Jugend ohne Job?
Die Forderung ist klar und deutlich formuliert: “Die aktuelle Situation für Jugendliche am Arbeitsmarkt ist alles andere als rosig. Es ist notwendig auf die sich zuspitzende, prekäre Situation von Jugendlichen am Arbeitsmarkt zu reagieren und keine kostbare Zeit verstreichen zu lassen.” Der Appell kommt vom Südtiroler Jugendring (SJR) mit seiner Vorsitzenden Tanja Rainer und Geschäftsführer Kevin Hofer.
Sie haben beobachtet: “Seit der Corona-Krise sind weniger Praktika und Lehrstellen vergeben worden.” Außerdem sei mit dem Wegfall des Kündigungsschutzes ein Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit zu erwarten. Entsprechend groß ist die Sorge beim SJR, der 16 Mitgliedsorganisationen zählt und rund 51.000 Mitglieder vertritt. Man ruft die zuständigen Stellen dazu auf, ein Paket mit kurz- und mittelfristigen, aber auch strategischen Maßnahmen, die langfristig wirken, zu erarbeiten, um dem drohenden Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Dabei sollen auch Jugendliche selbst eingebunden werden.
Der SJR hat bereits erste Ideen für ein solches Maßnahmenpaket zusammengetragen:
- eine Datenerhebung bzw. Analyse über Chancen im Beruf, sodass junge Menschen wissen, in welchen Sparten sie welche Zukunftsaussichten haben
- den Weg in die Selbständigkeit gezielt fördern und unterstützen
- konkrete Hilfen für Start-ups ausbauen
- ein Neudenken des Unterrichtssystems
“Aktuell fördert unser Bildungssystem Einzelkämpfer und Individualisten. Für die Lösungsfindung der Herausforderungen in einer immer komplexer werdenden Welt müssen wir umdenken und Kompetenzen wie Teamfähigkeit und ganzheitliches Denken in den Mittelpunkt stellen, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen bestmöglich fördern wollen”, ist Tanja Rainer überzeugt.
Auch der Generationenvertag solle wieder zum Thema gemacht werden. “Damit könnten Personen, die kurz vor der Versetzung in den Ruhestand stehen, die eigene Arbeitszeit reduzieren – ohne negative Auswirkungen auf deren Rente – und gleichzeitig junge Menschen aufgenommen werden.”
Nicht zu vergessen seien auch die NEETS, also jene Jugendlichen, die sich weder in Ausbildung noch in Arbeit befinden. “Gerade diese Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Volkswirtschaftlich gesehen können wir es uns nicht leisten, auch nur einen jungen Menschen zurückzulassen. Ganz zu schweigen vom in der Verfassung verankerten Recht auf Arbeit”, so SJR-Geschäftsführer Kevin Hofer.
Zum Punkt: Neudenken des
Zum Punkt: Neudenken des Unterrichtssystems
Margret Rasfeld - eine der Initiatorinnen der Bewegung „Schule im Aufbruch“, - hat 2018 in Bozen beim Bildungsdialog Impulse gegeben, wie wir Bildung im 21. Jahrhundert weiterdenken sollten. Und was es im aktuellen Schulsystem konkret aufzubrechen gilt: https://www.salto.bz/de/article/22042018/margret-rasfeld-schule-im-aufb…
- Schule muss lernen mit Wandel umzugehen! Was braucht es dafür? Vor allem eine andere Einstellung und Haltung von allen Beteiligten, den Abbau von Vorurteilen und alten Strukturen – erst in den Köpfen, dann im System Schule.