Gesellschaft | Feierkultur

Disco Fix – Alarmstufe Rassismus

Die neue Türordnung des Nachtclubs in Laas selektiert am Eingang nach Herkunftsort
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Foto: https://www.awo-duesseldorf.de/ueber-uns/news/2016/03/internationale-wochen-gegen-rassismus/

Die kommerzielle Diskothek Fix ist ein viel besuchtes Feierlokal im Tal. Die Meinungen bezüglich Musikangebot, sexistischer Werbung und Rahmenprogramm im Dorfclub mögen sich scheiden, dennoch ist es für viele (junge) Menschen ein Treffpunkt und Anhaltspunkt und ein Ort, an den man Freunde mitbringt und auch neue Menschen kennenlernt. Gerade beim Feiern können viele Jugendliche sich unbeschwerter bewegen und ihre alltäglichen Sorgen beim Tanzen abschütteln. Das funktioniert aber nicht, wenn die Diskriminierungen das Alltags sie am Biertresen nachts einholen.

Ein jüngster Vorfall hat gezeigt, dass Disco Fix eine rassistische und menschenverachtende Türregelung eingeführt hat. Menschen, welche dem Sicherheitspersonal zu Folge nicht “einheimisch“ genug wirken, bleiben von den Parties ausgeschlossen.

So wurden jüngst Freunde aus Nigeria abgewiesen, mit der Begründung Ausländer hätten hier nichts mehr zu suchen. Die xenophobe und diskriminierende Idee kam vom Clubbetreiber selbst. Der hat in einer Konfrontation bestätigt er wolle “Probleme vermeiden“ und deshalb Ausländer_innen nicht mehr reinlassen. Dass ein Herkunftsort, oder ein kultureller Hintergrund auf ein Agressionsverhalten Einfluss nehmen ist nicht nur falsch, sondern eine dreiste Verallgemeinerung gegenüber Menschen, die nicht als weiß positioniert sind. Menschen im Vorhinein auf eine solche Art und Weise zu verurteilen ist rassistisch und schürt Vorurteile gegenüber Migranten_innen und hat nichts damit zu tun, Menschen welche die Feier stören und andere belästigen vom Lokal zu entfernen.

Abgesehen davon, dass es verfassungswidrig ist, Menschen aufgrund von ihrer Herkunft den Eintritt zu einem Etablissement zu verweigern, ist eine solche Regelung rassistisch, ungerecht und schürt Hass und Ausgrenzung in einer Gesellschaft, in der momentan Misstrauen und Verunsicherung um sich greifen. Ein solcher Umgang mit Menschen darf nicht geduldet werden! Es darf keine Hierarchie der Menschen geben, in der Herkunft oder Hautfarbe darüber entscheiden ob und wo Personen Zutritt haben! Ein solche Gesellschaft schafft nichts Konstruktives, sondern zerstört sich selber.

Wir plädieren deshalb für eine Gesellschaft der Solidarität, in der Krisenzeiten nicht dafür genutzt werden, um sich gegenseitig Schaden zuzufügen, sondern dafür sich untereinander zu unterstützen und menschliche Alternativen zu schaffen. Wir plädieren außerdem für eine Feierkultur, in der sich alle Menschen, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, ihrer Herkunft, ihres Selbstverständnisses, ihres Aussehens oder ihrer Lebensplanung, wohl und sicher fühlen.

Wir fordern Disco Fix auf, seine menschenverachtenden Türregelung sofort abzuschaffen und allen Menschen, unabhängig von ihrem persönlichem Hintergrund die Chance zu geben zu feiern, zu tanzen und für ein paar Stunden vielleicht die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen.