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Über Parteigrenzen

Der Landesrettungsverein Weißes Kreuz begrüßt die Einführung von Erste-Hilfe-Kursen an den Schulen. Beim Team Köllensperger bleibt die Fassungslosigkeit.
Erste Hilfe
Foto: LRV Weißes Kreuz

Deutlicher hätte die Entscheidung nicht fallen können: 33 von 33 Landtagsabgeordneten haben sich diese Woche dafür ausgesprochen, dass an Südtirols Schulen künftig Erste-Hilfe-Kurse stattfinden werden.

Gleich drei Beschlussanträge lagen für diese Initiative vor. Jene von Jasmin Ladurner (SVP) und Ulli Mair (Freiheitliche) waren zusammengelegt worden, während jener von Franz Ploner (Team Köllensperger) getrennt behandelt wurde.

Der Landesrettungsverein Weißes Kreuz begrüßt nun die Entscheidung des Landtags. “Wir danken der Südtiroler Landespolitik für diesen starken Rückenwind”, sagt Vereinspräsidentin Barbara Siri. Beim Weißen Kreuz sieht man sich bestätigt. Denn seit der Gründung im Jahr 1965 sei es “ein Herzensanliegen, die Bevölkerung in Erste Hilfe entsprechend den regelmäßig sich ändernden Erkenntnissen und Richtlinien auszubilden”, so Siri.

Die Ausbildung junger Menschen in lebensrettenden Erste-Hilfe-Maßnahmen sei dabei sogar im Vereinsstatut niedergeschrieben und zähle damit zu den wichtigen Aufgaben des Vereins. In diesem Sinne ist das Weiße Kreuz bereits heute an den Schulen tätig. Neben den rund 10.000 erwachsenen Südtirolern, die wir jährlich über unsere Erste-Hilfe-Kurse ausbilden, konnten wir seit 2010 rund 30.000 Schüler in allen Landesteilen in Wiederbelebungsmaßnahmen unterrichten”, berichtet Direktor Ivo Bonamico.

Bei aller Freude über das einstimmige und parteiübergreifende Ja im Landtag, bleibt bei einem ein Wermutstropfen. Denn Franz Ploners Antrag wurde von der Mehrheit abgelehnt. Die Begründung: Der Antrag des Ex-Primars, Notfallmediziners und Facharztes für Anästhesie und Wiederbelebung sei “zu detailliert”.

In Ploners Partei nimmt man den Vorfall zum Anlass, um gegen die Mehrheit zu schießen. “Ich bin wirklich fassungslos, wie man auch zu so einem Thema nur eine politische statt eine sachliche Bewertung durchführen kann”, meint Parteichef Paul Köllensperger. Das Team Köllensperger habe “übrigens geschlossen auch für den Antrag der SVP und der Freiheitlichen” gestimmt, erinnert Köllensperger, “wohlwissend dass der beschließende Teil des einzigen Fachexperten im Landtag zum Großteil anschließend abgelehnt werden würde. Eben weil wir im Team Köllensperger die Inhalte bewerten, und nicht die parteipolitische Opportunität.”