Umwelt | Landwirtschaft

Naturerlebnis Apfelblüte

Eine der berühmtesten Symbiosen, nämlich Blüte und Biene, kann man alle Jahre wieder auf beeindruckende Weise in unserem Land beobachten.
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Foto: Klemens Kössler

Wer in diesen Apriltagen von den frühlingshaften Sonnenstrahlen angezogen einen Spaziergang oder eine Fahrradfahrt durch unser Land macht, kommt an den aufdringlichen Apfelblüten nicht vorbei. Von Salurn, weit über hundert Kilometer bis in den oberen Vinschgau zieht sich ein Band von Apfelbäumen nur selten ist es breiter als zwei Kilometer. Stellenweise an den Seitenhängen des Etschtales, im Eisacktal rund um Brixen und am Ritten zieren die Bäume mit ihren weiß bis rosa Blüten das Landschaftsbild. Schätzungsweise 15.000 bis über 20.000 Bienenvölker werden in dieser Zeit von den Imkern in die Apfelgärten gestellt um reiche Honigtracht zu ernten. Wer mit dem Auto durchs Land fährt mit geschlossenen Scheiben und konzentrierten Blick auf die Asphaltpiste vor ihm, dem bleibt dieses Schauspiel verborgen, wer aber sich Zeit nimmt und unsere Apfelgärten durchwandert oder mit dem Fahrrad unterwegs ist der bekommt unweigerlich den angenehm süßen Duft der Blüten in die Nase. Am besten ist es wohl, man hält inne vom Joggen oder hastigem Wandern und genießt die Stille zwischen den Bäumen, dann kann man es hören das Summen der Bienen welche auf der Suche nach Nektar von Blüte zu Blüte fliegen und dabei die prall stehenden Blüten bestäuben mit dem Pollen der an ihrem Haarkleid hängen bleibt. Die Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern war schon immer intensiv wenn auch nicht ohne Reibungsflächen da es einer guten Absprache und rücksichtsvollem Handeln bedarf um ein gutes Gelingen für beide zu sichern. Auffällig ist es dass die Blüte von Jahr zu Jahr früher wird, seit meiner Kindheit nun mittlerweile ein ganzes Monat. Wenn der kalte Winter kürzer ist so mag das für uns Menschen irgendwie angenehm sein, für die Landwirtschaft bringt es aber manch unangenehme Folgen mit. Mögen in unserem Land auch so manche davon profitieren weil der erlösreichere Obstanbau dadurch auch in Gebieten zu besserem Einkommen führt in welchen die Höfe sonst eine Familie nicht mehr ernähren könnten, so sind die negativen Folgen des Klimawandels immer mehr spürbar. Neuankömmlige besiedeln unser Land, Insekten und Pflanzen welche es im Klima Südtirols nicht gab, fühlen sich nun wohl bei uns und bereiten so manche Herausforderung und Schwierigkeit. Ganz besonders Einfluss hat der Klimawandel aber auf unseren Wasserhaushalt, die erhöhte Verdunstung lässt unsere Böden immer schneller vertrocknen und Wassergaben sind immer häufiger notwendig. Geschützt durch unsere Berge, welche als Speicher dienen, sind wir dabei noch ein privilegiertes Land. In Spanien greift die Wüste immer mehr zu und führt zu Schwierigkeiten für die dortige Bevölkerung. Hauptverursacher des Klimawandels ist der Flugverkehr welcher weltweit große Wachstumszahlen erarbeitet, konsequent ist es wenn wir unseren Urlaub ohne Flugzeug, in nicht all zu großer Entfernung von zu Hause verbringen und dadurch unseren ökologischen Fußabdruck kleiner halten. Der Erhalt unseres Klimas ist Grundlage dafür dass wir weiterhin eine intakte Landwirtschaft und Natur haben und weiterhin Blüten und Bienen in unserem Land bestaunen können.