Politik | Sprachbarometer

Südtirol auf dem Weg zur Mehrsprachigkeit?

Wenn es eine Publikation gibt, die Südtirols Sprachlandschaft im Detail aufschlüsselt, dann ist es der alle 10 Jahre erscheinende ASTAT-Sprachbarometer.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Diesmal bei den Fragestellungen noch breiter und in der Analyse noch tiefergehend ist diese ASTAT-Publikation ein Muss für jeden, der sich mit Sprachenpolitik in unserem Land auseinandersetzt (www.provinz.bz.it/astat).

Die Zwei- und Mehrsprachigkeit ist hierzulande traditionell eines der spannendsten Themen. Der Sprachbarometer musste zunächst entscheiden, was eine Muttersprache ist. Ist es die Erstsprache, die Selbstzuordnung oder die tatsächliche Sprachkompetenz? Die Befragten konnten das selbst entscheiden, konnten demnach auch zwei oder drei Sprachen nennen. Das ASTAT-Wissenschaftlerteam (Haller, Gosetti, Lombardo, Siller) verweist aber auch auf die wissenschaftlich präzisere Lösung, die Kanada bei seiner Volkszählung anwendet. Eine Person hat demzufolge zwei Muttersprachen, wenn die beiden Sprachen gleich häufig verwendet werden und wenn die Person sie immer noch beherrscht. Es wird manche überraschen, dass nur 5,3% der Südtiroler zwei Erstsprachen angeben. Der Anteil der Personen mit zwei Erstsprachen ist unter „Italienern“ und „Deutschen“ mit 4,6% gleich hoch.

Auch die Art der Zweisprachigkeit bei Erstsprachen (Familiensprachen) streut seit Beginn der neuen Migration immer stärker. Die klassische Kombination Deutsch-Italienisch bildet 3,8% (15.900 Personen) bei insgesamt 5,6% auf die Grundgesamtheit. Fast 1% machen die Familien mit der Kombination „Italienisch-andere Sprache“ aus. Naturgemäß gibt es mehr Personen mit zwei Erstsprachen in den Gemeinden mit einem beträchtlichen Italieneranteil.

Aufschlussreich auch die Ergebnisse des Sprachbarometers auf die Frage, welcher Sprachgruppe sich die Südtiroler, die zwei Erstsprachen haben, zugehörig fühlen. Es hat den Anschein, dass sich diese Personen quantitativ so aufteilen, wie die Sprachgruppen insgesamt, etwa bei der offiziellen Zugehörigkeitserklärung. Nur 2.000 Personen (12,5% dieser Gruppe) fühlen sich keiner der drei Gruppen zugehörig.

Beim Thema Beherrschung der Zweitsprache ist es kein Novum, dass fast alle Deutschsprachigen in gewissem Maß Italienisch sprechen. Aber ganz positiv hervorzuheben ist: 2014 sprechen zwei von drei Italienern in Südtirol Deutsch. 10 Jahre früher (Sprachbarometer 2004) waren es erst 47,7% gewesen. Ein Kompliment der italienischen Sprachgruppe und auch ein Erfolg der Autonomie: es gibt nicht viele Minderheitenregionen, in welchen die Angehörigen des Staatsvolks die Minderheitensprache vor Ort in diesem Ausmaß lernen. Dass es beim Deutsch-Unterricht noch viel zu tun gibt, führt das ASTAT an anderer Stelle im Detail aus.

Etwas besorgniserregend dagegen die „Zweitsprachverteilung“ bei den Zuwanderern. Zwei von drei Ausländern leben zwar in den vom ASTAT so genannten zweisprachigen Gemeinden, aber insgesamt sprechen 62% der Ausländer – neben ihren Muttersprachen – Italienisch, nur 24,6% Deutsch. Für die Integrationschancen in einem eher deutschsprachigen Umfeld hat diese Einstellung zu den lokalen Sprachen schon eine Bedeutung.

