Politik | Videobotschaft

"Man lernt nie aus"

Francesco Palermo meldet sich zu Wort: "Sehr depremierende, aber enorm nützliche Erfahrung, habe viel verstanden: Wahre Feinde der Autonomie sitzen in Südtirol."

“Ich hätte mich gerne mit den Wahlen in der Türkei oder mit dem Tod von Franz Thaler befasst. Oder natürlich gern das Stabilitätsgesetz analysiert.” Mit diesem Satz leitet Francesco Palermo seine Videobotschaft ein, die er am späten Dienstag Vormittag auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht. Warum er allerdings nicht zu dem, was er am Wochenende gerne gemacht hätte, gekommen ist, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Aber lassen wir Palermo selbst erzählen. “Ich musste mich leider mit einer absurden und tendenziösen ‘Anschuldigung’ der Tageszeitung Dolomiten auseinandersetzen. Und wie auch schon offiziell betont, habe ich nicht vor, dieses Spielchen mitzuspielen – bei dem ich auch ohne Grund verleumdet werde. Und je mehr man darüber redet, desto eher bietet man Stoff für diese Falschheiten. Ich will diesen Kreis brechen.”

Warum er doch nicht schweigen will, erklärt Palermo in den nächsten knapp eineinhalb Minuten: “Trotz allem war diese sehr deprimierende Erfahrung auch enorm nützlich für mich. Ich habe wirklich vieles verstanden. Ich habe viele Personen besser kennengelernt, im Guten und im Bösen. Ich habe auch über die Südtiroler Gesellschaft nachgedacht und auch darüber, wie erbärmlich die Politik sein kann. Und ich habe feststellen müssen, dass ich auch viel viel Rückhalt habe. Das ist natürlich immer sehr schön. Und ich habe auch verstanden, dass ich vielleicht zu optimistisch bin gegenüber unserer Gesellschaft. Ich dachte, dass die Südtiroler Gesellschaft um einiges reifer sein würde als sie in Wirklichkeit ist. Ich habe auch verstanden, dass sich die Dinge trotz allem schnell ändern, leider aber nicht schnell genug, dass ich die Resultate noch während meines Mandates sehe. Aber Hauptsache ist, dass es irgendwie weiter geht.”

Mit Bedauern rechnet Palermo in seinem Schlusssatz mit seinen Kritikern ab: “Leider muss ich abschließend auch feststellen, dass die Feinde der Autonomie eigentlich in Südtirol sitzen und nicht in Rom, in Brüssel oder anderswo. Und das ist leider kein gutes Zeichen.”