Zwischen Franzensfeste und Mauls rücken die steilen, bewaldeten und dunklen Bergflanken nahe zusammen, für Staatsstraße, Bahn, den Eisackfluss und Autobahn bleibt nicht viel Platz. Kein Wunder, dass dieser Ort zur Zeit der Franzosenkriege am Beginn des 19. Jh. zu einer Straßensperre genutzt wurde, um den durchziehenden feindlichen, mit den Franzosen verbündeten Sachsen, eine empfindliche und verlustreiche Niederlage zuzufügen. Seit der Zeit heißt die Engstelle „Sachsenklemme“. Jetzt wird dort frenetisch am Brennerbasistunnel gebaut, bei einer Containersiedlung nahe der Werkskantine geht eine Brücke über den Eisack zu den wenigen Häusern von Grasstein. Dort mündet ein kleines Tal, das von der Nordseite der Sarntaler Berge herabläuft. Bei den Puntleider Höfen beginnt eine Wanderung zu einem herrlich und einsam gelegenen Bergsee (1850 m) und der nahen Puntleider See Alm auf 1777 m.
Die Alm gehört zu einem Bauernhof in Stulfes im Eisacktal, der sein Vieh auf die Weiden um die Alm auftreibt. Frau Anni Perkmann, Sarnerin, ist seit 11 Jahren die Hüttenpächterin und hat mit viel Elan und Einsatz dem einsamen Ort Leben eingehaucht. An den Wochenenden wird sie von ihrem Ehemann unterstützt, in der Küche geht ihr ein Koch zur Hand. Die Speisekarte ist „almtypisch“, Knödel verschiedener Art, auch solche mit Wildragout, wenn die Zeit dafür ist Brennesselnocken. Gulasch, Röstkartoffel, natürlich allerlei Jausen, darunter auch den Graukäse. Bei den Getränken ist es differenzierter, mit etlichen Biersorten, Prosecco, Holundersirup und spritzigem, leicht alkoholischem, hausgemachten Holundersekt sowie einigen guten Flaschenweinen.
Übernachtungsmöglichkeit in einem Mehrbettzimmer in alten Holzbetten und rotkarierter Bettwäsche oder extraromantisch im Heulager.
Puntleider See Alm
Frau Anni Perkmann
Meereshöhe 1847 m
39045 Grasstein
Mobil 349 6442391 (Auf der Alm ist sehr schlechter Handyempfang, auf den Anrufbeantworter sprechen, mehrmals am Tag hört Frau Anni das Telefon ab)
Geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, bei schönem Wetter auch länger
Zum Wegverlauf
Von Grasstein am rechten Eisackufer verläuft eine Asphaltstraße bergauf und endet an einer Schranke beim Fischnallerhof, wo das Auto abgestellt werden kann. Die Beschilderung ist eindeutig: Weg Nr. 14 geht über einen steilen Waldweg direkt zur Alm. Er verläuft abwechslungsreich durch steiles Waldgelände, quert eine Forststraße, geht an einer Brandruine eines Hofes vorbei und an Bächlein und Wasserfällen entlang. Den etwas sanfteren, aber wesentlich längeren Forstweg nehmen wir am Rückweg. Von der Alm ist der wunderbar klare und türkisblaue in einer mit Lärchen und Zirbelbäumen bestandenen Senke gelegene See auf einem im wesentlichen ebenen Steig in 15 Minuten zu erreichen. Der Abstecher zu diesem traumhaft am Fuß zerklüfteter Felswände gelegen See ist ein unbedingtes Muss!
Gehzeit gesamt für Hin- und Rückweg 3 h 40’
Länge 9,2 km
Höhenmeter 650
Anfahrt über die Brennerstaatstraße, von Süden kommend bis zum Restaurant-Hotel Sachsenklemme-AH Bräu in Grasstein, kurz danach über die Eisackbrücke und nun für 3,4 km weiter bergauf ans Ende der Höfezufahrt.