"Warum Südtirol keine Chance geben?"

Kommentare

Bild
Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber So., 19.07.2020 - 18:24

Mich würde in dem ganzen Zusammenhang interessieren, wieviel Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verlorengehen. Mich erinnert das alles ganz scharf an die industrielle Revolution im 18 Jh. und 19 Jh., was mit riesigen Kollateralschäden insbesondere für die Arbeiterschaft Hand in Hand ging. Schließlich hatten dann, wie wir wissen, faschistische Populisten leichtes Spiel, denn der sozialen Mehrheit ging es schlecht...
Wir steuern m.M.n. auf so was ähnliches zu - ausgerechnet die USA als Vorbild?! Ein stärkeres kritisches Hinterfragen fehlt mir in diesem Interview - auch Visionen und Perspektiven zum künftigen Arbeitsmarkt. Wie soll das gehen, wenn lauter Maschinen die menschliche Arbeitskraft (geistig wie körperlich) ersetzen sollen?
Gut hingegen finde ich, wenn junge Menschen zurückkommen und ihr Potential in Südtirol ausleben. Aber nicht alle können oder wollen im digitalen Sektor arbeiten.
Ich persönlich habe nicht die geringste Lust in einer Welt zu leben, in der die künstliche Inzelligenz den Karren zieht und die Menschen *noch weniger* denken müssen, weil Alexa ihnen sagt, was im Eiskasten fehlt. Man liest ja schon, dass der Humanismus ( Stichwort Renaissance) durch die Zentrierung der digitalen Intelligenz (Novozän genannt, glaub' ich) ersetzt werden wird.
Was erfinden denn dann Regisseure anstatt Science Fiction? Wahrscheinlich hat Kino dann eh' ausgedient und jeder* dreht im weltweiten Netz selber Filmchen und Hollywood wird ein Mega-Museum, in dem Donald Trump als bester Reality-Star, von Jeff Koons megalomanisch groß gegossen mit einem Corona-Virus als Reichsapfel, ausgestellt wird. Sorry mein Zynismus, aber Europa ist meiner Meinung nach auf dem kompletten Holzweg solange es Amerika als vorbildwürdiges Beispiel ansieht. Ich werde es nie verstehen...

So., 19.07.2020 - 18:24 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias So., 19.07.2020 - 23:52

Antwort auf von Elisabeth Garber

Sie können das nächste Mal bei salto beantragen den Kommentar korrigieren zu lassen. So können Sie sich diese Verlegenheitserklärung sparen, bei der man nicht genau versteht, ob Sie sich vertippt haben oder ob die automatische Rechtsschreibkorrektur die Ursache dafür ist.

Und das im Grunde wirklich niemandem interessiert.

So., 19.07.2020 - 23:52 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Dietmar Hofer
Dietmar Hofer Mo., 20.07.2020 - 09:07

Antwort auf von Elisabeth Garber

Eigentlich machen Maschinen und Computer einen alten Menschheitstraum wahr: sie befreien uns von einem Großteil der für's reine Überleben notwendigen Tätigkeiten (und mittlerweile weit mehr als das).
Wenn dieses Szenario nun mehr als Bedrohnung denn als Versprechen wahrgenommen wird, ist wohl irgendwas schiefgelaufen.

Mo., 20.07.2020 - 09:07 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mo., 20.07.2020 - 13:01

Antwort auf von Elisabeth Garber

>Mich würde in dem ganzen Zusammenhang interessieren, wieviel Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verlorengehen. Mich erinnert das alles ganz scharf an die industrielle Revolution im 18 Jh. und 19 Jh., was mit riesigen Kollateralschäden insbesondere für die Arbeiterschaft Hand in Hand ging. Schließlich hatten dann, wie wir wissen, faschistische Populisten leichtes Spiel, denn der sozialen Mehrheit ging es schlecht...<

Als direkte Antwort auf die sozialen Umwerfungen durch die industrielle Revolution folgte die Arbeiterbewegung und der Sozialismus/Kommunismus.
Während Liberalismus, Konservatismus und Sozialismus im 19. Jh. entstanden sind ist der Faschismus eine politische Innovation des 20. Jh.
Der Faschismus konnte erst nach dem I. Weltkrieg aus den nationalistischen Ressentiments entstehen. Es fällt mir schwer diese unmittelbare Verbindung von industrieller Revolution im 18./19. Jahrhundert auf dem postbellischen Aufstieg des Faschismus im 20. Jahrhundert zu folgen.

