Heute ist wieder ein Waalweg im oberen Vinschgau unser Ziel. Es ist zwar nicht lange her, dass ich diesen Weg beschrieben habe, aber weil ein Bauer ein Wegstück versperrt hat und keinen Durchgang erlaubt, habe ich für den Rückweg einen alternativen Weg gewählt, so ergibt sich ein schöner, leichter Rundweg. Die Wege sind nicht überlaufen, die Touristen sind coronabedingt noch dünn gesät.
Zum Wegverlauf
Wir beginnen die Wanderung beim Parkplatz an der Benedikt-Kirche im Westen von Mals, gehen ins Zentrum und beim Gasthof Grauer Bär bergauf in die Parkgasse, Schilder zeigen den Weg, der im ersten Teil mit dem Zustieg zum Spielplatz und dem Naturpark identisch ist. An einem Denkmal, der an den Malser Arzt Dr. Heinrich Flora (1829 – 1902), den Parkgründer, erinnert, an Spielgeräten und -plätzen vorbei schlängelt sich der Promenadenweg bergauf, die Dächer und der spitze Turm der Pfarrkirche bleiben hinter und unter uns. Wir queren einen Forstweg, kommen an der großen Grillwiese mit Holzhäuschen, Tischen, Bänken und einem Brunnen vorbei und sind nun am Waalweg angelangt; bis hierher 30 Minuten Gehzeit. Der Waalweg ist mit dem Sonnensteig identisch, der Name hat was an sich, es ist hier wirklich sonnig. Wir biegen jetzt im spitzen Winkel rechts ab und wandern in Fließrichtung des spärlichen Rinnsales, das im Graben fließt, Richtung Schluderns. Der Blick geht weit über den Vinschgau, zum Tartscher Bichl, Glurns, Prad und die mächtige schneebedeckte Ortlergruppe. Beim herrlich gelegenen Gartencafè Margronda gibt es eine ausgiebige Rast. Der Waal endet kurz danach bei einem Bachgraben, hier biegen wir rechts nach Tartsch ab. Ein kurzes steiles Steigstück mündet in einen Feldweg, der zwischen Kirschplantagen und Wiesen auf Tartsch zu führt. Neben der Kirche liegt das Gasthaus Michlwirt, ein weiterer empfehlenswerter Einkehrtipp. Auf der Vinschgauer Staatsstraße gehen wir auf dem Gehsteig in Richtung Mals, an der Pizzeria Remo vorbei, beim nächsten gelben Haus mit rotem Ziegeldach, das einzeln an der Staatsstraße liegt, fädeln wir einen Wiesensteig ein, der hinter diesem Haus auf Mals zu geht und sich bald zum Begleitsteig zum Unterwaal entwickelt. Der Weg folgt diesem Unterwaal zwischen Wiesen, Häusern und Gärten und bringt uns nach Mals an den Ausgangspunkt zurück.
Gehzeit: 2 h 40’, Länge 7,5 km, Höhenunterschied 190 m
Start: Gebührenfreier Parkplatz an der St. Benediktkirche am Westrand vom Mals, an der Staatsstraße, 1080 m
Interessantes am Weg
Die Fresken an der Tartscher Kirche
Außen an der Südwand der Andreaskirche ist ein Fresko aus der Mitte des 16.Jh. mit teils rätselhaften Figuren zu sehen. An den Bildrändern die zwei Stifterfiguren, dann ein modisch gekleideter vornehmer Mann mit Krone und Schwert, der Nimbus weist ihn als einen Heiligen au. Daneben ein unbekleideter Mann mit Lendentuch und ebenfalls einem Heiligenschein, ohne Wundmal und Kreuz, trotzdem könnte es einen „Feiertagschristus“ darstellen. Die Darstellungen von Sense, Rechen, Schaufel, Zange, Beil, Rasierzeug, Krug, Trinkglas, Flöte usw. weisen auf Arbeitsgeräte hin, die am Sonntag nicht verwendet werden dürfen, wer den Feiertag nicht heiligt oder sich vergnügt, fügt Christus Schmerzen zu.
Die Margronda
Das Café am Waal hat den Namen von den Margronda, geheimnisvollen saligen Frauen. Man erzählt sich, dass diese einst in Höhlen bei den Felswänden des nahen Margronda-Knotts wohnten und den Bauern bei der Feldarbeit halfen.
Die Einkehr
Gartencafé Margronda
Modernes Terrassencafé, tolle Aussicht. Lydia Thanei verwöhnt mit hausgemachten Kuchen, Säften, besonderen Tees und Vinschger Weinen und einem Tagesgericht. Tel. 347 4451288. Öffnungszeiten: Sommer, 10.30 – 17.00. Für Gruppen auch an Abenden.
Gasthaus Michlwirt: Mediterrane Küche und Vinschger Klassiker, hausgemachte Nudelgerichte, donnerstags und freitags Fisch. Tartsch 35, Mals, Tel. 328 3638861, www.michlwirt.it, Mo. und Di. Ruhetag.