Wirtschaft | Landwirtschaft

Ökologischer Wandel

Das 9. Global Forum Südtirol 2017 stand unter dem Thema "Ökologische Modellregion als Chance für den Standort Südtirol". Eine dokumentarische Nachlese.
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Foto: Global Forum 2017
Das 9. Global Forum Südtirol 2017 am 22. September 2017 in der Eurac Bozen war sozusagen ausverkauft.
Gut fünf Stunden lang diskutierten namhafte Referenten und das Publikum über das Thema "Ökologische Modellregion als Chance für den Standort Südtirol". Wobei Global-Forum-Macher Christian Girardi ganz bewusst, die „neo-ökolgische Vielfalt“ und Südtirols Chance zur Einzigartigkeit in den Mittelpunkt der Veranstaltung stellte.
Als Referenten traten der Schweizer Ökonom Daniel Müller-Jentsch, Christian Fischer, Professor für Agrar- und Ernährungswirtschaft an der Freien Universität Bozen, der Münchner Unternehmer Karl Schweisfurth, Sonnentor-Gründer Johannes Gutmann und der Malser Biobauer Alexander Agethle auf.
Neben den Referaten kam es vor, während und nach der Veranstaltung zu durchaus kontroversen und bewegten Diskussionen. Die folgende Videodokumentation lässt die Tagung noch einmal Revue passieren und zeichnet die Diskussion und Stimmung nach. Dabei kommt auch das Publikum ausführlich zu Wort.
 
Video 9. Global Forum Südtirol 2017 I Neo-Ökologische Vielfalt - Diversità neo-ecologica.
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Klemens Kössler Do., 19.10.2017 - 08:45

Ich möchte doch ein paar Gedanken hinzufügen. Südtirols Landwirtschaft ist einzigartig in Europa, nirgends ist die Dichte an landwirtschaftlichen Betrieben so hoch wie in Südtirol. Das Genossenschaftssystem hat dazu geführt dass Südtirols Produkte auf dem globalen Markt bestehen können. Südtirols Landwirtschaft ist alles andere als mono, eine große Vielfalt an Produkten wird in Südtirol angeboten, nicht alles wächst in unserem Land (Kaffee, Bananen sowie Ananas, Mango uvm. müssen aus der tropischen Zone importiert werden). Grundnahrungsmittel wie Mehl gibt es in Südtirol zu kaufen die Preise dazu sind wohl eher etwas für Nostalgiker und können niemals mit einem offenen globalen Markt konkurrieren, ja sogar Kartoffeln sind in Südtirol teurer zu produziere als anderswo. Agathle ist wirklich ein Beispiel für ein anderes System zwischen Produzent und Konsument und sein Weg ist sehr mutig, allerdings haben in diesem System nicht all zu viele Platz und dann wäre es ja wieder mono wenn alle dasselbe machen würden.
Südtirols Landwirtschaft ist ständig im Wandel und entwickelt sich ständig weiter, als Südtiroler Bauer ist es allerdings zermürbend wenn so einige Fantasten einen ständigen Wandel fordern und geleistetes ignorieren.
Südtirols Landwirtschaft kennt seine aufgaben um in Zukunft zu bestehen etwas mehr Vertrauen an Südtirols Landwirtschaft würde dabei auch sehr helfen. Kritik ist immer gut ein "Kampf" wie er von Teilen selbsternannter Experten und Gutmenschen geführt wird bringt nur Zerstörung.

Do., 19.10.2017 - 08:45 Permalink
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Sepp.Bacher Sa., 21.10.2017 - 18:24

Eine Beobachtung: bei dieser Veranstaltung scheint es nur männliche Referenten (Vordenker, Fachleute, Unternehmer) gegeben zu haben, obwohl es - glaube ich - auch bei Frauen viel Sensibilität betreffend öko und Nachhaltigkeit gibt. Anscheinend war einzig die Moderatorin eine Frau.
Zu den obigen Kommentaren von Kössler und Gufler: Die Südtiroler Obstbauern und ebenso der Landesrat scheinen einen Verfolgungswahn entwickelt zu haben. Dass in der Südtiroler Obstwirtschaft Herbi- und Pestizide verwendet werden gibt ja auch der Landesrat zu, aber er meint, das sei unumgänglich. Gleichzeitig behauptet er - auch in diesem Film - dass das ein Vorurteil sei. Er und obige Kommentatoren samt Bauernbund wollen nicht zu den Tatsachen (berechtigten Urteilen und nicht Vorurteilen) stehen. Der allergrößte Teil der Landwirtschaft in der Talsohle ist nun einmal keine ökologische und keine nachhaltige! Warum wollen sie immer "Klassenprimus" sein und nicht akzeptieren, dass nicht alle Klassenprimus sein können; die Mehrheit ist Mittelmaß. Aber das scheint euch nicht genug zu sein!

Sa., 21.10.2017 - 18:24 Permalink
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Klemens Kössler So., 22.10.2017 - 11:08

Antwort auf von Sepp.Bacher

"Verfolgungswahn" ist gut. Viele meiner Berufskollegen verweigern bereits Zeitungen und Radioberichte weil kein Tag verstreicht an welchem nicht irgendetwas an der Südtiroler Landwirtschaft auszusetzen ist, vorgebracht von irgendwelchen meist selbsternannten "Agrarexperten", der gesellschaftliche Druck mit meist märchenhaften Vorstellungen bewirkt schon vielerorts eine depressive Stimmung und der Bauer wähnt sich immer mehr an die Wand gedrückt weshalb sich eine "sich verteidigende" Stimmung ergibt.
Die Südtiroler Landwirtschaft hat eine hohen sich immer weiterentwickelnden Status, die Gesellschaft verlangt aber vom Bauern mehr als Klassenprimus zu sein, dies ist vielfach zermürbend.

So., 22.10.2017 - 11:08 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher So., 22.10.2017 - 11:47

Antwort auf von Klemens Kössler

Stichwort Agrarexperte: Nicht jeder der bei diesen Themen mitredet muss ein Experte sein! Zweitens ist gerade das Expertentum das Problem. ( Experte ist jemand, der immer mehr und mehr über immer weniger (weiß) bis er schließlich alles über nichts weiß). Experten verlieren das Ganze, das Nachhaltige, das Naturnahe aus den Augen - und das kann doch nicht gut sein, wenn man über ökologischen Wandel diskutiert. Oder?
Ich bin mit Andreas Pichler (Das System Milch, Doku-Film) der Meinung, dass die Landwirtschaft nicht nur den Bauern und landwirtschaftlichen Unternehmern und Verbänden überlassen werden kann. Sie betrifft alle: als Konsumenten, als Nachbarn, als Naturliebhaber. Ich glaube Ihr müsst euch verabschieden von der Haltung, auf unserem Grund tun wir, was wir wollen. Ihr müsst heruntersteigen vom hohen Ross und uns nicht als selbsternannte Experten verhöhnen, sondern mit uns in einen Dialog treten. Schuler geht nur mehr auf Konfrontation, mit Anzeigen, mit Anschuldigungen - wobei er aber sehr widersprüchlich ist, wie schon oben erwähnt.

So., 22.10.2017 - 11:47 Permalink