>Wir steuern m.M.n. auf so was ähnliches zu - ausgerechnet die USA als Vorbild?! Ein stärkeres kritisches Hinterfragen fehlt mir in diesem Interview - auch Visionen und Perspektiven zum künftigen Arbeitsmarkt. Wie soll das gehen, wenn lauter Maschinen die menschliche Arbeitskraft (geistig wie körperlich) ersetzen sollen?<

Hier werfen Sie eine interessante Frage auf. Doch würde ich Sie fast noch weiter Fassen. Wie soll eine Gesellschaft aussehen in der es nicht mehr möglich ist alle in sinnvoller Weise mit Erwerbsarbeit auszustatten. Welche Alternativen gibt es zur Arbeitsgesellschaft mit Vollbeschäftigung als Ideal.

>Ich persönlich habe nicht die geringste Lust in einer Welt zu leben, in der die künstliche Inzelligenz den Karren zieht und die Menschen *noch weniger* denken müssen, weil Alexa ihnen sagt, was im Eiskasten fehlt.<
Das ist doch bei weitem nicht zu Ende gedacht. Der Kühlschrank bestellt dann automatisch beim Lieferservice und der Hausroboter befüllt dann den Kühlschrank. Sie bekommen davon gar nichts mehr mit.

>Man liest ja schon, dass der Humanismus ( Stichwort Renaissance) durch die Zentrierung der digitalen Intelligenz (Novozän genannt, glaub' ich) ersetzt werden wird.<
Man liest viel. Mal sehen.

>Was erfinden denn dann Regisseure anstatt Science Fiction?<
Sie meinen Drehbuchschreiber. Wahrscheinlich neues Science Fiction. Oder es wird Epochenfilme geben, in denen es low-tech zugeht. Wie Western oder Piratenfilme die auch schon mal einen Hype hatten. Und Fantasy ist auch nicht todzukriegen.

>Wahrscheinlich hat Kino dann eh' ausgedient und jeder* dreht im weltweiten Netz selber Filmchen<
Also Indi-Produktionen und Fan-Fiction gab es schon lange. Und dass Menschen selbst kreativ werden und Filme drehen finde ich nicht schlecht. Es ist erstaunlich was für gute Qualität es gibt. - Auf youtube gibt es mehr als Schmink-Tutorials.

>und Hollywood wird ein Mega-Museum, in dem Donald Trump als bester Reality-Star, von Jeff Koons megalomanisch groß gegossen mit einem Corona-Virus als Reichsapfel, ausgestellt wird.<
Hollywood und Trump verstehen sich nicht gut. Ich weiss nicht mehr wieviele Prominente und Schauspieler appellierten ihn nicht zu wählen und damit drohten im Falle eines Sieges nach Canada auszuwandern. - Was erstaunlicherweise nicht geschehen ist.

> aber Europa ist meiner Meinung nach auf dem kompletten Holzweg solange es Amerika als vorbildwürdiges Beispiel ansieht.<

Amerika wurde schon längst als Vorreiter in Künstlicher Intelligenz von China überholt. China ist das Land das bezüglich KI die meisten Patente anmeldet. Ich sehe China weitaus problematischer. Es gibt sogar ein Unternehmen, das seine Überwachungsinfrastruktur den Namen SKYNET gab.

Das Problem sind nicht die neuen Technologien, sondern der Umgang damit. Und China und die USA sind sicher keine Vorbilder was Datenschutz und Sozialstandards angeht.

