“Lawinen machen vor keiner Grenze Halt”
Punkt 11.28 Uhr wurde heute, 20. März, der astronomische Frühling eingeläutet. Doch in der Bozner Drususallee Nummer 116 rüstet man sich bereits für den nächsten Winter. Dann soll nämlich erstmals ein gemeinsamer Lawinenlagebericht für die gesamte Euregio in Betrieb gehen. “Denn das Wetter und auch Lawinen machen vor keiner Grenze Halt”, bringt es Günther Geier auf den Punkt. Als Koordinator des Südtiroler Wetter- und Lawinenwardienstes arbeitet Geier im Sitz des Landeswetterdienstes in der Drususallee in Bozen
“ALBINA” nennt sich das Projekt, an dem die Euregioländer Südtirol, Tirol und Trentino gemeinsam mit den Lawinenwarndiensten der drei Länder und dem Institut für Geographie und Regionalentwicklung der Universität Wien arbeiten. Derzeit ist es noch so, dass die drei Lawinenwarndienste unterschiedliche Lageberichte zu unterschiedlichen Tageszeiten und mit unterschiedlichen Inhalten herausgeben. Dazu kommt, dass der Trentiner Lawinenlagebericht nicht in deutscher, jener in Tirol nicht in italienischer und jener in Südtirol nicht in englischer Sprache abrufbar ist. Das soll sich ändern. “Das Ziel von ALBINA ist, eine gemeinsame, tägliche, mehrsprachige Prognose für den nächsten Tag und die gesamte Europaregion zu veröffentlichen”, erklärt Günther Geier. Ein einheitlicher und mehrsprachiger Informationsdienst für die Euregio komme nicht nur den Skitouren-Begeisterten der jeweiligen Landesteile zugute, auch die Touristen, von denen immer mehr die Berge der Euregio auch im Winter erkunden, werden davon profitieren, ist Geier überzeugt: “Die Risikoprävention, vor allem bei grenzüberschreitenden Touren, wird erleichtert, wenn die Informationen nur mehr auf einer Seite konsultiert werden können und nicht mehr auf drei verschiedenen.”
In der Wintersaison 2017/18 sollen die ersten Produkte von ALBINA zum Einsatz kommen, ab 2018/19 soll der Dienst dann voll funktionstüchtig sein – sowohl als Desktop- als auch als mobile Version. Und was wird sich für Günther Geier und seine Kollegen nördlich des Brenners und südlich von Salurn ändern? “Wir werden uns in Zukunft besser absprechen und koordinieren müssen, vor allem was die Prognosen für die Grenzlagen angeht. Außerdem kommen neue Produkte zum Einsatz, wie etwa Schneehöhenkarten, die es in Südtirol bisher nicht gab.” Wesentlich sei für Südtirol auch, so Geier, dass mit ALBINA ein neues Übersetzungstool in Betrieb geht, das die derzeit manuelle Übersetzungsarbeit der hiesigen Landesmeteorologen überflüssig macht.
manuelle Übersetzungsarbeit?
manuelle Übersetzungsarbeit? und ich dachte Übersetzen ist Kopfarbeit ;-)