Politik | Wahlen

Alternative im Aufwind

Die Freiheitlichen gratulieren der AfD zum Wahlerfolg in Mecklenburg-Vorpommern. Und wünschen sich einen “ähnlichen demokratiepolitischen Frühling” für Südtirol.

20,8 Prozent. Auf dieses vorläufige Wahlergebnis kommt die Alternative für Deutschland (AfD) bei den Landtagswahlen im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Und liegt damit nach der SPD (30,6 Prozent) an zweiter Stelle – noch vor Angela Merkels Partei, der CDU, die mit 19 Prozent den dritten Platz belegt. Während innerhalb der Großen Koalition und insbesondere innerhalb der CDU Krisenstimmung herrscht, feiert sich die AfD im großen Stil. Die Rechtspopulisten waren zum ersten Mal zu Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern, dem Heimatland der Bundeskanzlerin, angetreten und “vielleicht den Anfang vom Ende Angela Merkels Kanzlerschaft” eingeläutet, wie AfD-Spitzenkandidat Leif-Erik Holm nach der Wahl posaunte.

Gratulationen für den Wahlerfolg der AfD kommen indes aus Südtirol. Es sind die Freiheitlichen, die sich noch in der Wahlnacht zu Wort melden. Parteiobmann Walter Blaas zeigt sich erfreut über das “hervorragende Abschneiden” der AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Parteikollegin Ulli Mair spricht von einem “herausragenden Erfolg”. Beide Blauen führen den Erfolg der AfD in erster Linie auf das Versagen der traditionellen Parteien in Fragen wie Asyl-, Einwanderungs- und Arbeitsmarktpolitik zurück – und ziehen Parallelen zu Südtirol: Auch hier würden sich die Menschen “klare Antworten auf die heranwachsenden Probleme” erwarten, so Blaas. Mair sehnt indes einen “ähnlichen demokratiepolitischen Frühling” wie ihn die AfD nach Deutschland gebracht habe, auch für Südtirol herbei. Sie wirft der Mehrheitspartei SVP vor, Entscheidungen “im stillen Kämmerchen” zu betreiben und fragt sich: “Wer ist das Volk in dieser Volkspartei?” “2018 ist auch in Südtirol eine politische und inhaltliche Erneuerung nach Kompatscher, Achammer und Stocker vonnöten”, tönt Ulli Mair. Wie die ‘Alternative für Südtirol’ abgesehen von populistischen Sprüchen und Mit-dem-Finger-Zeigen aussehen soll, verraten die Freiheitlichen (noch) nicht.