Ungläubiges Staunen
„Schau dir das an! Kannst du dir vorstellen, dass hier einmal Nicolaus Cusanus seinen Überlegungen zur ‚coincidentia oppositorum‘ nachgegangen ist?“
„Und warum bedeutet das etwas für dich – dass du die Welt mit theologischen Augen betrachtest wäre mir neu!“
„Trotzdem – was für ein Unterschied! Der einfältige Klamauk, der hier inszeniert wird, gegen die subtilen Argumentationen des Kardinals!“
„Du möchtest also, dass heute wieder Menschen durch den Hofburggarten spazieren und über Gott und die Welt philosophieren?“
„Wäre doch wunderbar: unter Bäumen über das Leben philosophieren, über die Kunstwerke im Garten staunen und streiten, u. s. w.
Und ich würde versuchen, mich nicht an den simpelsten Äußerungen des Zeitgeistes zu orientieren, sondern an den ernsthaftesten, wenn ‚Attraktionen‘ für den Hofburggarten gesucht werden.“
„Und du glaubst, viele Brixner …?“
Schon traurig, was sich da
Schon traurig, was sich da vor der Hofburg im Garten abspielt, bisher ohne öffentliche Stellungnahme der diözesanen Stellen.
Bei der heutigen Eröffnung für geladene Gäste und Pressevertreter war der Präsident der Hofburg Prof. Josef Gelmi der einzige Vertreter der Geistlichkeit.
Kann man daraus schließen, dass diese mit der Entwicklung nicht glücklich ist oder gar einen Widerspruch zur Enzyklika Laudato Si' verspürt?
Gut Idee, übrigens, etwas im
Gut Idee, übrigens, etwas im Hofburggarten zu machen, das an Cusanus anknüpft. Vielleicht ein reguläres Symposium, inter-religiös oder ähnlich. Nicht nur für Experten, auch für die breitere Öffentlichkeit. Cusanus hat auch der heutigen Welt immer noch viel mitzuteilen.
Antwort auf Gut Idee, übrigens, etwas im von Rainer Apel
Ja, ein reguläres Symposium
Ja, ein reguläres Symposium würde ich wirklich gut finden.
Grundsätzlich glaube ich, man sollte ein Projekt für den Hofburggarten mit dem Museum Hofburg zusammendenken. Eine einladende Landschaft mit Bäumen, dazu anspruchsvolle zeitgenössische Kunst. Schauen und Denken, sich erholen, sich austauschen.
Und mittelfristig geht aus den Symposien vielleicht ein Zentrum für das Erforschen unserer Werte hervor (in einer kleinen Struktur im Garten oder in den Räumen der Hofburg). Ein Zentrum, in welchem Wissenschaftler und Philosophen den Fragen auf den Grund gehen, ein Zentrum, das dann aber auch die öffentlichen Debatten der kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Praxis mitgestaltet.
Aus einem vor allem der Tradition verpflichteten Haus wird ein neues Ganzes, das die Frage "Was ist der Mensch" aus dem Forschen und den praktischen Anforderungen unserer Zeit heraus zu verstehen versucht.