Nun gibt es Publikationen, die schon von Südtirol als einer „zweisprachigen Region“ oder gar einem melting pot berichten. Hinsichtlich der Zwei- und Dreisprachigkeitsregeln im öffentlichen Bereich mag das schon gelten, in der konkreten Sprachbeherrschung muss man auf dem Teppich bleiben. Südtirol ist ein Land mit immer mehr Menschen, die die zweite Landessprache und weitere Sprachen immer besser beherrschen, wäre etwas realitätsnäher ausgedrückt. Und dies bestätigt der Sprachbarometer 2014. Immerhin ein Drittel der Südtiroler kann relativ gut Englisch verstehen und sprechen. Vergleichbar gute Kenntnisse in einer Drittsprache haben nur die Flamen (Französisch und Englisch) und die Niederländer (Deutsch und Englisch) sowie die Schweden. In diesem Sinn kommt Südtirol dem von der EU propagierten Spracherwerbsideal „Erstsprache+ zwei Fremdsprachen“ immer näher. Die Entwicklung ist aber nicht nur subjektiv und quantitativ zu erfassen, sondern in einer derartig beschriebenen Situation der Zweisprachigkeit tritt die Qualität der Sprachbeherrschung in den Vordergrund, und auch diese analysiert der ASTAT-Sprachbarometer ausführlich. Denn wenn 45,5% der Südtiroler angeben, sich auf Englisch verständigen zu können, sind wir deshalb noch lange nicht „dreisprachig“. Auch mehr als die Hälfte der Bundesbürger spricht Englisch, ohne dass die deutsche Bevölkerung als „zweisprachig“ definiert würde. Auch die vielgepriesene Mehrsprachigkeit der Ladiner ist mit Qualitätskriterien zu betrachten. Diese mögen nämlich die beiden anderen Landessprachen gut beherrschen, aber sehr viele, anscheinend die Mehrheit, können die eigene Muttersprache nicht schreiben.

Fazit: Beim Sprachenlernen sind wir an einem guten Punkt, aber von der „Mehrsprachigkeit“ noch ein gutes Stück entfernt.

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gorgias Sa., 03.10.2015 - 14:18

Worauf beruht diese Erhebung? Auf Selbstauskunft?

Dann ist auch aufzupassen Mehrsprachigkeit nicht mit Sprachenmischmasch zu verwechseln so wie mir das Bild am Anfang anmutet.

Ein weiteres Problem besonders für deutsche Muttersprachler ist die kaum vorhandene Kenntnis des Hochdeutsch. Was sagt das überhaupt über die Kenntnis der eigenen Muttersprache aus?

Finde hier wenig zu feiern, wie es der zelebrative Unterton des Artikels anmutet.

Sa., 03.10.2015 - 14:18 Permalink
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Harald Knoflach So., 04.10.2015 - 08:19

Antwort auf von gorgias

Die Muttersprache der meisten Südtiroler ist nicht Hochdeutsch, sondern eine südbairische Mundart.
Wobei ich "KAUM vorhandene Kenntnis des Hochdeutsch" für eine ziemliche Übertreibung halte.
Im Übrigen hieße es "des Hochdeutschen" auf Hochdeutsch. :-) (Sorry, der musste einfach sein).

So., 04.10.2015 - 08:19 Permalink
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Benno Kusstatscher So., 04.10.2015 - 11:40

Antwort auf von Harald Knoflach

Ich rate zur Zurückhaltung mit dem Begriff des Südbairischen, hunter. Erstens gibt es in Bayern viele Dialekte, die mit den unseren wenig zu tun haben. Zweitens wird es zum ethnopolitischen Argument. Oberbairisch, Niederbairisch, Tirolerisch und andere sind stark bajuwarisch gefärbt, im Westen mit alemannischen Einflüssen und natürlich rätisch, gotisch, ladinisch, italienisch usw. Nichtsdestotrotz kann man wohl kaum Hochdeutsch als die gängige Muttersprache bezeichnen. In Südtirol ist die Bedeutung von italienischen Dialekten eine andere, als etwa im Trentino. Da müsste wohl genauer unterschieden werden.

