Gesellschaft | Europa muss sich seiner Verwnatortung für die Welt bewusst werden, und gemeinsam solidarisch handeln

Flüchtlingsströme

Wir Europäer tragen geschichtliche Verantwortung für viele Missstände in unserer heutigen Welt und sind damit zur Hilfeleistung verpflichtet.
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 Mit Sicherheit werden die Flüchtlingsströme (aus Kriegsgebieten, aus Not, wegen Klimawandels, ... ) nach Europa zunehmen und wir werden dagegen keine Panzer auffahren können bzw. dürfen ! Wir Europäer tragen geschichtliche Verantwortung für viele Missstände in unserer heutigen Welt und sind damit zur Hilfeleistung verpflichtet. Der Zustrom der letzten Zeit ist für Europa allemal verkraftbar, wenn menschliche Solidarität den Bürgern mehr wert ist als von Angst getriebene Ablehnung. Plakate wie "No asyl", wie sie letztlich in einem Ort in Südtirol von selbsternannten "Heimatrettern" verklebt wurden, sind nichts als angstbezetzte Hetze gegen die Menschlichkeit, gegen Europas wesentliche Werte. Mir scheint, dass die Einordnung von Verhaltensweisen in traditionelle links-mitte-rechts-Ideologien durch eine gemeinsame, lösungsorientierte Politik und konktretes  Handeln abzulösen ist. Dazu kann ein breites Verständnis und Wissen um Grundsätze der Partizipation sehr hilfreich sein.

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Thomas Benedikter Sa., 27.08.2016 - 10:41

Die Mitverantwortung "der Europäer" für viele heutige Missstände in der Welt ist unbestritten, doch etwas genauer nachzufragen wäre schon: wer war in der geschichte wofür verantwortlich? Und wer ist heute wofür verantwortlich? Z.B. haben die Schweizer meines Wissens kein anderes Volk oder Gebiet kolonisiert. Auch die Tiroler haben sich kaum als Kolonialmacht hervorgetan. Diese Art von Kollektivschuld für das in der Vergangenheit von europäischen Kolonialmächten begangene Unrecht behagt mir nicht. Auch in Europa selbst gab es gewaltige Unterdrückung und interne Kolonisierung. Deshalb nin ich bezüglich der geschichtlichen Verantwortung für eine differenzierte Betrachtung, die in Sachen Zeitgeschichte die Verantwortung z.B. der Afrikaner selbst für ihre Entwicklung auch in den Blick nimmt. Ohne die willfährige Kooperation der afrikanischen Staatsklassen - seit über 50 Jahren! - mit den Staaten und Konzernen des Nordens gäbe es manche Fluchtursachen von heute nicht, lieber Karl. Doch etwa Boko Haram ist keine Folge des europäischen Kolonialismus.
Schauen wir uns getrennt davon die heutige internationale Handels- und Wirtschaftspolitik an (z.B. Freihandelsabkommen, Rohstoffpolitik usw.), um die Mitverantwortung etwa der EU zu präzisieren. "Gemeinsame, lösungsorientierte Politik und konkretes Handeln" lässt sich aus einer Gesamteinschätzung des Verhältnisses zwischen Europa und Afrika gewinnen, nicht nur aus einer moralischen Verantwortung Europas für diesen Kontinent. Keine Lösung wird es sein, durch Überstrapazierung des Asylrechts Millionen arbeitsloser junger Afrikaner nach Europa zu transferieren.

Sa., 27.08.2016 - 10:41 Permalink
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gorgias Sa., 27.08.2016 - 11:28

>Wir Europäer tragen geschichtliche Verantwortung für viele Missstände in unserer heutigen Welt und sind damit zur Hilfeleistung verpflichtet. <

Das ist eine im Grunde herablassende Haltung gegenüber Gesellschaften, denen man abspricht Verantwortung für die eigene Gesellschaft zu nehmen. Die arabische Welt und die subsaharische Zone sind so Rückständig weil sie sich nicht aufraffen können und wollen. Als Napoleon 1798 in Ägypten einzog brachte er eine Druckerpresse mit. Diese wurde von der Bevölkerung zerstört. Nun hat ein Ägypten ein anderes Problem. Sie weiss nicht wo sie mit ihren jungen qualifizierten Leuten hin soll, weil man nicht im Stande ist ihnen Arbeit zu bieten und die Regierung sieht sie als destabilisierendes Element.

