Grund zu feiern
„Wir haben noch einen langen Weg vor uns“: Was der bekannte schwule Aktivist und Anwalt Michele Giarratano in einem salto-Interview über den zähen Kampf um die Rechte von Schwulen und Lesben erklärte, ist auch Centaurus, der Südtiroler Anlaufstelle für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender, Queere und Intersexuelle, bitter bewusst. Denn das Ziel einer völligen rechtlichen Gleichstellung und vor allem gesellschaftlichen Akzeptanz von Menschen der verschiedensten sexuellen Ausrichtung bleibt auch im Jahr 2016 in weiter Ferne. Dennoch gibt es bei der Schwul-Lesbische Initiative Südtirol am heutigen Samstag Abend auch Grund genug, auf der eigenen Weihnachtsfete besonders ausgelassen zu feiern. Allen voran das 25. Jubiläum der Initiative, die im Jahr 1991 als Selbsthilfegruppe gestartet ist und seit 1995 Teil gesamtstattlichen Netzwerkes arcigay ist.
Seitdem hat sich der gesellschaftliche Umgang mit dem Thema Homosexualität auch auf einem schwierigen Pflaster wie Südtirol merklich entspannt, räumt Centaurus-Vorsitzender Andreas Unterkircher ein. Das zeigte sich hierzulande nicht zuletzt an der breiten Sympathie für Südtirols ersten offen bekennenden schwulen Bürgermeister Moritz Demetz oder am positiven medialen Echo, mit dem nach der rechtlichen Anerkennung der unioni civili im Sarntal Südtirols erste Schwulenhochzeit gefeiert wurde. Die Verpartnerung gleichgeschlechtlicher Beziehungen, die mittlerweile landesweit bereits in mehr als einem Dutzend Zeremonien in Anspruch genommen wurde, ist zugleich einer der wichtigen Punkte auf der Liste der Errungenschaften, die man bei Centaurus in einem Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre aufzählt. Wichtig für die Stärkung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Homosexuellen ist laut Unterkircher auch eine fruchtbringende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen, die Centaurus vor allem bei Veranstaltungen zur Sensibilisierung gegen Homophobie unterstützt und die Centaurus-Mitstreiter auch bei eigenen politischen Entscheidungen miteinbezieht. Als wichtiges Signal wird bei der Homosexuellen-Initiative auch das Abkommen gesehen, das 2015 mit den Gewerkschaften zur Bekämpfung der Diskriminierung am Arbeitsplatz abgeschlossen wurde.
Nächster Meilenstein: Elternschaft
Denn Vorurteile, aber auch konkrete homophobe Übergriffe gegen Homosexuelle sind trotz aller Fortschritte immer noch an der Tagesordnung – sei es innerhalb von Familien, in Schulen oder am Arbeitsplatz, meint Andreas Unterkircher. Er nimmt das runde Jubiläum zum Anlass, einmal mehr konkrete gesetzliche Sanktionen gegen eine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung zu fordern. Ein weiterer Dauerbrenner der nächsten Jahre wird laut dem Centaurus-Präsidenten das Thema Elternschaft sein. „Dabei geht es nicht nur um die Adoption von Kindern, sondern auch nur um die Möglichkeit, den Partner oder die Partnerin als Elternteil von Kindern anerkennen zu lassen, die aus früheren Beziehungen stammen“, sagt er. Wie viel Gegenwind es dabei gerade in einem katholisch geprägten Land wie Italien gibt, wurde anschaulich im langen parlamentarischen Kampf um die unioni civili vorgeführt. Sich deshalb dennoch nicht vom eigenen Ziel einer völligen Gleichstellung abbringen zu lassen, hat man bei Centaurus nun schon ein Vierteljahrhundert praktiziert. Und das allein ist Grund genug zu feiern.
Christmas and 25 years Centaurus: Unter diesem Motto lädt die Initiative am Samstag ab 21 Uhr zum Fest an den Vereinssitz in der Galileo-Galileistraße.
Homosexuellen wurde in der
Homosexuellen wurde in der Verganenheit viel Leid angetan und das ist grausam. Auch sollte man eine Lösung finden wenn jemand seinen Partner im Krankenhaus besuchten möchte oder dessen Wohnung nach dem Ableben übernehmen möchte, doch was kritisch zu hinterfragen ist, dass Homosexuelle die Ehe und das Adoptionsrecht als Transportmittel für ihre gesellschaftliche Anerkennung mißbrauchen.
Die Ehe wurde zwar formaljuristisch nicht als Verbindung zwischen Mann und Frau formuliert, aber eine Interpretation im Sinne des Gesetzgebers würde eine andere Form nicht zulassen, weil es zu jener Zeit auch keine andere Form denkbar war, weil dessen Ziel die ökonomische Absicherung eines Paars vorsieht um Kinder aufzuziehen. Das haben die meisten Kulturen so vorgesehen umd den eigen Erhalt zu sichern, weil die Erziehung von Kindern eine langwierige Angelegenheit ist.
Wer glaubt dass ein homosexuelles Paar ein Kind gleich gut aufziehen könnte wie ein heterosexuelles des übersieht dass für die Entwicklung eines Kindes die Tryade Vater-Mutter-Kind eine Schlüsselrolle spielt. So ist ein gleichgeschlechtliches Elternteil wie ein andersgeschlechtliches Elternteil die Vorlage zu Bildung der eigenen Identität als Mann oder Frau. Der gegengeschlechtliche Elternteil bildet als Referenz für den eigenen Partner so wie die Beziehung der Eltern. Kinder die ohne Mutter oder Vater aufwachsen fehlt etwas. Mit dem Einführung des Adoptionsrecht für Homosexuelle wird ein Sozialexperiment gestartet, dessen Resultate wir erst in 20-30 Jahren feststellen können werden.