Politik | In guten Händen

Eine Sache für Profis

Ich war besorgt ob der Umweltgefahren unserer Zeit, doch nun weiß ich: Wir sind in guten Händen!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Ob unser werter Landesrat für Landwirtschaft vom Oberjuncker des neoliberalen deutschen Lobbyistenvereins - kurz FDP - abgekupfert hat, werden wir wohl nie mit Sicherheit erfahren. Aber was zählt, ist die beruhigende Message: Alles in Griff, denn die sind Profis, die wissen, was sie tun. Noch mehr beruhigt hat mich tags zuvor Christian Lindners Aussage zu den Schülerprotesten: Die Jugendlichen sollten sich der Schule widmen und das Klimathema den Profis überlassen (http://m.spiegel.de/politik/deutschland/christian-lindner-schueler-sollen-in-freizeit-fuer-klimaschutz-demonstrieren-a-1257086.html). Die wissen schließlich, was zu tun ... wäre. Selten war ich so beruhigt, wie nach diesen beiden Ansagen. Als zusätzliche Beruhigung wirkt im Hinterkopf die Existenz eines Reserveplans: Sollte diese Regierung illuminierter Techniker im völlig unwahrscheinlichen Fall doch keinen Erfolg zeitigen, dann steht als Feuerwehr etwas sehr Ähnliches parat: die unausweichliche Klimadiktatur. Aber fürs erste bin ich beruhigt.

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Profil für Benutzer Martin Daniel
Martin Daniel Mo., 18.03.2019 - 09:10

Eines sind Lippenbekenntnisse, etwas anderes effektives Handeln. Mir wird ständig gesagt, alle Parteien wären für Unweltschutz, was ein immenses Märchen darstellt: Bei der ersten Interessensabwägung zwischen wirtschaftlichen u. ökologischen Interessen fallen praktisch alle außer den Grünen raus.
Ja, es wird viele Mitläufer bei den Schülerstreiks geben, aber ist es nicht tragisch, dass die Dringlichkeit des Problem von Jugendlichen, die großteils noch keinen Interessenskonflikten unterliegen, aufgezeigt werden muss, während Erwachsene und Profis Spezialisten im Verdrängen, Relativieren und Rechtfertigen ihres Nicht-Handelns mit schlüssigsten Argumenten sind?
Ich werde ein angstgetriebener Glaubender sein, in meiner Annahme, dass der Klimawandel eine mit bisher nichts anderem vergleichbare Gefahr darstellt, mit der besonderen Tragik, dass die Menschheit alle nötigen Informationen besäße (auch wenn im salto-Kommentarbereich die Gegenmeinung die Deutungshoheit beansprucht), aber sehenden Auge wie ein Beutetier vor der Kobra erlähmt. Was sagst du zu diesem Artikel, besonders zur Rolle der Politik, Oliver:
https://www.theguardian.com/uk-news/2019/mar/02/uk-temperature-jump-feb…

Mo., 18.03.2019 - 09:10 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 18.03.2019 - 20:56

Antwort auf von Martin Daniel

Ich habe heute im neuen Heft "Der Spiegel" den Beitrag "Kreuzzug der Kinder" gelesen. Ich finde, er ist in diesem Zusammenhang lesenswert. Dabei bin ich auch auf die Geschichte von Felix Finkbeiner gestoßen, der vor etwa 10 Jahren als Kind eine Rede vor der UNO gehalten hat, die auf viel Aufmerksamkeit stieß und eine weltweite Klima-Initiative zur Pflanzung von Bäumen zur Folge hatte. Auf youtube findet man Videos von der Rede sowie auch ein interessantes mit einer Rede des inzwischen jungen Erwachsenen zur Bilanz nach 10 Jahren: (www.youtube.com/watch?v=5MpGf6_SZo0)

Mo., 18.03.2019 - 20:56 Permalink
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Sepp.Bacher Mo., 18.03.2019 - 14:22

"Entscheidend sind die Konsequenzen, die daraus gezogen werden. Wenn ein Schüler nach der Demo bewusster lebt, hat es was gebracht."
Es ist zu einfach, die Verantwortung auf den Einzelnen zu schieben bzw. auf jene die protestieren! Das Klima nicht negativ zu beeinflussen darf nicht nur eine ethische Frage des Einzelnen sein sondern muss gesellschaftliche und politische Entscheidungen zur Folge haben, die auch gegen die Interessen der Reichen gehen. Die Politik muss die gesetzlichen, verwaltungstechnischen und finanziellen Rahmenbedingungen schaffen!
Deine Position gleicht wohl stark jener von Trump?!

Mo., 18.03.2019 - 14:22 Permalink