Gesellschaft | Zweijahresplan

Statement gegen falsche Fakten

Falsche Wahrheiten zum Thema Einwanderung und Integration kursieren zuhauf. Damit soll aufgeräumt werden und Bewusstsein für gute Integrationsarbeit geschaffen werden.
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Foto: LPA/ I. Dejaco

Integration als „Querschnittsaufgabe“ unserer Gesellschaft. So bezeichnet SVP-Obmann Philipp Achammer bei der Präsentation des Zweijahresberichts (2016/2017) zur Einwanderung und Integration die Anforderung an die Bürger, um aktiv an der Integration in Südtirol teilzunehmen.

 

Gestern stellte der Landesrat gemeinsam mit Janah Maria Andreis von der Koordinierungsstelle für Integration, Stephan Ortner, Direktor der Eurac, und Roberta Medda vom Eurac-Institut für Minderheitenrecht den Bericht vor, der sowohl eine Ansammlung von Zahlen und Daten beinhaltet, jedoch auch Projekte zur Integrationsförderung der breiten Masse vorstellen soll. Als Ganzes soll der Bericht aber nicht nur eine trockene Voraugenführung langweiliger Zahlen sein, sondern vor allem mit Missinformation über Einwanderung aufräumen.

 

Während auf nationaler Ebene, aber auch im Land des Öfteren der Vorwurf aufkommt, es würden zu viele Sozialgelder für Immigranten aufgebracht, so liest sich aus dem aus mehr als 130 Seiten bestehenden Dokument, dass die Sozialausgaben von 2016 bis 2017 fast halbiert wurden. 2017 wurden nur 8,7% (2016 noch 15,3%) der zur Verfügung stehenden Mittel im Sozialbereich wie Familiengelder, Pensionen, Arbeitslosengeld oder für Pflege zur Verfügung gestellt.

Es geht uns darum auf klare Fakten und Daten zu verweisen, die gerade in der momentanen Situation, wo dem Thema Einwanderung meist skeptisch begegnet wird, gefragt sind

Auch vom Wohnbauinstitut gehen Zahlen hervor, die den verhältnismäßig geringen Umfang an Zusprüchen für Ausländer hervorheben. 9,8% der Wobi-Wohnungen wurden Bürgern aus anderen EU- und Nicht-EU-Ländern zur Verfügung gestellt. Diese und weitere von Medda vorgestellten Aspekte werden aufgeführt, um generell mit der Missinformation zu diesem Thema aufzuräumen. "Es geht uns darum auf klare Fakten und Daten zu verweisen, die gerade in der momentanen Situation, wo dem Thema Einwanderung meist skeptisch begegnet wird, gefragt sind", betonte Achammer.

 

Besondere Bedeutung erhalten die vom Land geförderten Projekte zur Integration. Rund 20 auf dem ganzen Territorium verteilte Organisationen sollen dazu beitragen, Integration voranzutreiben. "Die Netzwerkarbeit ist auf allen Ebenen eine der Schlüsselaufgaben im Bereich der Integration", betont Andreis. Diese wird durch die Zusammenarbeit des Landes mit verschiedenen Institutionen gefördert, um klare Strukturen und Leitlinien zur Orientierung zu schaffen. Eine Einstellung, wohinter auch der Landesrat mit Überzeugung steht: "Nur wenn die Voraussetzungen zur Integration klar sind, können wir die Herausforderungen dieses Themas, das momentan lokal, aber auch international zu einem der am meisten gefühlten gehört, in angemessener Form meistern."