So., 04.10.2015 - 11:40 Permalink
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Harald Knoflach So., 04.10.2015 - 22:08

Antwort auf von Benno Kusstatscher

nix ethno. das nennt sich sprachwissenschaft, benno. die mundart, die im süden des deutschen sprachraumes gesprochen wird, wird in der sprachwissenschaft als bairisch bezeichnet. in ostösterreich bis ungefähr zum zillertal spricht man mittel- bzw. donaubairisch. in nord- (mit ausnahme des außerferns), ost- und südtirol bzw. kärnten und teilen der steiermark spricht man südbairische mundarten.

hier eine schöne karte der uni bielefeld: http://www.uni-bielefeld.de/lili/projekte/niw/media/Deutsche_Dialekte_g…

So., 04.10.2015 - 22:08 Permalink
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Benno Kusstatscher Mo., 05.10.2015 - 09:15

Antwort auf von Harald Knoflach

Auch Wissenschaft ist mitunter politisch gefärbt, lieber Harald. Wer Steirisch als "Südbairisch" einordnet, könnte den Dialekt Niederbayerns genauso als Flachlandtirolerisch bezeichnen. Ich erlaube mir, trotz Deines Beweises aus dem akademischen und trotzdem fernen Bielefeld meine Bedenken gegen diesen Katalog aufrecht zu erhalten. Wennschon, wäre "Südbajuwarisch" wissenschaftlich treffender.

Mo., 05.10.2015 - 09:15 Permalink
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pérvasion Mo., 05.10.2015 - 10:02

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Natürlich ist auch Wissenschaft bisweilen politisch gefärbt... meines Wissens gibt es aber einen hundertprozentigen wissenschaftlichen Konsens über diese Einteilung. Genauso könnten wir uns darüber streiten, ob die Hintergrundfarbe dieser Seite weiß oder hellschwarz ist. »Bairisch« ≠ »Bayrisch«, genauso wie »Bajuwarisch«...

Mo., 05.10.2015 - 10:02 Permalink
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Harald Knoflach Mo., 05.10.2015 - 13:41

Antwort auf von Benno Kusstatscher

logisch ist sie das. aber wie pervasion richtig sagt: zum einen hat bairisch als sprachwissenschaftliche kategorie nichts mit dem heutigen bayern zu tun. (d.h. was in bayern gesprochen wird, ist nicht notwendigerweise bairische mundart - und ich mein jetzt da nicht die ganzen zugezogenen in münchen). und zum zweiten ist diese kategorisierung wirklich breiter wissenschaftlicher konsens, der auch sehr gut erforscht und beschrieben ist. dass es innerhalb der mundartfamilien noch sehr große unterschiede gibt, ist klar. in den alpen lassen sich diese bisweilen schon von dorf zu dorf deutlich erkennen. aber es bleiben südbairische mundarten. hat mit den lauten, diphthongierungen usw. zu tun. aber du kannst gerne dein eigenes framework der deutschen sprache aufstellen. ich hab da kein problem. und wenn es stimmig ist, wird es vielleicht ja auch rezipiert und übernommen.

Mo., 05.10.2015 - 13:41 Permalink
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Harald Knoflach Mo., 05.10.2015 - 13:31

Antwort auf von Alfonse Zanardi

mann oh mann.
das sind sehr wohl hochdeutsche dialekte. und zwar nicht im sinne von hochsprache sondern als sprachwissenschaftliche kategorie. hochdeutsche dialekte (mittel- und oberdeutsch) nennt man jene mundarten, die die zweite deutsche lautverschiebung mitgemacht haben. im gegensatz dazu stehen die niederdeutschen mundarten, die diese verschiebung nicht aufweisen.