Mo., 20.07.2020 - 13:01 Permalink
Bild
Profil für Benutzer MartinC Ma
MartinC Ma So., 19.07.2020 - 20:12

Ich glaube man muss die Arbeitswelt neu überdenken.
Es ist wesentlich besser wenn weniger „gearbeitet“ wird. Erste Schritte wären Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. (Wertschöpfungsabgaben, Digitalsteuern etc.) „finanzieren“ ein bedingungsloses Einkommen für jeden.
Festlegung maximaler Renditen und Reduzierung der finanziellen, sozialen und gesellschaftlichen Ungleichheiten. Schrittweise Abkehr vom (Neo) Kapitalismus, hin zur Gemeinwohlorientierung des wirtschaftlichen Systems und gerechterer Verteilung des Wohlstands. Wenn so Firmen wie covision lab sich mit den genannten Punkten auseinandersetzten, was könnte daraus entstehen.? Vielleicht könnte das ein spezifisch Südtiroler Weg sein.

So., 19.07.2020 - 20:12 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Mo., 20.07.2020 - 07:53

Antwort auf von kurt duschek

Kann man auch nachschlagen was "MartinC Ma" damit genau gemeint hat?

Nebenbei ist für mich, dass Sie nicht einfach darauf antworten mehr ein Zeichen, dass bei genauerem Nachdenken schwer tun zu erklären, was hinter eigentlich diesem Begriff stecken soll.

Mo., 20.07.2020 - 07:53 Permalink
Bild
Profil für Benutzer Repathoner GWJ
Repathoner GWJ Do., 23.07.2020 - 15:56

Das Foto des Vorstands schaut nicht gerade nach Kooperation aus. Die Herren haben alle bis auf Herrn Tschimben die Arme verschraenkt, und sie sehen aus, als ob sie kurz vor dem Foto gerangelt haetten, wer denn ganz vorne stehen kann. Herr Tschimben steht auch nicht in der Mitte, sondern eher wie ein Unbeteiligter am Rande.
Dazu keine Frau im Vorstand, und das 2020, ist schon fuer ein klassisches Unternehmen ein Armutszeugnis, fuer ein digitales Unternehmen aber fatal.
Ich stelle es mir in diesem Kontext schwierig vor, internationale Talente (maennlich und weiblich) nach Brixen zu bekommen, die es gewohnt sind, auf agile Weise ohne Hierarchien zu arbeiten.

Do., 23.07.2020 - 15:56 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias Do., 23.07.2020 - 16:24

Antwort auf von Repathoner GWJ

Man müsste in Fächern wo Frauen einen hohen Anteil haben eine Männerquote einführen, dann wären diese gewzungen MINT-Fächer zu studieren, wenn Sie einen akademischen Abschluss erreichen möchten und dann wäre der Pool an weiblichen Kandidatinen höher.

Leider richten sich Menschen in freiheitlichen demokratischen Gesellschaften nach persönlichen vorlieben und nicht nach 5-Jahrespläne.

Und dass ausgerechnet in den skaninavischen Ländern wo Frauen am emanzipiertesten sind ist die weibliche Quote in den Mint-Fächern geringer als in anderen Ländern.
https://www.sciencedaily.com/releases/2018/02/180214150132.htm

Ja da braucht es wohl ein bischen gesunden Paternalismus, um die Quoten zu erfüllen. - Oder einfach auf so ein Ideal verzichten.

Do., 23.07.2020 - 16:24 Permalink
Bild
Salto User
Sepp.Bacher Do., 23.07.2020 - 16:28

Antwort auf von Repathoner GWJ

Herr Peratoner, ich habe das so verstanden: Tschimben ist Hauptgeschäftsführer eines Technologiekonsortium im Bereich Computer Vision. Er ist also nicht Verwaltungsrat; dh er unterscheidet sich in seiner Rolle ja auch von den anderen. Die anderen 5 auf dem Foto sind Firmenchefs, die den Verwaltungsrat bilden. Dass keine Frau im Verwaltungsrat sitzt hat wohl damit zu tun, dass es keine Firmenchefin gibt!

Do., 23.07.2020 - 16:28 Permalink