Politik | Countdown

"Schauen wir nach Deutschland"

Die in Wien tätige Wirtschaftsjournalistin Esther Mitterstieler plädiert für das Ende eines "schwachsinnigen Zweikammersystems" - und somit ein klares Ja am Sonntag.
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Foto: Esther Mitterstieler

Das Ja ist die klar bessere Wahl. Warum? 65 Nachkriegsregierungen beweisen den Schwachsinn eines gleichberechtigten Zweikammersystems, das Italien seit Jahrzehnten blockiert. Das Land braucht nicht nur den Aufbruch, es droht in der Pleite zu versinken, und das meine ich ernst. Eine Staatsschuldenlast von mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung, dazu eine de facto Rezession seit mehreren Jahren, eine immens hohe Arbeitslosigkeit besonders unter den jungen Menschen.  

"Es ist en vogue im Europa dieser Tage: schimpfen gegen die böse Regierung, schreien gegen die da oben - und leider sich instrumentalisieren lassen von Heilversprechern, die bei näherer Betrachtung das Gegenteil bringen."

Populisten wie Beppe Grillo heizen die Stimmung derart auf, dass sich die Leute mit seinen falschen Versprechen gerne im Chor jener sehen, die Matteo Renzis Regierung schlecht machen. Es ist en vogue im Europa dieser Tage: schimpfen gegen die böse Regierung, schreien gegen die da oben - und leider sich instrumentalisieren lassen von Heilversprechern, die bei näherer Betrachtung das Gegenteil bringen. Schauen Sie nach Rom. Chaos pur. Deshalb braucht das Land eine klare Linie, und dafür steht das Ja. Ich bin mir bewusst, dass die Änderung dem Regierungschef mehr Macht verschafft, schauen wir nach Deutschland, das hat dem Land nicht geschadet. Die ökonomischen Daten sind ein Beweis dafür.