Mo., 05.10.2015 - 13:31 Permalink
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pérvasion Mo., 05.10.2015 - 14:57

Antwort auf von Alfonse Zanardi

aus Wikipedia: »Der für die deutsche Standardsprache oft gebrauchte Begriff Hochdeutsch bezeichnet in der germanistischen Sprachwissenschaft eigentlich eine Gruppe von Mundarten in Mittel- und Süddeutschland (Mittel- und Oberdeutsch), die sich durch die Benrather Linie vom Niederdeutschen abgrenzen.« Und das soll jetzt nicht nur eine Spitzfindigkeit sein, denn die »hochdeutschen Dialekte« stehen der Hochsprache viel näher (es gibt ein Kontinuum), als das Niederdeutsche. Deshalb »mussten« im
Norden des dt. Sprachraum quasi die eigenen Dialekte zugunsten der Standardsprache aufgegeben werden, um überregional Verstanden zu werden, während es den Menschen im Süden des Sprachraums meist schon reicht, ihren Dialekt etwas zugunsten einer regionalen Umgangssprache aufzuweichen, um schon im gesamten deutschen Sprachraum ohne wesentliche Probleme verstanden zu werden. Ich bin zwar auch dafür, dass die Standardsprache in Südtirol besser erlernt wird... aber bitte weder ohne Sachkenntnis noch durch Stigmatisierung der Dialekte.

Mo., 05.10.2015 - 14:57 Permalink
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Christian Mair Mo., 05.10.2015 - 16:24

Antwort auf von pérvasion

Ganz wichtiger Punkt: die korrekten Einordnung in den deutschen Sprachraum!
Dennoch schliesse ich mich der Kritik an den Deutschkenntnissen der Muttersprachler an.
Meiner Meinung nach ist der Schlüssel dafür in der Unterscheidung von Dialekt und Standard/Umgangssprache.
Wie kann diese verbessert werden?
Ein Lösungsansatz könnte eine Marktöffnung für Lehrpersonen umliegender Regionen sein. Die Erklärung der Sprachgruppenzugehörigkeit ist eine Hürde, die die Mühlen der Bürokratie aufrecht erhält, aber nicht den Wettbewerb eines qualitativen Unterrichts.
Und warum erhalten Lehrer einen Beitrag für Doppelsprachigkeit wenn es keinen Immersionsunterricht gibt und die Zweitsprache nicht oder kaum verwendet wird, da es ja nach Sprachgruppen getrennte Schulen gibt.
.....

Mo., 05.10.2015 - 16:24 Permalink
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Profil für Benutzer Alfonse Zanardi
Alfonse Zanardi Sa., 03.10.2015 - 15:24

Vielleicht kann man das ganze so interpretieren dass das Erlernen und Benutzen der "anderen" Sprache weniger politisch konnotiert wird, sondern als das was es ist: als Zuwendung zur Realität, als kulturelle Bereicherung und Verbesserung eigener Fähigkeiten (z.B. für den Arbeits- oder Ehemarkt :-)).
Das tw. schwache Hochdeutsch sehe ich auch als Problem.

Sa., 03.10.2015 - 15:24 Permalink
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Profil für Benutzer Martin B.
Martin B. Sa., 03.10.2015 - 16:06

Hab zuletzt auch einen Artikel zur etwas schwächer gewordenen Benutzung der zweiten Sprache durch Beamte in Erinnerung. Wurde das auch durch diese Erhebung erkundet?

Sa., 03.10.2015 - 16:06 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach So., 04.10.2015 - 08:12

Hallo Thomas,
ich teile deine Einschätzung und deine Schlüsse.
So weit ich weiß beruht das Sprachbarometer auf Selbsteinschätzung, wodurch man natürlich eine gewisse Unschärfe antrifft. Denn die Sprachkompetenz wird nicht standardisiert erhoben. Dennoch ist es erfreulich, dass laut Barometer die Menschen tendenziell besser die Zweitsprache beherrschen. Entgegen dem gängigen Klischee "die Deutschen (gemeint sind die Südtiroler deutscher Muttersprache) können immer schlechter Italienisch". Und auch mehr Südtiroler italienischer Muttersprache haben Kontakt mit der deutschen Sprache und beherrschen sie auch. Wenngleich - lt. Sprachbarometer - in weit geringeren Ausmaß als das umgekehrt der Fall ist.
Beunruhigend ist der Rückgang der Zweisprachigkeit in öffentlichen Einrichtungen. http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=25426

