbarn und zwischen den Generationen stehen. Und die für die Partizipation eintreten.
Eben auch für finanzielle Partizipation.
Mitzuzahlen hilft, das Beste aus salto herauszuholen, im Vertrauen in Redaktion, Geschäftsführung und Herausgeber.

Ich bedanke mich in großem Respekt bei meinen MitüberzeugungstäterInnen für den gemeinsam gegangenen Weg bisher, für den Nachruf an meine operative Zeit, für die Glückwünsche in den postings, Kommentaren, likes, short und long messages auf allen Kanälen zu meinem Rückzug vom journalistischen Zivildienst.

Aufwiedersehen aus einem anderen Blickfeld.
Ihre
Jutta Kußtatscher