Politik | Wahlen 18 Elezioni

Die Parteiobfrau

Wie sicher die Hände der Südtiroler Freiheitlichen sind, zeigt ihre Wahlbroschüre. Dort kennt man anscheinend nicht einmal den eigenen Parteiobmann.
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Foto: Die Freiheitlichen
Andreas Leiter-Reber ist seit fast 17 Monaten Obmann der Südtiroler Freiheitlichen. Der Marlinger Bauer setzte sich am 20. Mai 2017 im Stechen um die Parteispitze gegen Arno Mall als Quereinsteiger durch. Vorher hatte Walter Blaas drei Jahre lang die Geschicke der Südtiroler Blauen als Obmann geleitet. 
Andreas Leiter Reber ist dann auch der blaue Spitzenkandidat bei diesen Landtagswahlen. Dabei bewerben die Freiheitlichen vor allem ein Trio: Leiter Reber, Ulli Mair und den Freiheitlichen Generalsekretär Florian von Ach. Der Wahlspruch der „sozialen Heimatpartei“: „Südtirol in sicheren Händen“.
Das ist dann auch der Titel der vor kurzem erschienenen Wahlkampfzeitung der Freiheitlichen. Das 12seitige Blatt wird in ganz Südtirol verteilt und verschickt.
Auf der letzten Seite wird nicht nur die gesamte blaue Mannschaft für die anstehenden Landtagswahlen nochmals fotografisch dargestellt, es findet sich wie vom Gesetz vorgesehen auch das Impressum für die Wahlwerbung.
Und dort steht Erstaunliches zu lesen:
 
„Wahlwerbung: Auftraggeber, Eigentümer und Herausgeber: Die Freiheitlichen (Freiheitliche Partei Südtirols) vertreten durch Obfrau L. Abg. Ulli Mair.“
 
Wie bitte Obfrau?
Ulli Mair war von 2012 bis 2014 Obfrau der Freiheitlichen. Sie trat nach dem Rentenskandal, der Sex-Toy-Affäre und den missglückten Gemeinderatswahlen in mehreren Südtiroler Gemeinden im Mai 2014 als Parteichefin zurück.
Doch drei Jahre danach scheint sich das noch nicht bei allen Freiheitlichen herumgesprochen zu haben.
Ein Missgeschick und ein verzeihlicher Fehler? Sicher.
Aber auch ein Zeichen dafür, wie sicher die Hände sind in die man das Land legen will.