So., 04.10.2015 - 08:12 Permalink
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Thomas Benedikter So., 04.10.2015 - 11:54

Hallo Hunter, natürlich beruht der ASTAT-Sprachbarometer auf einer repräsentativen Stichprobe (sehr sorgfältig erhobener, komplexer, anonymer Fragebogen) mit subjektiven Selbsteinschätzungen zur Sprachkompetenz. Da kann schon manche Überschätzung stattfinden, eine "Sprachprüfung" anhand standardisierter Kriterien ist das natürlich nicht. Dennoch sehr aussagekräftig. Die Methode wird im ersten Kapitel genau erläutert.

So., 04.10.2015 - 11:54 Permalink
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Hartmuth Staffler So., 04.10.2015 - 22:48

Ich halte von den ASTAT-Umfragen grundsätzlich nicht viel. Ich hatte einmal die Ehre, von einem ASTAT-Mitarbeiter interviewt zu werden. Er trug allerdings nicht meine Angaben in seinen Laptop ein, sondern willkürlich geänderte, weil meine Angaben von seinem Programm nicht vorgesehen waren. Was da stehe, sei ja im Grunde nicht relevant, meinte er, das gehe in der Menge der Antworten unter. Das sagt eigentlich alles über die Seriosität der ASTAT-Umfragen aus.

So., 04.10.2015 - 22:48 Permalink
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ferdinand tessadri Di., 06.10.2015 - 11:23

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Da gehe ich mit Ihnen einig. Dass plötzlich ein guter Teil der Italiener hier deutsch sprechen soll, ist wohl nur
auf die Fragestellung und die unkontrollierte Antwort zurückzuführen. Jeder der hier lebt hat täglich das Gegenteil
vor Augen. Dasselbe gilt für Südtiroler deutscher Muttersprache. Ihr Italienisch ist grossteils schlecht, und reicht gerade
für eine simple Konversation über einfache Themen, mit einem shr reduzierten Wortschatz. Um das zu wissen brauchen wir keine ASTAT. Und wenn man das fehlerhafte Deutsch, mit südtiroler Italianismen gespickt, der Sprecher des Rai Fernsehens erleben muss dann ist das nur eine Bestätigung für die mangelhafte Kenntnis der deutschen Sprache, ganz gleich was die Professoren als Hochdeutsch verordnen möchten.

Di., 06.10.2015 - 11:23 Permalink
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pérvasion Mo., 12.10.2015 - 10:19

Hallo Thomas, du schreibst: »2014 sprechen zwei von drei Italienern in Südtirol Deutsch. 10 Jahre früher (Sprachbarometer 2004) waren es erst 47,7% gewesen.« Worauf bezieht sich diese Information? Ich kann sie im Sprachbarometer nicht finden (was nicht heißt, dass es sie nicht gibt).

Mo., 12.10.2015 - 10:19 Permalink
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Profil für Benutzer Thomas Benedikter
Thomas Benedikter Mo., 12.10.2015 - 22:20

Hallo pérvasion, im Sprachbarometer 2004 (S.140) berichtet das ASTAT: 47,7% der Italiener verstehen Hochdeutsch nahezu restlos. Doch auf S.143 desselben Berichts von 2004 steht zu lesen: "Nur 27,2% der Italiener spricht angemessen Hochdeutsc, kann sich flüssig und spontan äußern. Nahezu 40% der Italiener können sich nicht auf Deutsch äußern" (ASTAT, Sprachbarometer 2004, S.143). Vor 10 Jahren gab es also diese Diskrepanz zwischen Hör- und Sprechverständnis, und es gibt sie immer noch. Das gesamte Sprachkompetenzniveau ist aber doch gestiegen.

Mo., 12.10.2015 - 22:20 Permalink