Ausländisches Kommando
Anfang Februar hat salto.bz detailliert darüber berichtet. Nun haben sich auch die Südtiroler Grünen die Gesellschafterverhältnisse der Oberländer Gletscherbahn AG angeschaut. Die 2016 gegründete Gesellschaft treibt federführend den Zusammenschluss zwischen Langtaufers und dem Gletscherskigebiet im Kaunertal auf Nordtiroler Seite voran. Geplant ist eine Seilbahnverbindung von der Ortschaft Melag im hintersten Langtauferer Tal bis auf rund 3.000 Meter Meereshöhe. Die Grünen sprechen sich seit jeher dagegen aus. “Dieses Seilbahnprojekt würde massiv in eine bisher unberührte Hochgebirgslandschaft eingreifen und deren Einzigartigkeit zerstören. Für die Bürger der Gemeinde Graun würde das Projekt eine enorme Verkehrsbelastung bedeuten und am wunderschönen Talschluss von Melag würden Auffang-Parkplätze für die Blechlawinen entstehen”, wiederholen die Grünen Landtagsabgeordneten Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba ihre Kritik. Zu denken geben sollte aber auch das ausländische Kapital, das, so die Grünen “das Kommando in Langtaufers übernimmt”.
Wie von salto.bz berichtet, wird die Mehrheit an der Oberländergletscherbahn AG von Nordtiroler Playern gehalten. “47 Gesellschaftsmitglieder aus dem Ausland halten 81 Prozent des Kapitals, während 155 inländische Gesellschaftsmitglieder lediglich mit 19 Prozent am Kapital beteiligt sind”, rechnen die Grünen vor.
Besonders bemerkenswert sei die Tatsache, dass die österreichische Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH mehr als zwei Drittel des gesamten Gesellschaftskapitals in ihren Händen hält “und somit ganz alleine das Sagen hat”, ergänzt Staffler. Kaunertaler Interessen würden demnach die Entwicklung von Langtaufers bestimmen.
“Hier stellt sich die Frage, ob es nachhaltig und zeitgemäß ist, sanften Tourismus durch Fremdkapital aus dem Ausland zu verdrängen und damit auch noch empfindliche und verletzliche Hochgebirgslandschaft zu zerstören”, meint Staffler. Diese und weitere Fragen stellen die Grünen der Landesregierung in einer Anfrage zur aktuellen Fragestunde, die in der nächsten Landtagssitzung Anfang März behandelt wird. “Wir sprechen uns dezidiert gegen diesen Naturfrevel aus und finden es mehr als eine Zumutung, wenn Fremdkapital die wirtschaftliche Entwicklung in Graun bestimmen sollte”, heißt es aus der Grünen Fraktion.
Das Projekt Langtaufers-Kaunertal liegt derzeit bei der Landesregierung. Innerhalb Februar soll das letzte, vertiefte sozioökonomische Gutachten vorliegen. Eine Entscheidung soll im März fallen. Bisher sind sämtliche Gutachten – des Umweltbeirates und der eigens eingesetzten sozioökonomischen Kommission – negativ bzw. weder negativ noch positiv ausgefallen.
Liebe Grüne:
Liebe Grüne:
ich möchte Euch doch sehr bitten 2 Dinge auseinander zu halten:
- was ist gewollt (dazu kann man stehen wie man will, das entscheiden jedenfalls die Grauner/Langtauferer und die Landesregierung)
- wer bezahlt es
das Gesellschaftskapital kommt zwar großteils aus dem "Ausland" (seit wann ist Ausland schlimm?), allerdings ist das Kaunertal dem Langtauferer Tal viel näher als z.B. Bozen, weshalb ich die Aufregung nicht verstehe. Wenn ein Südtiroler Betrieb in Osttirol investiert und Arbeitsplätze schafft, dort ein Werk baut etc, wird ihm der rote Teppich ausgerollt.
Wäre Geld aus dem Ausland per se schlecht, dürften wir konsequenterweise keinen einzigen Touristen mehr ins Land lassen und nix mehr exportieren und das fände ich schon a bissl krass.
Antwort auf Liebe Grüne: von Michl T.
Argumente wie Arbeitsplatze
Argumente wie Arbeitsplatze schaffen, fallen gut in die Faschingszeit.