Umwelt | Flughafen
„Wortklauberei und üble Trickserei“
Foto: Südtirolfoto/Helmuth Rier
Der Brief ging am Mittwochvormittag gleichzeitig an die Mitglieder der Landesregierung und an die Medien hinaus. Unterzeichnet vom Vorsitzenden der Umweltgruppe Eppan Kuno Christoph ist es ein öffentlicher Appell in Sachen Bozner Flughafen, den eingeschlagenen Weg noch einmal zu überdenken.
Unter dem Betreff „Auswirkungen Ihrer Entscheidungen auf das Überetsch“, heißt es in dem Schreiben:
„Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Sehr geehrte Landesräte!
Mit großer Besorgnis vernehmen wir, dass nun doch der Flugbetrieb am Bozner Flughafen wieder in die Schwünge kommen soll. Für uns eine schlechte Nachricht, da wir uns direkt unter der Einflugschneise (vor allem im Sommer bei Südwind) befinden.
Das Überetsch liegt 200 Meter höher als die Landebahn, daher fliegen die Flugzeuge relativ nahe über unsere Dächer. Auch wir betreiben Tourismus, auch wir haben ein Recht auf Ruhe und auf saubere Luft. Daher haben sich auch 82% der Überetscher beim Referendum gegen die Ausbaupläne ausgesprochen.
Es ist nicht unsere Schuld, dass der Wortlaut der Fragestellung beim Referendum 2016 nicht klar für oder gegen Ausbaupläne formuliert war, was wesentlich zielführender gewesen wäre. Wir mussten mit dem Text, den Herr Landeshauptmann aufgesetzt hat, vorlieb nehmen.
Uns jetzt zu erklären, dass es bei der Fragestellung nur um die Art der Finanzierung des Flughafens gegangen sei, ist Wortklauberei und letztlich üble Trickserei.
Ja glauben Sie wirklich, dass der zu erwartende Flugverkehr über unserem Lebensraum Überetsch für 82% der Bürger jetzt kein Problem mehr darstellt, nur weil diese Flüge jetzt privat organisiert werden?
Bitte unterzeichnen Sie den Vertrag mit der privaten Bietergemeinschaft zur Übernahme der ABD nicht. Diese Vorgangsweise wäre zu tiefst undemokratisch und wird unweigerlich zu einem großen Vertrauensbruch zwischen Politik und Bevölkerung führen.
Lieber Landeshauptmann, liebe Landesräte, wir bitten Sie eindringlich, die Meinung der Südtiroler Bevölkerung zu respektieren, welche sich mittlerweile in zwei Referenden klar, gegen die Ausbaupläne am Bozner Flughafen ausgesprochen hat.
Bitte unterzeichnen Sie den Vertrag mit der privaten Bietergemeinschaft zur Übernahme der ABD nicht.
Diese Vorgangsweise wäre zu tiefst undemokratisch und wird unweigerlich zu einem großen Vertrauensbruch zwischen Politik und Bevölkerung führen.“
Die Schlacht um dem Bozner Flughafen scheint damit in die nächste Runde zu gehen.
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Was diese Leute erzählen sind
Was diese Leute erzählen sind pure Märchen. Bozen wird grundsätzlich von Süden her angeflogen. Von den vielen Malen wo ich in Bozen gelandet bin, gab es nur einen einzigen Anflug (aus Norden kommend) über das Passeier, Etschtal und in einer scharfen Rechtskurve über die Stadt. Auch Maschinen aus dem Norden haben immer die Stadt überflogen,in Richtung Trient, und dann zum Landen umgedreht. Was Eppan dabei betreffen soll ist nur selbstgestrickten Unwissenden vermittelbar. Ich würde mich schämen, zuerst den Ausstieg des Landes aus dem Flughafen zu verlangen, und jetzt wieder das Gegenteil.
Inkompetentes Geschwätz.