Hier spricht ein gönnerhafter Gutmensch der die Zukunft der anderen verschenken will. Mit Ihrer Lebenserwartung braucht man sich ja nicht mehr viel Sorgen machen, welche Entwicklungen in 20 Jahren vorhanden sein werden. Dass ein enormer Zufluss von Menschen von anderen Kulturen mit inkompatiblen Werten und Lebenseinstellungen hier nicht funktionieren kann und unsere Gesellschaft zerreißen wird. Warum wird erwartet dass wir unbegrenzt Menschen aus anderen Kulturen aufnehmen und das auch noch bewerben, wenn es Länder gibt die diese Menschen viel besser aufnehmen könnten, weil sie kulturell kompatibler sind. Saudi Arabien ein reiches Land hat noch keinen einzigen Flüchtling aufgenommen.

Auch soll man endlich mit dieses masochistischen Einstellung aufräumen, dass wir Schuld zurückzahlen sollen für unsere Verbrechen an diesen Regionen. Araber hatten auch schwarzafrikanische Sklaven während des osmanischen Reiches, aber hier wird fordert niemand nach Wiedergutmachung.

Sa., 27.08.2016 - 11:28 Permalink
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martin hilpold Mi., 31.08.2016 - 13:52

Auswanderungsbewegungen aus "Tirol" gab es viele in der Geschichte. Diese Migrationsströme werden in gesellschaftlichen Debatte nicht beachtet. Man denke an die Hutterer die nach Nordamerika auswanderten, an Tiroler Siedlungen in Südamerika oder an die Banater Schwaben - das Dorf Tirol im heutigen Kreis Caras Severin in Rumänien.

Viele Flüchtlingsströme haben ihre Ursache in der Bevölkerungsentwicklung der Länder, man denke an Eritrea- ein Land mit vielen jungen Menschen ohne Perspektive. Eritrea war eine Kolonie Italiens, für die heutigen Zustände kann man Italien nicht verantwortlich machen.
Menschen die ihre Heimat verlassen und dabei ihr Leben riskieren haben gute Gründe dafür. Migration hat es immer gegeben, nicht erst seit der Völkerwanderung oder dem Krieg in Syrien. Wie flexibel ist unsere Gesellschaft und wie viel Empathie bringt man den Flüchtlingen entgegen?
Ich sehe es als moralische Verpflichtung, einfach weil wir Menschen sind, welche zur Empathie fähig sind, können wir nicht anders, als Menschen aufzunehmen.
Die Rumänendeutschen hatten einen Spruch:
der ersten Generation den Tod,
der zweiten die Not,
und der dritten das Brot.
Heute sterben Menschen auf der Überfahrt von Afrika nach Europa. Das große Massensterben im Mittelmeer vor unserer Haustür- wir sind verpflichtet Menschen aufzunehmen, weil wir noch Menschen sind. Die Gleichgültigkeit, der Rassismus, die Ausländerhetze, die versteinerten Herzen der Menschen, angefüllt mit Hass gegen Menschen anderer Hautfarbe - vor diesen Phänomenen in unserer Gesellschaft muss man Angst haben.

Mi., 31.08.2016 - 13:52 Permalink
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gorgias Mi., 31.08.2016 - 14:09

Antwort auf von martin hilpold

Bla, Bla, Bla.

Ich frage mich nur wie man es schaffen kann Analphabeten mit anderen religiösen, kulturellen Wurzeln, mit anderen Wertvorstellungen und Arbeitsmentalität in unserer hochkomplexen Wissensgesellschaft zu integrieren.

Die dritte Generation hat das Brot? Wohl aus dem Sozialsystem und das schon die erste. Und man braucht sich nicht zu wundern, wenn die dritte Generation von Türken in Deutschland schlechter integriert ist als die zweite. Und die vierte Generation jubelt Erdogan zu.

Diese maßlose Hilfsbereitschaft ist eine Form von Selbstausbeutung, Selbszertstörung und im Grunde Selbstverwaltung.

Sollen doch alle Gutmenschen doch zu den Armen laufen und helfen bis sie kaputt sind, als uns hier auch noch hineinzuziehen.

Mi., 31.08.2016 - 14:09 Permalink
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martin hilpold Do., 01.09.2016 - 09:44

Antwort auf von gorgias

Arbeitsmentalität in unserer hochkomplexen Wissensgesellschaft zu integrieren."- beim hochkomplexen Tschaggl Schultern oder Äpfelklauben ist man auf ausländische Hilfe angewiesen, wie in vielen anderen Wirtschaftsbereichen auch.
"Diese maßlose Hilfsbereitschaft ist eine Form von Selbstausbeutung, Selbstzertstörung und im Grunde Selbstverwaltung." Ja, das hätte auch mal einer der Mutter Theresa sagen sollen! Diese Gutmenschen- dann wird so eine auch noch heilig gesprochen!
Zur Deportation von Rumäniendeutschen in die Baragan Steppe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deportation_in_die_B%C4%83r%C4%83gan-Step…

Do., 01.09.2016 - 09:44 Permalink